Religion schützt vor Radikalisierung

Auf orf.at findet sich ein spannender Artikel, der in Bezug auf Religion folgendes festhält:

“Vor allem dem Mythos, dass Religion eine wichtige Rolle bei der Anwerbung spiele, sind Experten auf den Grund gegangen. Der „Dschihad“ ist nicht das Hauptmotiv bei den Rekrutierungen. So kam bereits 2008 die Abteilung für Verhaltensforschung des britischen Inlandsgeheimdienstes MI5 zu dem Schluss, dass die Terroristen weit davon entfernt seien, tatsächlich religiöse Eiferer zu sein. Eine große Zahl sei religiös nicht gebildet und könne als Neulinge betrachtet werden. Eine feste religiöse Einstellung schütze ja vor Radikalisierung und Extremismus, wie der „New Statesman“ (Onlineausgabe) jüngst aus dem Papier zitierte.”

Eine feste religiöse Einstellung schützt vor Radikalisierung. Damit wird all jenen der Wind aus den Segeln genommen, für die die Gewalt im Irak ein Zeichen dafür ist, wie gefährlich Religion ist: “Imagine there’s no religion!” Dann endlich würde das tausendjährige Friedensreich anbrechen.

Meinem Philosophielehrer Jörg Splett verdanke ich folgenden Gedanken basierend auf Aristoteles:
Der Maßstab für die Tugenden ist die Liebe. Nur in der Liebe kann es kein “zu viel” geben. Sehr wohl aber im Glauben. Denn sowohl der Mangel an Glauben als auch der Übereifer sind Ausdruck eines Liebesmangels. Die Höchstform des Glaubens fällt mit der höchsten Liebe zusammen. Oder eben mit den Worten von orf.at: Eine feste religöse Einstellung schützt vor Radikalisierung. Gerade die Liebe zu den Christen im Irak bringt auch diesen gläubigen Muslim zum Weinen.

Die Konsequenz liegt auf der Hand: Zur Vorbeugung gegen Gewalt braucht es die Bildung einer festen religiösen Einstellung – ein Kernanliegen meines Religionsunterrichts.


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