Rennsteiglauf Supermarathon: 73,9km Strecke und 3.260 Höhenmeter. Meine Erfahrungen vom GutsMuths Ultra

Mein Weg zum Rennsteiglauf Supermarathon ist wieder mal ein perfektes Beispiel für Läuferlogik. Denn 2018 wagte ich mich zum ersten Mal für den Rennsteiglauf Marathon vom flachen Asphalt herunter und ich habe es gehasst. Dieses unruhige Laufen, langsame Läuferhorden, die die Strecken blockieren, ewiges Stehenbleiben an den Verpflegungspunkten. Braucht kein Mensch, den Scheiss!

War blöd? Also einfach noch mal machen, dafür aber fast doppelt so lang! Als logische Konsequenz meines langsamsten und nervigsten Marathons seit Jahren, habe ich mich dann also für den Rennsteiglauf Supermarathon 2019 angemeldet!

Naja, wie Ihr ja in meinem Rennbericht nachlesen konntet, hat es einfach ein bisschen gedauert, bist es bei mir “Klick” gemacht und ich die Philosophie Rennsteiglauf und Trailrunning verstanden habe. Nicht ganz unschuldig war sicherlich auch der Transalpine RUN2, der mir gezeigt hat, daß Zeit bei einem Trailrun relativ ist. Jetzt, wo ich schon etwas weiter in die Trailrunning-Szene eingetaucht bin, würde ich sogar soweit gehen zu sagen: Wer einen Trailrun rein auf Zeit läuft, hat Trailrunning nicht verstanden.

Anmeldung für den Gutsmuths Rennsteiglauf Supermarathon
Der Gutsmuths Rennsteiglauf gehört zu den beliebtesten Laufveranstaltungen in Deutschland und räumt seit 2014 in Serie den Titel als Bester Marathon Deutschlands ab. Daher sind die Startplätze sehr begehrt und man sollte sich zügig seinen Startplatz sichern. Gerade auf den kürzeren Distanzen sind die Startplätze ab dem Jahreswechsel knapp.
Insgesamt sind an einem Rennsteiglauf-Wochenende mehr als 17.000 Starter auf dem Rennsteig unterwegs. Mit mehr als 8.000 Startern ist der Rennsteiglauf-Halbmarathon am populärsten, gefolgt von mehr als 3.000 Läufern auf der Marathondistanz und immerhin auch mehr als 2.000 Startern beim Supermarathon. Dazu kommen dann die Wanderer, Nordic Walker und Junioren.
Beim Rennsteiglauf gibt es auch die sogenannte Sofortanmeldung, bei der man sich im Zielbereich gleich wieder für das nächste Jahr anmelden kann – oder auch noch für 2 Wochen nach dem Zieleinlauf auch online. Dann liegen die Kosten für den Rennsteiglauf Startplatz bei 67€ für den Supermarathon, wenn man seinen eigenen Chip mitbringt.

Rennsteiglauf Supermarathon: 73,9km Strecke und 3.260 Höhenmeter. Meine Erfahrungen vom GutsMuths Ultra

