Eine psychotherapeutische Behandlung kann gegen funktionelle Darmerkrankungen helfen. Das berichtet Gabriele Moser von Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien in der Zeitschrift Gehirn & Geist. Besonders das Reizdarmsyndrom, an dem in westlichen Ländern gut 10 Prozent der Bevölkerung leiden, lässt sich damit oft wirksam eindämmen. Moser und ihre Kollegen haben in einer aktuellen Studie gezeigt, dass therapeutische Hypnosen, die auf den Bauch zielen, sehr gut gegen das Reizdarmsyndrom helfen – oft sogar besser als Medikamente. Viele weitere Untersuchungen haben dies bestätigt.
Aus: Gehirn&Geist;, April 2012
Das Reizdarmsyndrom gehört zu den funktionellen Erkrankungen, die keine erkennbare organische Ursache haben. Betroffene spüren oft Schmerzen oder Unwohlsein im Bauchraum, oft begleitet von Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung. Auch die Empfindlichkeit des Darms gegenüber mechanischen Reizen ist erhöht.
Psychische Traumata, etwa eine Missbrauchserfahrung, erhöhen das Risiko, am Reizdarmsyndrom zu erkranken. Die Ursache hierfür liegt offenbar in den zahlreichen Nervenverbindungen zwischen Gehirn und Verdauungstrakt. Der Darm enthält hunderte Millionen Nervenzellen, die zusammen das »Bauchhirn« bilden, eine Art zweites Gehirn im Körper. Es enthält mehr Neurone als das Rückenmark und ist intensiv mit dem Kopfhirn verschaltet. Emotionaler Stress und traumatische Ereignisse können das Bauchhirn nachhaltig beeinflussen, so dass sich bleibende Irritationen des Verdauungstrakts einstellen.
Psychotherapeutische Verfahren scheinen vor allem dadurch zu wirken, dass sie die Betroffenen dazu anleiten, Reize aus dem Körperinnern anders wahrzunehmen. Die Patienten gewinnen dadurch das Gefühl, die Magen-Darm-Funktionen besser kontrollieren zu können. Zugleich lindert die Therapie auch Ängste, Depressionen und posttraumatischen Stress, die manchmal zusammen mit der gestörten Verdauungsfunktion auftreten.
Aus: Gehirn&Geist;, April 2012
Das Reizdarmsyndrom gehört zu den funktionellen Erkrankungen, die keine erkennbare organische Ursache haben. Betroffene spüren oft Schmerzen oder Unwohlsein im Bauchraum, oft begleitet von Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung. Auch die Empfindlichkeit des Darms gegenüber mechanischen Reizen ist erhöht.
Psychische Traumata, etwa eine Missbrauchserfahrung, erhöhen das Risiko, am Reizdarmsyndrom zu erkranken. Die Ursache hierfür liegt offenbar in den zahlreichen Nervenverbindungen zwischen Gehirn und Verdauungstrakt. Der Darm enthält hunderte Millionen Nervenzellen, die zusammen das »Bauchhirn« bilden, eine Art zweites Gehirn im Körper. Es enthält mehr Neurone als das Rückenmark und ist intensiv mit dem Kopfhirn verschaltet. Emotionaler Stress und traumatische Ereignisse können das Bauchhirn nachhaltig beeinflussen, so dass sich bleibende Irritationen des Verdauungstrakts einstellen.
Psychotherapeutische Verfahren scheinen vor allem dadurch zu wirken, dass sie die Betroffenen dazu anleiten, Reize aus dem Körperinnern anders wahrzunehmen. Die Patienten gewinnen dadurch das Gefühl, die Magen-Darm-Funktionen besser kontrollieren zu können. Zugleich lindert die Therapie auch Ängste, Depressionen und posttraumatischen Stress, die manchmal zusammen mit der gestörten Verdauungsfunktion auftreten.