Für den Flug
Der wichtigste Rat, den ich euch an dieser Stelle geben kann, ist dieser: Bucht für euer Kind einen eigenen Sitzplatz!
Kinder unter 2 Jahren können laut geltender EU-Verordnung auf dem Schoß eines Erwachsenen mitfliegen, sodass sie keinen eigenen Platz brauchen. Dort werden sie dann mit dem sogenannten Loop Belt (einem Gurt, der an dem normalen Flugzeuggurt festgemacht wird) angeschnallt. Das ist natürlich die günstigste und einfachste Variante, aber leider auch die gefährlichste. Bei einem Startabbruch, plötzlichem Bremsen oder Turbulenzen kann das Kind dadurch schwere innere Verletzungen davontragen oder sogar zu Tode kommen!
Wenn ihr einen Sitzplatz für euer Kleinkind bucht, müsst ihr einen fürs Flugzeug zugelassenen Autositz mitbringen (hier ist eine Liste von Sitzen, die fürs Flugzeug zugelassen sind) oder den Cares Sicherheitsgurt kaufen.
Wir haben den Gurt gekauft, da er einfach im Handgepäck zu transportieren ist und auch noch für größere Kinder verwendet werden kann.
Für kleine Kinder ist es außerdem ratsam, vor Start und Landung abschwellende Nasentropfen zu geben. Dadurch kommen sie mit dem Druck besser zurecht.
Je nach Länge des Fluges solltet ihr genügend Snacks und Getränke einpacken und natürlich auch etwas zur Beschäftigung des Kindes. Hier eignen sich zum Beispiel Pixi-Bücher, da sie wenig Platz wegnehmen. Wenn ihr sowieso ein Handy oder iPad dabei habt, ladet vor der Reise ein paar Apps und Filme oder Serien für Kinder darauf. (Übrigens gibt es auch viele Pixi-Bücher als App!)
Die Reiseapotheke
Eine Reiseapotheke solltet ihr auf jeden Fall zusammenstellen, selbst wenn ihr nur innerhalb Deutschlands verreist. Denn wer hat schon Lust, in einer fremden Stadt nachts um 3 die nächste Notfallapotheke zu suchen?
Lasst euch am besten in der Apotheke beraten.
Hier sind die Dinge, die wir dabei hatten:
– Pflaster
– Wunddesinfektionsspray
– Elektrolyltösung bei Durchfall
– Mittel gegen Übelkeit
– Mittel gegen Fieber
– Fieberthermometer
– Salbe bei Insektenstiche
Wenn ihr in wärmere Gebiete reist, solltet ihr keine Zäpfchen mitnehmen, da diese schmelzen wenn sie zu warm werden.
Kinderreisepass nicht vergessen!
Seit Mitte 2012 benötigen auch Babies schon ein eigenes Ausweisdokument für Reisen ins Ausland. Der Kinderreisepass kostet 13 Euro und ist 6 Jahre lang gültig.
Was kommt in den Koffer?
Wenn ihr eine Flugreise unternehmt, macht euch auf jeden Fall vorher schlau, wieviel Freigepäck ihr habt. Manche Airlines erlauben 20 kg, andere nur 15; bei manchen muss jegliches Gepäck vorher angemeldet werden. Also unbedingt nachfragen!
Da meine Tochter einen eigenen Sitzplatz im Flieger hatte, hatte sie 20 kg Freigepäck nur für sich – und die haben wir auch gebraucht!
Kleidung – Man sollte mindestens zwei komplette Garnituren pro Tag einpacken. Genug warme Sachen mitnehmen (auch zum Strandurlaub!), falls es doch mal etwas kühler wird.
Windeln – Gibt es eigentlich überall zu kaufen, auch im Ausland. Ich empfehle trotzdem, wenn es irgendwie geht, genügend Windeln mitzunehmen. Windeln sind nicht besonders schwer und können gut dazwischengestopft werden. So seit ihr auf der sicheren Seite: Gerade an Urlaubsorten sind Windeln oft heillos überteuert und es gibt nicht unbedingt die Marke, die euer Kind gewöhnt ist.
Spielzeug – Meine Erfahrung hat mich gelehrt, nicht mehr so viel Spielzeug mit in den Urlaub zu nehmen. Oft ist die neue Umgebung schon so interessant, dass kaum noch Spielzeug benötigt wird. Wenn ihr an den Strand fahrt, kauft das Sandspielzeug vor Ort. Das ist zwar etwas teurer als zu Hause, aber erspart euch das Mitschleppen von sperrigen Eimern und Co.
Essen – Beim Thema Essen war ich sehr blauäugig und dachte mir, mein Kind wird schon Essen, was es beim Buffet gibt. Fehlanzeige – mein Kind hat gar nichts gegessen. Zum Glück hatte ich wenigstens ein paar Snacks von zu Hause dabei (Früchteriegel, etc.).
Gläschen sind am Urlaubsort oft sehr teuer (ich habe für ein Hipp-Mittagsgläschen 3 Euro bezahlt), also nehmt auf jeden Fall genug mit, wenn ihr glaubt welche zu brauchen!
Kinderwagen/Buggy
Auch wenn unser Quinny schon den Hinflug nicht unbeschadet überstanden hat, waren wir wirklich froh, ihn mitgenommen zu haben.
Mit Wagen ist man einfach flexibler und hat immer einen Schlafplatz fürs Kind dabei (vorrausgesetzt das Kind kann im Wagen schlafen).
Oft kann man den Kinderwagen bis vors Flugzeug mitnehmen und bekommt ihn direkt nach der Landung zurück. Das ist meistens sogar kostenlos, es lohnt sich also nachzufragen!
Am Urlaubsort – bloß keinen Stress machen!
Urlaub ist ein Ausnahmezustand, für einen selbst wie auch fürs Kind. Man sollte also nicht erwarten, dass sich das Kind genau so wie zu Hause verhält.
Meine Angst, dass meine Tochter sich an gewisse Dinge gewöhnt, war übrigens unbegründet:
Im Urlaub hat sie jede Nacht in unserem Bett geschlafen, oft nicht vor 22 Uhr – wieder zu Hause angekommen schlief sie direkt am ersten Abend pünktlich um 6 Uhr in ihrem eigenen Bett.
Wenn nicht alles nach Plan läuft, versucht es entspannt zu sehen. Es ist schließlich Urlaub!
Habt ihr noch weitere Tipps für eine entspannten Urlaub mit Kleinkind? Was sind eure liebsten Urlaubsziele für Familien mit Kindern?