Anreise und Abholung der Startunterlagen beim Rennsteiglauf Supermarathon
Da es sich bei den Verrückten vom Supermarathon um eines der kleineren Startfelder beim Rennsteiglauf handelt, ist die gesamte logistische Situation ziemlich entspannt. Denn die Halbmarathonläufer starten aus Oberhof und die Marathonläufer aus Neuhaus und somit haben die Ultraläufer Eisenach ganz für sich allein – bis sich dann alle im gemeinsamen, schönsten Ziel der Welt, in Schmiedefeld treffen.
Außer man kann gut ohne Nachtschlaf leben, sollte man schon am Freitag anreisen, um ganz in Ruhe die Startunterlagen im kleinen Saal der Stadtverwaltung in einer kleinen Seitenstraße vom Marktplatz in Eisenach abzuholen. Denn am nächsten Morgen ist der Start bereits um 6.00 Uhr und natürlich kann man gern auch schon ab 4.00 Uhr morgens am Wettkampftag zur Abholung in der Stadtverwaltung erscheinen, aber das große Zeitfenster bis abends um 21:00 Uhr am Vortag auszureizen macht einfach mehr Sinn.
Bei der Startunterlagenabholung handelt es sich auch um die kompakteste Marathonmesse, die ich bisher in meinem Leben gesehen habe. Außer ein paar zusammengestellte Tische, auf denen die übersichtliche Kollektion mit Rennsteig-Merchandise und allerlei Informationsmaterial gibt es nicht viel zu entdecken. Ich verstehe jetzt, warum manche Läufer mit den großen, durchkommerzialisierten Läufen, wie dem Berlin-Marathon überfordert sind.
Keiner Insider-Tipp: Man kann sich bei der Startunterlagen-Abholung schon sein Busticket für die Rückfahrt vom Ziel zurück nach Eisenach kaufen. Dann muss man es nicht erst beim Busfahrer lösen.
Insgesamt muss man also nicht viel Zeit einplanen für die Abolung der Startunterlagen und die Anreise, da auch in der Nähe des Marktplatzes mehrere Parkplätze und ein Parkhaus zu finden sind. Etwas Zeit sollte man sich aber für das Festzelt auf dem Marktplatz nehmen, wo man den Gutschein für das Rennsteig-Festessen, daß man zusammen mit der Startnummer bekommt gleich einlösen kann. Denn wie beim Marathon auch, gibt es echte Thüringer Klöße mit Rotkohl und Gulasch und dazu rustikale volkstümliche Unterhaltung. Kalorien? Ja bitte!

Rennsteiglauf Supermarathon: 73,9km Strecke und 3.260 Höhenmeter. Meine Erfahrungen vom GutsMuths Ultra

Hotels und Übernachtung beim Rennsteiglauf Supermarathon
Am schönsten ist es natürlich, wenn man sich gleich am Marktplatz einquartiert, da man so direkt aus dem Hotel zum Start laufen und sogar auf die Dixies verzichten kann. Auch nach dem Finish liegt dann die Dusche und das Festzelt nur wenige Meter auseinander. Aber um diese Hotelkontingente reißen sich die 2.000 Läufer natürlich auch schnell – gerade weil die Preise nicht ins unverschämte explodieren wie in anderen Marathonstädten auf der Welt.
Aber auch Spätzünder wie ich haben kein Problem etwas zu finden. Ich hatte das Thema Unterkunft ein wenig verschlafen und mir dann einfach knapp 15 Auto-Minuten entfernt ein Zimmer einem ehemaligen Schloss reserviert und dafür weniger als 60€ bezahlt.
Wer also nicht unbedingt zum Start spazieren muss, kann auch im Umland noch kurzfristig Hotelschnäppchen machen.
Start zum Gutsmuths Rennsteiglauf Supermarathon
Wie schon gesagt, startet man schon um 6.00 Uhr vom Marktplatz auf die Strecke und sollte sich daher vor allem einen guten Kleidungsplan machen. Ich hatte mich angesichts der steigenden Temperaturen entschieden, kurz-kurz zu laufen und für die morgentliche Kälte eine alte Strickjacke und eine lange Trainingshose zum überziehen dabei. Aber dazu komme ich gleich nochmal.
Mein Tipp für solche frühen Starts ist es, sich schon am Abend alles idiotensicher hinzulegen, sodass man auch falls man schlecht geschlafen hat, keinen Handgriff verpasst oder etwas vergisst. Denn bei den langen Distanzen können auch kleine Fauxpas zu bösen Problemen werden, beispielsweise, wenn man mit Wundscheuern zu tun hat. Außerdem schläft man dann gleich besser, wenn man weiß, daß für alles vorgesorgt ist.
Trotzdem klingelte der Wecker recht früh, also schnell anziehen, potentielle Reibestellen behandeln, Brust bepflastern, Isodrink reinballern, Frühstück ankucken, wieder wegstellen und los!
Wie gesagt waren es nur knapp 15 Minuten bis nach Eisenach und die zwei großen Parktplätze für die Läufer waren auch nur wenige Gehminuten vom Start entfernt. Auf dem Marktplatz warteten dann schon große Trucks, an denen man seine Kleiderbeutel abgeben konnte. Also ab an die Dixie-Schlange, warten, warten, warten und sich mit den anderen Startern fragen, warum es nur 2 Dixies gibt? Um 5:53 Uhr entdeckte ich dann aber noch eine offizielle Toilettenanlage, ganz ohne Anstehen und war nun fast bereit für den Start.
Schnell die lange Hose in den Kleiderbeutel und ab zum Start. Den alten Pullover hatte ich noch an, denn der sollte mich für die ersten Kilometer gegen die frostigen Temperaturen von etwa 6 Grad schützen.
Das Rennsteiglied verpasste ich dann knapp und kam genau pünktlich zum loslaufen an die Startlinie in Eisenach. Mein erster Ultra, so sollte es sein. GPS-Signal gefunden, Lauf starten!

