Remembering Roy Black

Remembering Roy Black   Gerhard Höllerich aka Roy Black *25. Januar 1943 in Bobingen-Straßberg  †9. Oktober 1991 in Heldenstein
Ein einziger Hit kann die ganze Karriere eines
Sängers bestimmen. Im Falle von Roy Black, der am 25. Januar 70
Jahre alt geworden wäre, hieß das schicksalhafte Lied ”Ganz in
Weiß“. Ein Schmachtfetzen, voll romantischer Klischees über das
vollkommene Glück zu zweit und einer schlichte, aber umso
eingängigere Komposition. Die Hochzeitshymne brachte Black 1966
erstmals an die Spitze der Charts, verkaufte sich mehr als 2,5
Millionen Mal und machte ihn reich und berühmt. Zugleich aber prägte
sie sein Image. Seine traurigen Augen, das charmante Lächeln und die
sanfte Stimme machten ihn bei seinen Verehrerinnen wahlweise zum
perfekten Mann fürs Leben oder idealen Schwiegersohn.
Doch zeitlebens konnte und wollte sich Roy Black in dieser Rolle
nicht wohlfühlen. Denn bevor er von seinem Produzenten in die Rolle
des Schnulzensängers gedrängt worden war, hatte der als Gerhard
Höllerich geborene Musiker noch ganz andere Pläne: Rock'n'Roll! Mit
seiner Band The Cannons hatte er seinen Vorbildern Roy Orbison, The
Beatles und The Byrds nachgefeiert. Doch ihre Singles, die sie als
Gewinner eines Musikwettbewerbes aufnehmen durften, floppten. Das
Angebot des Plattenproduzenten Hans Bertram, ihm eine Solokarriere
zu verschaffen, mochte Höllerich da nicht ausschlagen. Dass er dafür
seinen bürgerlichen Name ablegen musste, konnte er noch
verschmerzen. Dass er keinerlei Einfluss auf die Liedauswahl haben
würde, dessen war sich Höllerich allerdings nicht bewusst. Hans
Bertram allerdings hatte mit seinem Konzept einen guten Riecher
bewiesen. Bis 1979 landete Roy Black insgesamt 25 Charterfolge,
darunter die Nummer-eins-Hits ”Goodnight My Love“, ”Meine Liebe zu
dir“, ”Bleib bei mir“ und ”Das Mädchen Carina“.
Doch so steil die Karriere hinaufging, so tief war denn auch der
Absturz, als es mit dem klassischen deutschen Schlager zu Ende ging.
1990 durfte Roy Black dann noch einmal ein Comeback erleben. Als
Darsteller in der Fernsehserie ”Ein Schloss am Wörthersee“ blieb er
allerdings seiner Lebensrolle des ewig charmanten Mannes mit dem
Grübchenlächeln treu. Ganz sich selbst, so schien es, konnte er nur
in seiner Fischerhütte im oberbayrischen Heldenstein sein, wohin er
sich immer häufiger zurückzog und wo er am 9. Oktober 1991 an
Herzversagen verstarb. Die ständige Gratwanderung zwischen
öffentlicher Rolle und Privatperson, der Verlust seines in den 70er
Jahren aufgebauten Starstatus habe ihn zunehmend depressiv und
alkoholkrank werden lassen, sagte Roy Blacks geschiedene Ehefrau
Silke Höllerich nach seinem Tod.
Sein Grab auf dem Friedhof seiner bayrisch-schwäbischen
Geburtsstadt Straßberg-Bobingen wird, wie jedes Jahr an seinem
Geburtstag und Todestag, Pilgerstätte seiner Fangemeinde sein. Und
seine Rock 'n' Roll-Kollegen von einst? Sie spielen zu Ehren ihres
großen Leadsängers längst auch dessen Schlager, so auch bei einer
Festveranstaltung anlässlich von Blacks 70. Geburtstag in der
Bobinger Singoldhalle.

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