Wie viele von den mehr als 480.000 in Portugal registrierten Ausländern sind Deutsche, Österreicher und Schweizer? Wie haben sich deren Anteile entwickelt? Und wo wohnen sie? Antworten gibt die soeben veröffentlichte Statistik der Ausländer- und Grenzbehörde SEF.
Zum dritten Mal in Folge hat 2018 die Zahl der in Portugal wohnenden und ordnungsgemäß gemeldeten Ausländer einen Rekordstand erreicht: 480.300. Das sind 93.154 oder 19,3 Prozent mehr als im Vorjahr.
Wie die SEF mitteilte, gab es bei den Anträgen auf portugiesische Staatsangehörigkeit mit 41.000 den höchsten Wert seit fünf Jahren. Die Behörde gab dazu 32.414 positive und 1.425 negative Stellungnahmen ab. Hingegen sank die Zahl der Asylanträge gegenüber 2017 um 27 Prozent. Diese Entwicklung stimme mit dem Trend auf europäischer Ebene überein, so der SEF-Bericht.
Laut Behördenangaben wurden rund zwei Drittel der Asylanträge von Männern gestellt. 80 Prozent waren unter 40 Jahre alt. Die meisten Asylbewerber kamen aus Angola (224), der Ukraine (132), der Demokratischen Republik Kongo (131), Guinea (68), Pakistan (51), Guinea-Bissau (48), Eritrea (47), Venezuela (41), Somalia (40) und Marokko (31). Die Zahlen der Antragsteller aus Syrien und dem Irak sanken sehr deutlich auf jeweils nur noch rund 10 im vergangenen Jahr.
Nach wie vor größte in Portugal ansässige Community sind die Brasilianer mit 105.423 Einwohnern. Deren Zahl vermehrte sich sogar um fast 27 Prozent. Das höchste Plus verbuchte SEF aber bei den Italienern. Ihre Gruppe erweiterte sich um rund 46 Prozent. Insgesamt leben 18.862 Italiener in Portugal.
Auch die Gruppe der in Portugal wohnenden Franzosen stieg überdurchschnittlich – mit gut 29 Prozent gegenüber 2017. Eine entgegengesetzte Entwicklung zeigte sich bei den Ukrainern, deren Zahl in Portugal um zehn Prozent auf jetzt nur noch rund 29.000 schrumpfte.
Die Zahl der Ausländer, die sich für einen Aufenthalt in Portugal entscheiden, ist deutlich gestiegen. Dies ist ein Wachstumstrend, der bereits im dritten Jahr in Folge zu verzeichnen ist.
Hier eine Übersicht über die 15 größten Ausländergruppen mit Wohnsitz in Portugal:
Herkunftsland Zahl
Brasilien 105.423
Kap Verden 34.663
Rumänien 30.908
Ukraine 29.218
Großbritannien 26.445
China 25,357
Frankreich 19.771
Italien 18.862
Angola 18.382
Guinea Bissau 16.186
Spanien 14.066
Deutschland 12.817
Nepal 11.489
Indien 11.393
São Tomé e Príncipe 9.153
Die Zahl der in Portugal wohnenden und gemeldeten Deutschen nahm 2018 um 19,3 Prozent auf 12.817 zu. Ähnliche Zuwachsraten hatten die Österreicher (jetzt 1.119 Personen) und die Schweizer (jetzt 2.190 Personen) im Lande.
Aus dem SEF-Bericht geht hervor, dass 81 Prozent der in Portugal ansässigen ausländischen Staatsangehörigen zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter gehören. Es dominiert die Altersgruppe der 25- bis 44-Jährigen. Mehr als zwei Drittel der ausländischen Bevölkerung leben in den Bereichen Lissabon und Setúbal sowie an der Algarve. An der Südküste Portugals sind derzeit 77 489 ausländische Einwohner gemeldet. Nur im Raum Lissabon ist der Anteil von Bewohnern mit ausländischem Pass noch höher. Dort liegt die Gesamtzahl bei 213.065 Personen
2016 hatte die gemeldete Ausländer-Zahl an der Algarve noch bei 63.481 gelegen, wie wir 2017 in unserem Artikel „Algarve-Bewohner: Internationale Mixtur“ berichteten. Vorheriger Höchststand war der von 2010 gewesen, als 71.818 Menschen mit ausländischem Pass an der Algarve lebten und bei der SEF registriert waren.
Algarve nach Landkreisen Total Männer Frauen
Gesamte Algarve 77 489 39 676 37 813
Albufeira 12 350 6 315 6 035
Alcoutim 87 43 44
Aljezur 1 335 674 661
Castro Marim 747 383 364
Faro 7 053 3 492 3 561
Lagoa 4 160 2 106 2 054
Lagos 8 154 4 136 4 018
Loulé 14 945 7 631 7 314
Monchique 721 403 318
Olhão 4 058 2 161 1 897
Portimão 8 365 4 214 4 151
São Brás de Alportel 1 212 603 609
Silves 5 123 2 670 2 453
Tavira 5 180 2 777 2 403
Vila do Bispo 1 555 764 791
Vila Real de Santo António 2 444 1 304 1 140
Noch nie waren in ganz Portugal und an der Algarve so viele ausländische Bewohner gemeldet. Hier die neusten Rekord-Zahlen der Ausländerbehörde SEF.