Hallo liebe Freundinnen und Freunde der Regenbogenkombüse,
ein paar von Euch/ Ihnen haben sich per Mail verwundert geäußert, dass ich in den letzten Wochen hier von unserem nahenden Urlaub berichtet habe. Einige meinten sogar, dass aufwendige Renovierungsarbeiten und ein Urlaub finanziell nicht zusammengehen. Nach dem Motto: entweder renovieren oder in Urlaub fahren.
Entweder?
Oder?
Vorab gesagt – nach gut 3 Monaten Dauerstress mit der Dachsanierung und den daraus resultierenden Folgeschäden sind wir jetzt physisch und psychisch platter als die sprichwörtliche Flunder. Als Paar, das seit mehr als 30 Jahren zusammen ist, haben wir im Allgemeinen eine gute Redekultur und tauschen uns regelmäßig aus. In den letzten Wochen haben wir jedoch so viel wie noch nie miteinander gesprochen – allerdings vorzugsweise zwischen 4 und 6 h morgens. Nachdem wir gegen ein Uhr eigentlich todmüde ins Bett gefallen sind.
Inzwischen habe ich das Gefühl, tagsüber nur noch im Autopilot-Modus zu funktionieren. Ich bemühe mich zwar, mein Arbeitspensum zu schaffen, doch Tatsache ist, dass ich nicht die Leistung bringe, die ich eigentlich bringen sollte. Kurzum – die Batterien sind leer. Wenn wir sie nicht schleunigst aufladen, werden wir demnächst mit echten gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben. Deshalb ist der Urlaub und die Pause von unserer Dauerbaustelle (im bzw. nach dem Urlaub geht es dort ja munter weiter) notwendig.
Sparsamkeit zahlt sich doppelt aus
Die von Euch/ Ihnen gestellte Frage bleibt jedoch, wie wir Urlaub und Renovieren finanziell stemmen können. Die Antwort darauf ist ebenso kurz wie simpel: Wir sparen!
Und das schon seit Jahren. Als wir das Haus vor genau 16 Jahren kauften, wussten wir, welche Sanierungsprojekte langfristig auf uns zukommen würden. Vor dem Einzug haben wir in Eigenleistung nur so viel renoviert, dass fürs Erste ein gutes Wohnfeeling aufkommen konnte. Das heißt, wir haben alle Räume neu gestrichen und den Teppichboden im oberen Bereich erneuert. Für die großen anstehenden Projekte haben wir von da an konsequent und beharrlich jeden Monat eine gewisse Summe zur Seite gelegt. Wie das Eichhörnchen, das bereits während des Sommers seinen Wintervorrat anlegt, haben wir somit einen finanziellen Fundus geschaffen, aus dem wir jetzt u.a. schöpfen. Kleinere Projekte, wie zum Beispiel die Renovierung unserer beiden Arbeitszimmer und der Speisekammer haben wir selbst erledigt. Und ja, wir gehören auch zu denen, die vielfach erst selbst schrauben und dann gemütlich wohnen! Das gelb-blaue Möbelhaus lässt grüßen.
Selbst sind Mann und Frau.
Sorgfältige und langfristige Budgetplanung
Wenn wir ein Renovierungsprojekt angehen, stellen wir vorher ein Budget auf. Mit dem Ziel, dies auf keinen Fall zu über-, am besten jedoch noch zu unterschreiten. Weil wir langfristig planen, können wir im Voraus manches Sonderangebot, sei es an Wandfarbe, Fliesen bzw. Bodenbelägen, Möbeln etc. abgreifen. Im Büro des LEM haben wir Laminat verlegt, dass preislich eigentlich außerhalb unseres Budgets lag. Da wir letztendlich jedoch einen um 60 Prozent reduzierten Restposten ergatterten, konnten wir uns die bessere Qualität problemlos leisten. Zum Ende des vergangenen Jahres hatte Ikea aufgrund eines Sortimentwechsels seine Küchen um 30 Prozent reduziert. Klar doch, dass wir für die Speisekammer auch hier dieses Sonderangebot wahrgenommen und im Anschluss selbst gemalert und geschraubt haben. Das Ankleidezimmer wird nach dem Urlaub mit Pax-Schränken ausgestattet, die wir gerade wieder in einer Sonderaktion gekauft und damit mehr als 10 Prozent eingespart haben. Geduld und langfristige Planung zahlen sich also in barer Münze aus! Eine Münze bzw. viele Münzen, die wir später für Projekte verwenden können, die wir entweder von der Kompetenz oder physischen Kraft her nicht selbst stemmen können. Eine Dachsanierung in Eigenleistung wäre für uns nie und nimmer praktikabel gewesen. Selbstverständlich haben wir uns vor der Vergabe verschiedene Angebote eingeholt und beharrlich verhandelt. Das dabei gesparte Geld investieren wir nun in neue Bodenbeläge im oberen Wohnbereich.
