Remembrance Day wird jährlich am 11. November von allen Commonwealth-Ländern als Volkstrauertag begangen. Am 11.11.1918 endete der erste Weltkrieg mit dem Waffenstillstand von Compiègne. Schon zu meiner Zeit in London, als auch in Neuseeland spielte der Remembrance Day ein wichtige Rolle. Heutzutage wird an diesem Tag nicht nur der Gefallenen des ersten Weltkrieges, sondern Opfern aller Kriege und Konflikte gedacht. Symbolisch werden an dem Tag und in den Wochen vorher Mohnblumen zum Anstecken verkauft (siehe Fotos unten). Die Erlöse kommen Kriegsveteranen zugute.
2014 ist ein sehr wichtiges Jahr – vor genau 100 Jahren hat der erste Weltkrieg begonnen.
Da Kanada zu den Commonwealth-Ländern gehört und ich für die kanadische Handelskammer arbeite, war ich zur Zeremonie beim kanadischen Botschafter eingeladen, welche am 10.11. stattfand:
Eine viel grössere Gedenkzeremonie wurde von der Royal British Legion am 11. November in Kanchanaburi veranstaltet. Kanchanaburi liegt ca. 120km nordwestlich von Bangkok – die berühmte Brücke am River Kwai ist dort.
Die Brücke ist ein Teil der Eisenbahnstrecke Thailand-Burma, die die kaiserliche japanische Armee im Zweiten Weltkrieg von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen bauen liess. Der englische Name der Bahnlinie ist „Death Railway“ – zwischen 80.000 und 100.000 asiatische Zwangsarbeiter und etwa 13.000 alliierte Gefangene verloren beim Bau der Strecke ihr Leben. Die Gefangenen starben nicht nur an den harten Arbeitsbedingungen, Unterernährung und Unfällen, sondern auch an tropischen Krankheiten wie Malaria und Denguefieber.
Der Don Rak Kriegsfriedhof von Kanchanaburi ist der letzte Ruheort für fast 7.000 dieser Kriegsgefangenen und genau dort fand die offizielle Zeremonie zum Remembrance Day 2014, 100 Jahre nach dem Beginn des ersten Weltkrieges, statt. Schätzungsweise 400 Leute waren anwesend, ca. 100 Kränze wurden von verschiedenen Organisationen, Botschaften und Vereinen niedergelegt. Ich habe den Kranz zu Ehren gefallener Kanadier im Namen der kanadischen Handelskammer niederlegt. Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung kam ein Mann, ca. Ende 40-Anfang 50, auf mich zu. Kanadier. War in Bosnien stationiert und hat dort seinen besten Freund verloren… Er hatte Tränen in den Augen und hat sich sehr herzlich dafür bei mir bedankt, dass wir mit unserem Kranz gefallene Kanadier ehren…
Hier ein paar Eindrücke von einem sehr ergreifenden Tag:
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