Rennsteiglauf Supermarathon: 73,9km Strecke und 3.260 Höhenmeter. Meine Erfahrungen vom GutsMuths Ultra

Erfahrungen von der Strecke beim Gutsmuths Rennsteiglauf Supermarathon
Der Start verlief zunächst wieder einmal schleppend und es ruckelte und zuckelte sehr langsam los, zunächst für ein kleines Stück durch die Straßen von Eisenach, bis der erste asphaltierte Anstieg kam und alles zum stehen.
Sofort fühlte ich mich an mein Trauma vom Rennsteig-Marathon erinnert, wo ich auch oftmals das Tempo der anderen laufen musste, anstatt mein eigenes Rennen gestalten zu können. Jetzt war ich aber etwas weiser, denn abgerechnet wird zum Schluss!
Und etwas, was ich mir immer wieder dachte war: “Du hast noch über 70 Kilometer, um die Zeit wieder gutzumachen”. Trotzdem war ich etwas enttäuscht von diesem Starterfeld bei meinem ersten Ultralauf. Das nun gleich der erste Anstieg hochspaziert wird, kam mir etwas eigenartig vor, aber am Ende war es sicher doch gut für den Rennverlauf.
Denn schon im Training hatte ich sehr gute Erfahrungen damit gemacht, sehr strikt nach Herzfeuenz zu laufen, um möglichst die Laktatbildung unter Kontrolle zu behalten und eine Übersäuerung der Muskulatur zu verhindern, die letztlich zum Leistungseinbruch führt.
Also wechselte auch ich in vielen Berganstiegsphasen vom Laufen in einen schnellen Gehschritt – und das nicht nur, um den gewünschten Herzfrequenzbereich einzuhalten, sondern auch, um dem Körper etwas Abwechslung im Bewegungsmuster zu bieten.

Höhenprofil beim Rennsteig Supermarathon: 3.260 schön verteilte Höhenmeter
Gerade die ersten 25km sehen auf dem Höhenprofil des Rennsteig-Supermarathon ziemlich brutal aus und von anderen, erfahrenen Läufern wurde ich davor gewarnt, mich auf diesem Streckenabschnitt abzuschiessen. Wie ich später sehen konnte, keine unberechtigte Warnung. Denn am Start ist man frisch, meist vollgepumpt mit Kalorien, Koffein und Adrenalin und wenn sich dann die anfänglichen Staus endlich etwas auflösen, verleitet es sehr, das Tempo anzuziehen und endlich richtig loszustarten.
Mein Hauptziel war es aber, sauber durchzulaufen, einen gemeinen Einbruch und großes Leiden zu vermeiden und einfach eine tolle, positive Erfahrung bei meinem ersten Ultralauf zu haben. Daher versuchte ich mich strikt an meine Herzfrequenzstrategie zu halten.
Vielleicht lag es an meiner besonders vorsichtigen Herangehensweise, aber diesen ersten Streckenabschnitt bis zum Gipfel des Großen Inselsberg auf Kilometer 25,1 empfand ich als garnicht so schlimm. Denn der Aufstieg von 200 Höhenmetern auf rund 800 Höhenmeter, ist sehr gestreckt und zwischen steileren Anstiegen liegen immer wieder längere Passagen mit flacheren oder nur leichten Anstiegen. Gerade, wenn man darauf achtet, an den steilen Passagen nicht in die rote Leistungszone zu kommen, und dort sparsam geht, kann man die anderen Streckenabschnitte sehr locker und flüssig laufen.

