Johannes Paul II., Bischof von Rom und Papst aller Katholiken zerschlug die Kirche der Befreiung in Lateinamerika. Hilfreich zur Hand ging ihm der Chef der Glaubenskongregation, vormals "Heilige Inquisition" genannt, Kardinal Josef Ratzinger, der jetzt als neuer Papst unter dem Künstlernamen Benedikt XVI. firmiert. Die von ihm früher verteufelten kritischen Katholiken hat er nicht rehabilitiert, wohl aber die rechte Pius-Bruderschaft, deren bekanntester Bischof der Holocaust-Leugner Richard Williamson ist.
In der Handschrift des Kardinals Ratzinger geschrieben und von Johannes Paul II. exekutiert war auch das Kondomverbot, das Millionen Katholiken, vor allem in Afrika, zum AIDS-Tod verdammt hat. Aber für die katholische Kirche es ja nur wichtig, dass ihre "Schäfchen" in den Himmel kommen.
So ähnlich sah das auch der muslimische Ajatollah Chomeini, berühmtester Repräsentant der Schiiten, der größten, aber dennoch nur einer Minderheitensekte des Islam (in oft blutiger Feinschaft zur sunnitischen Mehrheit). Die Namen wechseln, weil Menschen nun mal sterben, aber die Politik bleibt. Im Iran werden heute noch Frauen zum Tod durch Steinigung verurteilt und wenn der tönende Präsident Ahmadinedschad etwas Wesentliches von sich gegen würde, das den Vorstellungen des jeweiligen geistlichen Führers widerspricht, würde er nicht ins Paradies, sondern zum Teufel gejagt.
Ein fanatischer Islamist ist auch der türkische Premier Recep Tayyip Erdogan, der zur Zeit in Deutschland weilt. Hier wird zwar nur hochgespielt, dass ganze 10 000 der rund 1,7 Millionen türkischer Staatsbürger nach Düsseldorf fuhren, um diesem Mann zuzujubeln - ein lächerlich geringer Teil.
Der Papst bringt es mit seiner ähnlich totalitären Religion auf ganz andere Zahlen. Und nicht vergessen: Obwohl sich die christlichen Kirchen vom Paulskirchenparlament n der Revolution von 1848 die Trennung von Kirche und Staat mit dem Versprechen des staatlichen Eintreibens von Kirchensteuer bezahlen ließen, drohten katholische Priester noch am Wahlsonntag der Bundestagswahl 1966 ihren Gläugigen mit ewiger Verdammnis, sollten sie SPD wählen.
In der Türkei selbst hat Erdogan es aber geschafft, dass etwa wie Hälfte der Mädchen das Kopftuch schon auf dem Heimweg von der Schule - wo es gesetzlich verboten ist - wieder anlegen. Und die Ehefrau von Erdogans Büttel Gül, formal Staatspräsident, trommelt alle Tage für das Kopftuch - vollkommen freiwillig, versteht sich. Die Gleichberechtigung der Frauen, einst auf die Fahnen geschrieben von General Mustafa Kemal, genannt Atatürk (deutsch: Vater der Türken) wird von Erdogans Islamistenpartei systematisch bekämpft. Erwähnt werden muss allerdings auch, dass seine Wähler mehrheitlich aus der ungebildeten, dörflichen Bevölkerung stammen. In großen Stadt, etwa in Istanbul, haben die Islamisten keine Chance.
Dass in Indien Hindus Moslems metzeln und umgekehrt, dass pseudo-religiöse Araber Frauen nicht nur das Kopftuch, sondern gleich die Burka verordnen, die man bisweilen (wenn auch selten) auch in Berlin sieht, sei nur am Rande erwähnt, wenngleich das Letztere nun die ultimative Unterdrückung der Frau darstellt...
...die es natürlich mit dem immer noch gültigen Pillenverbot des deshalb von Spöttern "Pillen-Paul" genannten Papstes Paul VI. und das Sex-Verbot der katholischen Kirche außer mit ausdrücklichen Ziel der Fortpflanzung, durchaus ebenfalls gibt.
Was allen Religionen gleich ist: Die Unterdrückung der Menschen, die Verweigerung von Freiheit, wird gerechtfertigt durch Heilsversprechen nach dem Tode. Nur ob es einen Himmel oder das Paradies wirklich gibt, kann man nicht diskutieren , sondern nur glauben oder nicht.
Und in Asien ist der Glaube an die Wiedergeburt (Reinkarnation) weit verbreitet, oft abhängig vom Verhalten im jetzigen Leben. Also ist auch da Vorsicht angesagt - denn wer will schon als Küchenschabe wiedergeboren werden...