Ein paar meiner Schätze
Wie es Leute gibt, die Bücher wirklich studieren und andere, die sie nur durchblättern, gibt es Reisende, die es mit den Ländern ebenso machen: sie studieren sie nicht, sie blättern sie nur durch.
Fernandino Galiani
Eines der schönsten Dinge am Reisen ist und bleibt: Das Planen! Egal ob Roadtrip oder Inseltauchurlaub – schon die Wahl des Reiseziels ist eine spannende Angelegenheit, doch richtig aufregend wird es erst, wenn es ans Eingemachte geht. Doch wie plant sich so ein Urlaub eigentlich am Besten, damit er am Ende eine wirklich runde Sache wird? Mit Reiseführer, via Internet oder ganz und gar mit der neusten Reise App?
Ich gestehe, ich bin in dieser Hinsicht fürchterlich altmodisch: Ich liebe meine gedruckten Reiseführer! Und das, obwohl ich selten mehr als die Hälfte des Inhalts tatsächlich vor dem Urlaub lese. Zu einer Reise inspieren lasse ich mich allerdings meistens durch das Internet. Ich lese ständig einen aufregenden Artikel hier oder sehe atemberaubende Bilder dort – das ist sehr viel aufregender, als in der Buchhandlung irgendeinen Reiseführer zu einem möglichen Ziel herauszugreifen und einfach aufzuschlagen. Die meisten Reiseführer sind schließlich auch als “Nachschlagewerk” gestaltet und bieten hier und da ein paar Tipps.
Doch um ehrlich zu sein, so schmöckere ich in Reiseführern nur über die Sehenswürdigkeiten, die mich am Reiseziel erwarten und lese ein wenig über Land und Leute. Unterkünfte, Reiserouten, Fortbewegungsmittel – das alles plane und buche ich inzwischen ausschließlich über das Internet. Ich habe ein einziges Mal ein Hostel in einem Reiseführer aufgetan und war von der Beschreibung so angetan, dass ich meinen Reisebegleiter und mich gleich dort einbuchte. Leider war das ganze der berühmte Griff ins Klo und wir mussten vor Ort kurzfristig umdisponiert. Seither verlasse ich mich lieber auf Tipps und Anregungen von Leuten, die bereits vor Ort waren und lasse mich durch Freunde, Verwandte, Bekannte und Reiseberichte und Rezensionen im Netz inspirieren.
Auch die berühmten Geheimtipps in Reiseführern haben sich für mich mehr als einmal als Flop erwiesen. Hier verlasse ich mich lieber auf die Tipps der Locals und Anregungen anderer Reisender – ein Grund, warum ich das familiäre Frühstück in B&Bs so liebe. Ich wäre z.B. in Oban an der schottischen Westküste wohl nicht auf die Idee gekommen, den Pier bis zum Ende zu laufen, um dort dann die besten Jakobsmuscheln meines Lebens zu genießen, wenn mich unsere Gastgeberin Helen aus der Glen Albyn Lodge nicht darauf gebracht hätte. Wer würde schon Meeresfrüchte aus einem Take away – welches auch noch als Bretterbude an einem Pier daher kommt – essen wollen und erwarten es seien die besten der Welt?
Es ist, wie es ist: Die Mischung machts! Doch eines können weder Reiseführer, noch Apps oder die besten Reiseberichte im Internet ersetzten: Das Fühlen und Erleben eines anderen Landes, einer anderen kultur mit den eigenen fünf Sinnen.
Und wie plant ihr eure Reisen am liebsten? Noch immer mit dem guten alten Reiseführer aus der Buchhandlung, mit dem Internet oder gleich über die Reiseapp?
Reiseplanung: Mit oder ohne Reiseführer?
ist mein Beitrag zur Blogparade:
“Reiseplanung: Mit oder ohne Reiseführer?” zu dem das Blog Bambooblog Haumburg aufgerufen hat. Hier erzählt die mehr als reiseerprobte Ulrike von Ihren Touren und Erlebnissen rund um die Welt – mal als Touristin, mal für den Job. Aber ganz besonders gern schreibt sie eindringliche und schöne Berichte über China.