Rennsteiglauf Supermarathon: 73,9km Strecke und 3.260 Höhenmeter. Meine Erfahrungen vom GutsMuths Ultra

Als Belohnung geht es danach auch erstmal 200 Höhenmeter bergab und relativ stabil mit kleinen Höhenausschlägen bis zur Marathondistanz. Hier kann man also ganz kontrolliert Strecke abspulen und den Lauf und die wunderschöne Natur genießen. Die Sonne war inzwischen auch schon kräftig am Arbeiten und ich war sehr froh, daß ich am zweiten Verpflegungspunkt bei Kilometer 15 meine Strickjacke ablegen konnte und nun sommerlich leicht unterwegs war.
Nach der Marathonmarke geht es dann noch einmal etwas agressiver hinauf zur Neuhöfer Wiesen und so langsam sehe ich auch, wie sich meine Rennstrategie mehr und mehr bezahlt macht. Denn ich überhole mehr und mehr Läufer, obwohl ich selbst nicht unbedingt schneller werde. So wie Marathons meist im letzten Drittel wirklich entschieden werden, scheint es beim Supermarathon sogar noch mehr einzutreten. Die steilen Passagen begreife ich inzwischen als aktive Pause und Rhytmuswechsel – anfängliche Egoprobleme mit dem Gehen sind nun endgültig verschwunden. Denn ich fühle mich noch gut und es wird immer wahrscheinlicher, daß ich meinen ersten richtig langen Lauf heute und hier finishen werde und mich damit auch Ultraläufer nennen darf.
Also hoch auf den nächsten Huckel und dann die leicht gewölbte Strecke weiter bis zum Grenzadler bei Kilometer 54. Jetzt ist es “nur noch” ein Halbmarathon oder sogar etwas weniger. Die Euphorie steigt zunehmens, weil ich weiß, daß ich es schaffen werde. Noch drei Hügelchen und nach nicht mal 8 Kilometern, beim Großen Beerberg, geht es dann hinunter ins Ziel.
Also konzentriert bleiben, locker und dynamisch laufen und die Herzfrequenz weiter im Auge behalten und vorbei an den Gestrandeten, die die Kräfte verlassen haben.
Auf Kilometer 69 bäumt sich der Rennsteig ein letztes mal zu einem kleinen Buckel auf, aber mir ist jetzt alles egal. An der Schmücke bei Kilometer 65 hatte ich mich ein letztes Mal gestärkt und auf die Uhr geschaut. Ein Zieleinlauf unter 8 Stunden wäre noch möglich, die Kraftreserven waren noch nicht aufgezehrt und die Restdistanz wurde langsam kurz genug, um sich aus der komfortablen Herfrequenz herauszuwagen. Selbst, wenn ich mich durch das höhere Tempo doch noch muskulär vor dem Ziel abschiessen würde, würde ich trotzdem irgendwie finishen und selbst dann wäre das Leiden nur wenige Kilometer lang. Und leiden lernt man als Ausdauersportler zwangsläufig.
Also Feuer frei, Schmiedefeld ich komme! 5:30, 5:00, 4:30, 4:00 – diese Kilometerzeiten geben auch nochmal krassen Support von den Zuschauern und ich fliege vorbei an den anderen Läufern. Endlich ballern, die Anspannung herauslassen, das zaghafte und die Vorsicht vergessen – einfach laufen lassen. Ein Wahnsinnsgefühl, als ich im vollen Schritt in Richtung Zielbogen fliege mit dem Blick auf die Uhr, die tatsächlich noch unter 8 Stunden zeigt.
Ich habe mir ja einiges ausgemalt, in meiner Vorstellung wie ich wohl in Schmiedefeld ankommen würde – aber das?
Ein Jahr zuvor war ich von der Strecke und dem letzen Anstieg komplett zerstört mit 4:40er Pace und 180er-Herzfrequenz nach dem Marathon eingelaufen und jetzt nach 73,9km laufe ich mit 4er-Pace und einer Herzfrequenz unter 160 ein!!!

