Viele Menschen beten dafür, dass die kriegerischen Konflikte auf der Welt enden und Frieden sich ausbreiten möge. Aber letztendlich kann ein Krieg nur enden, wenn die verfeindeten Gruppen aufhören zu kämpfen. Dafür müssen alle Beteiligten altruistisch denken. Das ist die einzige wahre Chance für Frieden. Natürlich sollten wir weiterhin beten, aber dies muss von den entsprechenden Handlungen begleitet werden. Gebete sind zwar wichtig, aber eine wohlwollende, warmherzige geistige Ausrichtung ist wichtiger. Wenn wir mit einem guten Herz handeln, dann wird alles was wir tun anderen automatisch helfen.
Manchmal geben wir nur vor, es gut zu meinen, um andere zu beeindrucken. Sehen wir beispielsweise, dass jemand Hilfe braucht und wir werden beobachtet, denken wir: ‚Oh, jetzt sollte ich aber was tun, um zu helfen, damit die anderen sehen was für ein guter Mensch ich bin.’ Ohne Zuschauer jedoch interessiert uns der Zustand anderer jedoch nicht.
Häufig belassen wir es auch einfach beim Beten und dem Wunsch bessere Menschen zu sein ohne zu schauen wie wir im Alltag handeln. Wir wünschen uns etwas Außergewöhnliches, was über unsere momentane Situation hinausgeht, damit wir uns verbessern. Aber in Wirklichkeit brauchen wir nichts extra. Alles was wir gewöhnlicher weise machen, kann dafür genutzt werden anderen zu helfen.
Manche Leute besuchen gerne Tempel um zubeten, aber im Alltag lassen sei keine Chance aus, anderen zu schaden. Wir sollten uns jedoch überlegen was diese Gottheiten, an die wir uns wenden, eigentlich von uns haben möchten. Nehmen wir zum Beispiel Avalokiteshvara, eine Gottheit des Mitgefühls im Buddhismus. Ihm ist es egal wie viele Menschen jeden Tag kommen, um vor seiner Statue zu beten oder wie viele Äpfel und Räucherwerk ihm dargebracht werden. Er möchte, dass wir einander mit Mitgefühl behandeln und friedvoll sind. Die beste Gabe an ihn ist ein guter Mensch zu sein. DasGleiche gilt für die Heiligen und Götter aller Religionen. Sie alle verkörpern Frieden, Harmonie und Liebe. Geben wir ihnen dies, dass ist das die beste Gabe.
Deshalb ist es gut sich zu sagen: ‚Auch wenn ich heute keine Zeit habe einen Tempel zu besuchen, aber die Lehren besagen, ich soll anderen gegenüber mitfühlend sein, also setze ich das heute um. Ich werde während der acht Stunden im Büro mich wohlwollend verhalten und anderen nicht schaden.’ Es mag schwierig erscheinen immer so zu handeln, aber dann können wir uns vornehmen erst mal nur heute so zu handeln. Das ist die beste Art die Wünsche der Gottheiten zu erfüllen.
Quelle / ReferenzDolpo Tulku, Penang, Malaysia, August 2014, Übersetzt aus dem Tibetischen und transkribiert aus dem Englischen von Daniela HartmannDieser Text ist dem Dharma zugehörig. Um ein rudimentäres Verständnis vorauszusetzen, bitte den Namen des Wurzel-Lamas in dieses Feld eingeben:
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