Tschüss Teppich!
Auch im Urlaub strikt, aber gut gelaunt auf Sparkurs
Da wir beide von Natur aus keine big spender sind, halten wir auch im Urlaub die Euros fest zusammen. Und dass, obwohl Frankreich (sagte ich schon, dass Frankreich unser Lieblingsreiseland ist?
Zum einen übernachten wir auf Campingplätzen, die per se schon einmal deutlich günstiger herkommen als ein Hotel oder eine Ferienwohnung. Natürlich muss man die Anschaffung eines Campingdomizils dagegenrechnen, doch wir haben unseren Wohnwagen gebraucht erworben und fahren ihn hoffentlich so lange, bis er oder wir nicht mehr können. Zeitweise haben wir auch mit einem Wohnmobil geliebäugelt, uns aber aus Kostengründen dagegen entschieden.
Unsere grüne Campingbibel.
Da wir meist in der Nebensaison fahren, ist der zur CampingCard ACSI dazugehörige Campingführer unsere grüne Campingbibel. Mit 12, 14 oder 16 Euro plus Extragebühr für den 2. Hund und evt. Kurtaxe bleiben die Übernachtungskosten kalkulierbar und überschaubar. Teilweise, vor allem auf der Hin- oder Rückreise, übernachten wir im Landesinneren auf (städtischen) Wohnmobilstellplätzen, auf denen man weniger als den ACSI Tarif oder gar nichts bezahlt.
Selbstversorger machen gut und günstig Urlaub
Ein Grund, warum wir immer wieder gern nach Frankreich fahren, ist u.a. auch das gute Essen bzw. die Qualität der verarbeiteten Produkte, wenn man es sich in einem Restaurunt gut gehen lässt. In Urlauben wie dem kommenden lautet unsere Motto jedoch konsequent: Eigener Herd ist Goldes wert! So werden wir auf kostspielige Restaurantbesuche verzichten und stattdessen selbst Hand anlegen. Bei den tollen, knackig frischen Lebensmitteln, die es auf den Wochenmärkten in Frankreich gibt, macht das Kochen in der Wohnwagenküche richtig Spaß.
Einkaufen wie Gott in Frankreich.
Ist kein Martk in Sicht, scheuen wir uns nicht, Lidl oder Aldi einen Besuch abzustatten. Dort gibt es teilweise erstklassige Produkte für kleines Urlaubsgeld. Alle, die guten, aber bezahlbaren Rohmilchkäse zu schätzen wissen, lege ich die Kühltheke in den neu errichteten, supermodernen Aldi-Filialen ans Herz. Im letzten Urlaub im Mai war ich mehr als erstaunt, was ich dort alles entdecken durfte.
Gut und günstig getafelt.
Es versteht sich von selbst, dass wir nicht mit einem ganzen Sack von überteuerten Urlaubssouvenirs nach Hause kommen. Als Ausnahme von dieser Urlaubssparregel gelten selbstverständlich Bücher (oft auf dem Flohmarkt erstanden) und Rotwein! Gerade im September und Oktober veranstalten viele Supermärkte wieder ihre Foire aux vins, wo man sich günstig mit guten Tropfen eindecken kann. Nimmt man mehr als zwei, drei Kisten ab, lohnt sich manchmal auch im Supermarkt beharrliches Handeln!
Souvenirs, Souvenirs
So bleibe ich also guten Mutes, dass wir selbst mit einem kritischen Augenmerk auf unsere Urlaubskosten einen wunderbaren Urlaub in Frankreich verbringen werden.
Und wie seht Ihr/ wie sehen Sie die Angelegenheit? Gehört noch jemand zur Gattung der Supersparer? Auch oder gerade im Urlaub? Ich bin gesapnnt auf Eure/ Ihre Erfahrungen.
Heike Kügler-Anger