Es hat wohl einfach alles gepasst. In so einem langen Rennen kann so viel passieren, daß man nur schwer beeinflussen kann. Gerade Magen, Darm und Kreislauf haben ihre ganz eigenen Gesetze – Stürze und Krämpfe können Jeden erwischen. Es gehört also auch viel Glück dazu, wenn es so sauber läuft. Und eine gute Vorbereitung. Wie mein Trainingsplan und die drei Bausteine für meine Supermarathonvorbereitung aussahen, habe ich hier nochmal ausführlicher erklärt.
Auf jeden Fall geht ein riesiger Dank an Gotorun und Piet Könnicke, an die Coaches aus der RUNBASE (Dany, Irene, Pat) und alle, die mir in der Vorbereitungsphase den Rücken freigehalten haben und an die, die mich nicht gefüttert haben!

Rennsteiglauf Supermarathon: 73,9km Strecke und 3.260 Höhenmeter. Meine Erfahrungen vom GutsMuths Ultra

Ausrüstung und Verpflegung beim Rennsteiglauf Supermarathon
Selten habe ich solch eine Bandbreite an Ausrüstungsstrategien bei einem Lauf gesehen. Von Trailrunningrucksäcken bis Karbonstöcke und anderen Hightech-Trailrunning-Spezialitäten bis zum Barfußläufer in zwanzig Jahre alten Laufshorts, gibt es alles auf der Strecke. Was man baucht und womit man sich gut fühlt, muss jeder selbst entscheiden. Daher erkläre ich hier nur, für welchen Weg ich mich entschieden habe und warum.
Der Rennsteiglauf ist sowohl vom Höhenprofil, als auch vom den Streckengegebenheiten eher einfach zu handhaben. Die Aufstiege sind meist nur mittelsteil und Stöcke bringen den größten Vorteil eher bei sehr steilen Strecken, wo man den Oberschenkel bei Steigbewegungen entlastet.
Daher habe ich mich gegen Trailrunning-Stöcke entschieden – auch weil man die Stöcke ja über die ganze Distanz als Ballast bringen muss.
Man läuft bis auf sehr wenige Ausnahmen auf sehr gut ausgebauten Wanderwegen und benötigt daher keinen Laufschuh mit besonders viel Grip. Eventuell sind Laufschuhe mit aggressivem Profil sogar kontraproduktiv, da sie durch den starken Grip auch eine gewisse Bremswirkung in der Abrollphase haben, die Energie kostet. Wenn man also keinen Vorteil in der Abdruckphase hat und ein Risiko des Ausbremsens hat, würde ich nur ein leichtes Profil wählen oder komplett auf Straßenlaufschuhe setzen. Ich war wieder mit dem Solar Boost unterwegs und bin damit bestens zurechtgekommen.
Die Verpflegungspunkte sind beim Rennsteig Supermarathon konstant engmaschig gesetzt und liegen jeweils rund 5-7km auseinander. Außer auf den ersten Kilometern hat jeder zweite Verpflegungspunkt auch immer etwas zu Essen im Angebot. Zu trinken gibt es Tee, Iso, Wasser, Cola und für den Magen gibt es den berühmten Schleim, Schmalzbrote, Bananen, Saure Gurken, Kuchen und immer wieder überraschende Highlights wie Wiener Würstchen.
Außer man hat einen ganz besonderen Magen, so gibt es eigentlich keinen Bedarf einen eigenen Trinkrucksack oder Essen mit über die Strecke zu tragen.
Ich habe in diesem Jahr auch zum ersten Mal den Schleim probiert und bin echt begeistert. Vielleicht ist das auch eines der Geheimnisse, warum ich so gut durchgekommen bin. Denn mein Magen tendiert auch gerne mal zur Rebellion.
Beim Schleim handelt es sich um eine besonders flüssige Variante von Haferbrei, der etwa die Konsistenz von Joghurt hat. Dieser wird mit Salz und ein paar anderen geheimen Zutaten noch weiter für die Bedürfnisse von Läufern optimiert und ist entweder als Naturvariante oder mit Geschmack zu bekommen, der über pürierte Früchte oder zugegebenen Saft erreicht wird.
Auch bei der Kleidung würde ich mich eher zu kühl anziehen als zu warm. Denn man läuft schließlich viel bergauf oder dann im höheren Tempo bergab und bekommt ordentlich Bewegungswärme vom Körper.
Nicht wenige Läufer haben sich mit dem Saunaeffekt in langen Hosen, langen Shirts und mit dem zusätzlichen Gepäck durch ausgezogene Jacken, Schals und Mützen meiner Meinung nach selbst behindert. Selbst wenn man einen Rucksack beihatte, wo man die Sachen verstauen kann, läuft es sich bei solch einer Distanz doch angenehmer ohne Gepäck. Daher würde ich immer ein leichtes Frösteln am Start vorziehen, denn spätestens am ersten richtigen Berganhang wird es dann schon wärmer. Oder man nimmt sich ein altes, wärmeres Oberteil zusätzlich mit, daß man dann unterwegs ablegen kann, so wie ich es gemacht habe.

