Der Automobilhersteller Renault-Nissan wird aktiver bei den Themen autonomes Fahren und Investments in Servicekonzepte und Startups aus dem Mobility Bereich. Renault will so die digitale Transformation in der Automobilbranche schaffen und Fokus auf die Themen Elektrifizierung, autonomes Fahren und connected Vehicles legen.
Autonomes Fahren auf Level 4 im Test
Das auf der IAA in Frankfurt vorgestellte Konzept-Fahrzeug SYMBIOZ absolviert zur Zeit in Frankreich Testfahrten auf Level 4 der Skala für vollautomatischstes Fahren. Bei autonomen Fahren auf Level 4 ist kein Fahrer mehr notwenig, um das Auto zu steuern. Da das französische Recht es verbietet, dass kein Fahrer hinter dem Steuer sitzt, platziert der Automobilhersteller einen Fahrer hinter dem Lenkrad, der die Systeme überwacht und im Notfall eingreifen kann.
15 autonome Autos bis 2022
Der SYMBIOZ verkörpert die Vision von Renault für das Fahrzeug der Zukunft. Innerhalb der kommenden fünf bis sechs Jahre will Renault ein autonomes Fahrzeug zur Serienreife entwickeln. Das Konzeptfahrzeug wurde zusammen mit mehreren Partnerunternehmen entwickelt, darunter TomTom, LG, Sanef und IAV. Bis 2022 will Renault-Nissan acht Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb anbieten, 12 elektrifizierte Autos (als Hybrid-Fahrzeuge) und 15 Modelle mit Fähigkeiten für vollautomatisiertes Fahren.
200 Mio. Fond für Investments in Startups
Neben den Aktivitäten rund um autonomes Fahren will Renault-Nissan auch einen Investment-Fond in Höhe von 200 Mio. US Dollar auflegen, wie Reuters berichtet. Damit folgt der Konzern dem Modell anderer Hersteller wie Daimler oder BMW. Durch die Investments will der Automobilhersteller die digitale Transformation im Automotive Bereich meistern uns sich direkt an Startups beteiligen, die an innovativen Ideen arbeiten. Durch den eigenen Investment-Arm soll Renault-Nissan schnell agieren können, um Wettbewerber auszustechen.
BMW iVentures als Vorbild
Der Fund wird zusammen mit Mitsubishi gestartet. Renault und Nissan wollen jeweils 40% der Summe bereitstellen, Mitsubishi die verbleibenden 20%. Weitere Details dazu soll auf der CES in Las Vegas veröffentlich werden. Hersteller wie BMW oder General Motors haben es vorgemacht, wie ein mehr oder weniger unabhängiger Investmentfond agieren kann. Seit 2012 hat BMW iVentures mehr als 30 Investments getätigt, davon allein 10 im vergangenen Jahr. Zu den Investments gehören Unternehmen wie Fair, RideCell, Nauto oder ChargePoint.
Das Geschäftsmodell der herkömmlichen Automobilhersteller wird sich in den kommenden Jahren drastisch ändern. Es wird sich weg von Fahrzeug-Besitz und hin zu Sharing-Konzepten entwickeln. Sharing-Plattformen, wie Uber oder Didi bedrohten das Geschäft, hinzu kommt die Gefahr durch autonome Fahrzeuge.
Bild: Groupe Renault (alle Rechte vorbehalten)