Religionsfreiheit. Jawollja! Aber nur für uns!

Religionsfreiheit. Jawollja! Aber nur für uns!Es tönt die Junge Union auf Ihrer Webseite: “Ereignisse wie die bevorstehende Seligsprechung des Papstes Johannes Paul II. oder der baldige Deutschland-Besuch von Papst Benedikt XVI. werden von Milliarden Menschen mit Begeisterung als Stärkung ihres Glaubens begleitet.” Nun, ich erlaube mir, darauf hinzuweisen, dass es eine nicht minder große Anzahl Menschen gibt, denen die sog. Seligsprechung vom Wojtyla ziemlich gleichgültig sein dürfte. Oder die das ganze Theater einfach nur für lächerlich halten.

Und es wird die Junge Union vielleicht irritieren, aber ganz sicher werden es keine “Milliarden” sein, die den Besuch von B16 in Deutschland “mit Begeisterung” aufnehmen werden. Das werden wohl eher nur ein paar von denen sein, an denen die letzten 500 Jahre Menschheitsgeschichte relativ spurlos vorüber gingen.

So wie zum Beispiel der Herr Müller, seines Zeichens Bischof in Regensburg. Dem fiel doch neulich – vermutlich hat er sonst nix zu tun – ein, dass die pösen Protestanten den Papst für den Antichrist halten. (siehe Artikel in der Süddeutschen1) Ehrlich: dieses Gequatsche ist einfach nur peinlich; kann Herr Müller sich bitte ab sofort befleißigen, seinen verbalen Durchfall in Latein abzusondern. Das wäre weniger störend und würde Gelehrsamkeit wenigstens vortäuschen.

Vielleicht wäre dieser Rat auch den Verlautbarern der Jungen Union anzutragen, die da von sich geben: “Die Verbrechen an Christen, aber auch anderen religiösen Minderheiten müssen als schwere Menschenrechtsverletzungen weltweit geächtet werden. Bloße Appelle an die Verfolgerstaaten, die Glaubens- und Bekenntnisfreiheit zu schützen, reichen nicht aus.”
Ich bin der Letzte, der gegen den Artikel 18 der Menschenrechtserklärung etwas einwenden würde. Das Recht, gläubig zu sein und das Recht, seinen Glauben auszuüben, ist ein Menschenrecht. Doch – Entschuldigung, JU – wenn ich die hier zitierten Zeilen lese, wird mir trotzdem Angst und Bange. Was meint ihr denn, was man tun sollte, wo Appelle nicht ausreichen? Haltet Ihr einen schönen, gemütlichen Kreuzzug mal wieder für angemessen?
Und: komisch, dass Ihr Euch immer nur dann zu Wort meldet, wenn Ihr Euch “betroffen” fühlt oder einen aus Eurer Gemeinschaft…

Nic

  1. http://www.sueddeutsche.de/bayern/bischof-mueller-herrgott-was-soll-das-1.1090053
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