Rennsteiglauf Supermarathon: 73,9km Strecke und 3.260 Höhenmeter. Meine Erfahrungen vom GutsMuths Ultra

Ergebnisse, Urkunde, Medaille und Fotos vom Rennsteiglauf Supermarathon
Gerade bei den Ergebnissen vom Rennsteiglauf Supermarathon gibt es eine extrem breite Streuung. Vorne duellieren sich die Profis, die mit Ihren Zeiten nur wenige Minuten über der 5-Stunden-Marke ins Ziel kommen. Es gibt aber einen riesigen Block an Läufern, die nahe an der Zielschluss-Zeit laufen. Diese liegt bei 12 Stunden und man sollte also um 18:00 Uhr das Ziel erreicht haben. Nicht wenige kommen aber auch danach noch in Schmiedefeld an. Mit meiner Zielzeit von 7:57:25h habe ich sogar noch den Gesamtplatz 387 belegt und liege damit in den Top 20% der Finisher, obwohl ich fast 3 Stunden nach dem Ersten angekommen bin. Viele Teilnehmer lassen es also sehr ruhig angehen.
Im Ziel bekommt man dann eine schöne Medaille und schon an den Farben der Medaillenbänder lässt sich leicht erkennen, wer welche Distanz gelaufen ist. Ich konnte nun zur rot-weißen Marathonmedaille nun auch die Supermarathonmedaille mit dem gelben Band stolz in meine Sammlung aufnehmen.
Die Rennsteiglauf-Urkunde kann man sich vor Ort ausdrucken lassen oder ganz bequem online über die Ergebnislisten des Rennsteiglaufes aufrufen und dann Zuhause drucken. In der Ergebnisliste findet man neben seinem Namen auch einen Link zu den Rennsteiglauf Fotos.
An der Strecke stehen immer wieder Fotografen vom Fototeam Müller, also immer schön lächeln!
Von mir gab es 40 verschiedene Bilder vom Rennsteiglauf, die ich mir dann als Fotopaket für knapp 40€ bestellt habe.
Fazit zum Rennsteiglauf Ultramarathon
Es ist schon Wahnsinn, wie sich aus meinem Rennsteigfrust vom letzten Jahr so eine Liebesbeziehung entwickeln konnte. Die Strecke des Supermarathons hat mir sogar noch mehr gefallen, als die Marathonstrecke und besonders, daß es den finalen Todesberg kurz vor der Ziellinie für die Supermarathonläufer nicht gibt, ist ein schönes Geschenk.
Aber auch die Leute auf der Strecke sind noch einmal ein großes Stück herzlicher, als bei anderen Läufen. Hier läuft man wirklich miteinander und nicht gegeneinander. Es ist immer Zeit für ein nettes Wort, man sorgt für einander und nimmt Rücksicht.
Und auch die freiwilligen Helfer sind der Wahnsinn. Man freut sich einfach immer wieder riesig auf den nächsten Verpflegungspunkt, welche Highlights dort wohl wieder warten. Vom Kuchen bis zum Würstchen und dazu immer noch ein paar motivierende oder auflockernde Worte – genau deswegen ist das Europas Trailrun Nummer 1.
Ich hatte extra ein paar Tage gewartet, um diesen Beitrag zu schreiben und mir zu überlegen, ob ich nicht lieber noch andere Ultra-Strecken auf der Welt im nächsten Laufen will und bis die Finisher-Euphorie abklingt und ich wieder objektiver schreiben kann. Aber es klappt nicht!
Der Rennsteigvirus hat mich gepackt und wir sehen uns am 16. Mai 2020 am Start in Eisenach.
Der Typ mit dem alten Pullover. Ihr wisst Bescheid!


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