Heute mussten wir im Reliunterricht einen bildhaften Text schreiben, aus der Sicht eines leidenden Menschen schreiben, der von den Metaphern bzw Vergleichen im Psalm 22 ausgeht. Es viel mir nicht besonders schwer, dazu etwas aufs Papier zu bringen und ich habe meinen Text dann auch vorgelesen. Unsere Lehrerin kam dann natürlich sofort auf die Idee, man müsse den Text und den von drei anderen Mitschülerinnen in der Literaturzeitschrift unserer Schule veröffentlichen!!!
Oh man... das ist zwar nur eine kleine Minizeitschrift, die kaum jemand lesen wird, aber ich finde es dennoch irgendwie aufregend... Was ist wenn alle anderen Texte viel besser sind :o
Ich habe aber beschlossen euch an dem Geschreibsel teilhaben zu lassen:
Ich bin hingeschüttet wie Wasser auf einem Tisch, das langsam zerfließt. Tropfen für Tropfen bildet es eine Pfütze auf dem Fußboden, wo es sich, einst rein, mit Staub und Schmutz vermischt, sodass die Einheit des klaren Wassers von den eindringenden Fremdkörpern zerstört wird. Mit der Zeit wird das Wasser verdunsten und nur ein Häufchen Schmutz wird zurückbleiben,
Doch ist es nur genug Wasser auf einmal, so hat es genug Kraft alles zu besiegen. Wie das Meer, das immer wieder gegen die Felsen schlägt und sie nach und nach verformt, als wären sie Butter.
Ein Tropfen auf einen Kieselstein kann nichts bewirken, doch ein ganzes Meer bringt selbst uralte Felsen zum Schmelzen,
Ich bin hingeschüttet wie Wasser, das zerläuft auf den Blättern der Bäume.
Wie ein Diamant glitzernd in der Sonne.