Ich hatte in den letzten Tagen die Gelegenheit sowohl den Giro del Piemonte und den Giro di Lombardia zu verfolgen. Beides Italienische Klassiker. Die Lomardeirundfahrt ist ja das traditionelle Abschlussrennen des Weltcups. Beides sind unwahrscheinlich harte Rennen und werden auch sehr hart gefahren. Im Piemont wurden z.B die ersten 50 km in knapp einer Stunde zurückgelegt. Bei der Lobardeirundfahrt waren die Wetterbedingungen Grottenmässig oder unterirdisch. Was mich einmal mehr beeindruckt hat ist die Professionalität und die Leistungen der Strassenprofis. Ungeachtet der misslichen Bedingungen oder der schweren Strecke wurde da über Stunden „volles Rohr“ gefahren. Herrlich finde ich es, wenn Journalisten schreiben: Es blieb nur noch die kleine Schlussteigung von 200hm… (das notabene nach 245 km) Oft werde ich gefragt was den härter sei: Ein Rennen auf der Strasse oder ein Mountainbike-Rennen. Grundsätzlich sollte man die beiden unterschiedlichen Sportarten nicht vergleichen! Aber wenn schon, dann ist für mich der Strassenrennsport eindeutig härter. Warum? Strassenprofis kommen auf mindestens 50-100 Renntage im Jahr. Manche auch auf bis zu 150. MTB-Profis so auf 25- 30 Renntage im Maximum. MTB-Rennen sind, Marathons mal ausgenommen, nach zwei Stunden fertig, die Strassenprofis kommen nach zwei Stunden gerade mal zur ersten Verpflegung. Umsteiger aus dem MTB-Sport zum Strassenrennsport benötigen eine relativ lange Zeit bis sie, wenn überhaupt, auf der Strasse erfolgreich sind. Siehe Evans, Kessiakoff, Fugelsang etc. Sicher wird es jetzt wieder Hinweise zum Thema Doping bei den Strassenprofis geben. Im Verhältnis zur Anzahl Profis ist die Anzahl der Dopingsünder im MTB-Bereich erschreckend hoch. Man nimmt diese einfach weniger zur Kenntnis.
Fazit: Ich bleibe dabei, wer richtig schnell biken will, muss sich, wie übrigens die meisten MTB-Cracks, die Härte auf der Strasse holen. Ich putze, auch wenn ich kein Crack bin, schon mal meine Rennräder…