Rekord in Bad Füssing: Nirgendwo in Deutschland bleiben die Gäste länger

Von Urzeit
Bad Füssing/Berlin (obx - internet-zeitung) - Der niederbayerische Kurort Bad Füssing ist in der deutschen Tourismusstatistik mit Abstand Spitzenreiter bei der Verweildauer der Gäste. Im Durchschnitt bleiben die Gäste in Europas übernachtungsstärkstem Heilbad 9,1 Tage. Das ist nahezu vier Mal länger als die Gäste sonst in Deutschland im Durchschnitt Urlaub machen. In den mehr als 350 deutschen Kur- und Heilbädern sank die durchschnittliche Aufenthaltsdauer laut statistischem Bundesamt in den ersten fünf Monaten des Jahres weiter auf nur noch 4,8 Tage (Vorjahr 5,4 Tage). In den bayerischen Heilbädern liegt sie bei 5,2 Tagen. Im bayerischen Golf- und Thermenland mit den fünf niederbayerischen Kurorten blieben die Gäste in den ersten fünf Monaten des Jahres 2012 durchschnittlich noch fünf Tage. Nur die Rhön glänzt im Vergleich der Fremdenverkehrsregionen in der bayerischen Statistik noch mit einem höheren Wert: 5,3 Tage. Schlusslicht ist das Fränkische Weinland mit 1,8 Tagen.
Die ganze deutsche Tourismusindustrie kämpft mit den immer weiter sinkenden Aufenthaltszeiten. Lag der Durchschnittswert aller deutschen Urlaubsregionen 2011 noch bei 2,75 Tagen, waren es im ersten Halbjahr 2012 nur noch 2,6 Tage. Kaum besser liegt der Bayerntourismus insgesamt mit nur 2,7 Tagen durchschnittlicher Aufenthaltszeit. Der Freistaat belegt damit im deutschlandweiten Vergleich einen Platz im Mittelfeld: An der Spitze findet sich Schleswig-Holstein mit 3,6 Tagen. Schlusslicht ist Bremen mit 1,7 Tagen.
Allerdings hat auch Bad Füssing, der Spitzenreiter in Sachen Aufenthaltsdauer, mit dem Trend zum Kurzurlaub zu kämpfen. Seit Jahren muss Deutschlands beliebtester Kurort die auch dort kontinuierlich sinkende Verweildauer durch wachsende Gästezahlen ausgleichen. Noch vor 20 Jahren blieben die Kurgäste in Bad Füssing 18,3 Tage, also nahezu doppelt so lange im Vergleich zu heute.