Ich liebe es ja in eine Stadt zu fahren die ich schon kenne – kein Druck irgendwelche Sehenswürdigkeiten unbedingt anzuschauen, einfach nur genießen. (Obwohl ich mir selbst mittlerweile ohnehin schon viel weniger Druck mache, auch wenn ich wo das erste Mal hinreise, aber trotzdem ;-)) In Prag waren wir mittlerweile zum dritten Mal (die ersten beiden Male 2010, siehe hier und hier), diesmal aber das erste Mal mit Kind. Die Accor Hotelgruppe und Opel haben zum Citytrip* eingeladen, da konnten wir nicht nein sagen!
Angefangen hat unser Ausflug eigentlich schon am Freitag – wir durften nämlich in einem neuen Opel Astra fahren, den ich vor dem Wochenende abgeholt hab. Ich war ja ein bisschen nervös, wir haben einen Kombi mit Automatik und ich muss mich immer erst an die Schaltung gewöhnen (und generell an ein anderes Auto). Doch alle Bedenken haben sich gleich aufgelöst, auch der Opel hatte Automatik und war mir generell von Anfang an sehr sympathisch – Liebe auf den ersten Blick kann man fast sagen.
Los ging es dann am Sonntag nach dem Frühstück. An vielen Rapsfeldern vorbei ging es direkt in den Prager Zoo!
Zoo Praha
Oliver liebt Tiere und der Zoo ist da nie verkehrt. Nachdem er ein bisschen außerhalb des Zentrums liegt, haben wir ihn gleich angesteuert und erst nachher im Hotel eingecheckt. Es fährt zwar auch ein Bus hin, der war aber ziemlich voll was wir so gesehen haben, und wir hatten ja ohnehin das Auto. Sonntag im Zoo ist natürlich immer viel los, der Andrang hat sich aber am weitläufigen Gelände gut verteilt. Wir hatten Glück mit dem Wetter, es hatte 30°C und war superschön. (Obwohl dieses Wetter bzw. der starke Temperaturanstieg in der 33. Schwangerschaftswoche nicht zu unterschätzen ist, haha, aber es ging ganz gut eigentlich)
Die Tiere sind ja alle immer irgendwie gleich im Zoo (wenngleich auch für Kinder deswegen nicht minder spannend) – uns hat hier auch eher das rundherum imponiert: es gibt mehrere Spielplätze, unter anderem einen mit einem riesigen Kletterturm und einen Wasserspielplatz. Außerdem kann man mit einer Seilbahn auf den Berg fahren und von oben die Aussicht genießen. