Reisen: Per Ohrwurm durch Amsterdam

Von Ezvb

Donnerstag, 12. März 2015

Reisen: Per Ohrwurm durch Amsterdam

Jeder von uns kennt das: Unterschwellig schnappt man eine Songzeile auf, weiß vielleicht gar nicht mehr wo man sie gehört hat - UND DANN GEHT SIE DIR NICHT MEHR AUS DEM KOPF! Jüngst so geschehen in Amsterdam, der Städtetrip mit drei Tagen Dauer-Ohrwurm. Leider wenig rhythmisch oder musikalisch wertvoll. Meine drei Freundinnen und mir ging eine Zeile von "Deutschland sucht den Superstar" nicht mehr aus dem Hirn. Und zwar dieses "Is' mir egaaaaaal, egal...". Ich weiß nicht, ob ihr das kennt. Schaut es euch bitte an (hab's mal verlinkt), es ist grausam und dennoch irgendwie witzig. Dummerweise sagen wir ziemlich oft den Satz "och is mir egal", ob es ums richtige Restaurant für den Abend, Shopping-Straßen oder wer im Bus neben wem sitzt, geht. Deswegen konnten wir uns von dem Ohrwurm leider nicht trennen - ob wir wollten, oder nicht. Und so wurde der geistige Dünnschiss eines Casting-Kandidaten zu unserem Motto für Amsterdam. Drei Tage wach war gestern ;). 


Oben Links seht ihr Kibbelinge - in Teig gebackene Fischstücke mit Remoulade 

In der Niederländischen Hauptstadt wollten wir Party machen - und haben am Ende doch nur gegessen. Nein Spaß, wir haben natürlich auch abends die Bars aufgesucht und sind durchs Rotlichtviertel gezogen. Aber gegessen habe ich trotzdem wie ein Weltmeister. Die kurze Reise war ein Geburtstagsgeschenk an meine Freundin Viola und wir vier Mädels sind mit dem Fernbus von Duisburg aus nach Amsterdam gedüst. Freitagfrüh hin, Sonntagabend zurück. Also volle drei Tage Zeit, sich umzusehen und zu schlemmen. Genächtigt haben wir auf einem Boot-Hotel namens "Amstel Botel" - die Kabinen sind rech klein, aber für uns reichten sie aus und da wir nicht so groß sind, passten wir auch in die winzigen Badezimmer. Auf jeden Fall nur etwas für Leute, die den Wellengang nicht schauen. Denn wenn man nachts im Bett liegt, kann es schon mal etwas schaukeln (Also vielleicht auch nicht so gut ab 1,5 Promille). Per Fähre wurden wir kostenlos vom Festland in Richtung Boot-Hotel gefahren, haben also kein Ticket für Bus oder Bahn gebraucht, da man in Amsterdam alles zu Fuß oder per Rad erkunden kann. Aber Obacht - ich wundere mich immer noch, dass ich nicht einen Unfall gesehen habe oder selbst unter die Räder gekommen bin. SO viele Fahrräder hat selbst Münster nicht und die fahren alle, wie bekloppt. Kreuz und quer - egal ob mit Ampel oder ohne. 

Wir vier Mädels / Ich dick eingepackt / Eine Krokette und Pommes mit Joppiesoße und die Reistafel im Restaurant 
Ich möchte euch nicht nur ein paar Bilder zeigen, sondern auch den ein oder anderen Tip mitgeben. Das Bott-Hotel ist schön günstig und Frühstück gibt's auch - lohnt sich also. Und dann kann ich das indonesische Restaurant Kantjil & De Tijger empfehlen. Wir landeten zufällig dort und erfuhren, dass es eines der besten indonesischen Restaurants in Holland ist. Wir haben die Reistafel gegessen - eine bunt gemixte Platte allerlei Köstlichkeiten. Nichts für schwache Mägen, denn einiges ist sehr scharf. Aber super lecker. Mit 25 Euro pro Person nicht gerade billig, aber eine echte Erfahrung. Bringt etwas Wartezeit mit, falls ihr nicht reserviert. Dann war natürlich ein Besuch im Anne Frank Haus Pflicht, wobei wir über zwei (!) Stunden anstanden. Gut - Samstagvormittags hinzugehen, war vielleicht nicht die beste Idee. Aber wir haben durchgehalten und uns dann viel Zeit im Museum gelassen. Eigentlich wollten wir uns im Rijksmuseum den Rembrandt ansehen, waren aber kurz vor Feierabend da und der Preis war etwas zu happig: Laut Anzeigetafeln kostet die Rembrandt-Tour 7,50 Euro - aber man muss trotzdem zusätzlich den kompletten Eintritt von 25 Euro bezahlen, um sich den Rembrandt anzusehen. Heißt: 32,50 hätte uns der Spaß gekostet - wir entschieden uns für's Essen. Das Rotlichtviertel ist eine Sehenswürdigkeit für sich, nachts steppt der Bär und viele Bars und Kneipen sind brechend voll. Ich habe so etwas echt noch nie gesehen, wenn die Nutten hinter Glasfronten stehen und dich in eindeutigen Posen anmachen, damit du eintrittst. Wir haben nicht einen Kerl gesehen, der hineingegangen ist. Vermutlich, weil dann alle gucken und warten, bis er wieder herauskommt. Das Sex-Museum ist für vier Euro übrigens auch nicht zu verachten - wir hatten sehr viel Spaß und sehr ekelige Momente dort ... 

Rechts: Blick aus dem Boot Hotel

Gewöhnen musste ich mich an den Geruch - Amsterdam riecht nämlich noch krasser nach Gras, als unser Treppenhaus in Kreuzberg. Überall wird gekifft und Gras verkauft, das war mir ja klar. Trotzdem reagiert das Näsle recht empfindlich drauf und wir schmunzelten regelmäßig, wenn eine richtige Weed-Fahne an uns vorbeizog. Wir hätten Wetten können, dass unser Bus auf der Rückfahrt an der Grenze durchsucht wird - aber nichts dergleichen ist passiert und die beiden Typen vor uns waren sichtlich erleichtert, dass ihr kleines Souvenir aus Amsterdam unentdeckt blieb. 

Abschließend kann ich nur sagen: Ab nach Amsterdam. Vor allem im Frühling. Jetzt war es noch etwas kalt, aber wenn die Blumen blühen und der Tulpenmarkt und die vielen Blumenläden locken, ist es einfach toll dort - und vor allem bezahlbar. 

Die Blumendecke rechts seht ihr auf dem Flower Market - schon irre, dass die ganze Decke voll damit war  

Ein Blick ins Rijksmuseum  
Bisschen irre: Man konnte sich Kroketten & Co. aus Automaten ziehen  




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Eingestellt von Eileen um 13:56