Renegade

Von Buecherchaos @FranziskaHuhnke

Renegade – Tiefenrausch

J.A Souders

Ivi, 2012

978-3492702812

16,99 €

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Unter Wasser liegt Elysium – die perfekte Stadt. Niemand macht Ärger, alle verlassen sich auf die Mutter des Volkes. Evie ist die “Tochter des Volkes”. Alles um sie herum ist perfekt, ein perfekter Garten, ein perfekter Tag und ihre perfekte Mutter. Auch Evie zweifelt das System nicht an, doch dieses System steht auf vielen Regeln und wackligen Füßen. Als unvorhergesehen ein Eindringling in Elysium auftaucht, ist die Ruhe vorbei  und die Perfektion beginnt zu bröckeln …

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Evie ist die perfekte Tochter. Sie muss einiges einstecken, um tatsächlich die perfekte Tochter zu sein. Was werde ich euch aber nicht verraten, denn auch der Leser erfährt alles nur Schritt für Schritt. Am Anfang ist Evie mir sehr sympathisch, sie strahlt Ruhe aus, scheint nicht dumm zu sein und erklärt durch ihre Augen dem Leser Elysium. Nach und nach aber merke ich, dass Evie sehr gestellt wirkt, was zwar auch mit der Handlung zu tun hat, aber etwas abschreckend auf mich wirkt. Ich verliere sie, sie wird etwas unnahbar und verliert den Geschmack einer guten Figur.

Alle anderen Menschen, die in Elysium wohnen, Wachen sind und sich als Mutter von Evie bezeichnen, sind oftmals grotesk in ihrem Verhalten. Sie sind Störfaktoren, kalt wie Eis und sehr unheimlich. Vor allem die Mutter ist mir sofort suspekt und mit der Zeit beginne ich, sie zu hassen.

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Wenn mich etwas umgehauen hat, dann die wahnsinnige Kulisse, die hier vorherrscht. Könnte ich unter Wasser leben? Ich denke nicht. Aber die Bewohner von Elysium tun dies mit einer Selbstverständlichkeit, die ich bemerkenswert finde. Außerdem stellen sie gar nicht infrage, warum dies so ist. Meine Lieblingsszene ist die, in der Evie die Wale beobachtet, die an ihrem “großen Fenster” vorbeiziehen. Danach wollte ich unbedingt, nur mal kurz, nach Elysium. Und aufgrund der Kulisse würde ich “Renegade” schon einmal empfehlen.

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Leben an einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit. Im Moment kann der Leser nicht an Dystopien vorbei und dabei trotzdem noch Spaß am Lesen habe, ist etwas schwierig geworden. Immerhin gleichen sich manche Weltuntergangsszenarien sehr. Dieses hier birgt aber viel Neues und hat mich  mitgerissen.

Durch die anschauliche Sprache, zum Beispiel auch Satzwiederholungen, ist es ein Genuss dieses Buch zu lesen, denn die Idee ist neu. Unterwasser wohnen vielleicht nicht (ich erinnere nur an “Das Leuchten” oder “Ruf der Tiefe”), aber so faszinierend beschrieben hat es noch keiner.

Nun muss es auch einen Störfaktor geben, den ich oben nur kurz erwähne und sonst ganz außen vor gelassen habe. Außerdem gibt es noch das Verbot sich körperlich zwischen Liebenden zu berühren und auch die Mutter hat viele Geheimnisse. Viele Dinge können in Elysium entdeckt werden und ich bin gespannt, wie es dort weitergeht.

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Das Cover hat mich jetzt nicht wirklich vom Hocker gerissen. Wenn die Geschichte ausgelesen ist, versteht der Leser wer die Person ist und was das Bild darstellen soll.

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Ich vergebe sehr gut vier Bücherpunkte, da mir die Unterwasserkulisse sehr gut gefallen hat. Ich habe dieses Buch gelesen, als ich sowieso schon zwei Dystopien gelesen hatte und da stach es auf jeden Fall draus hervor.

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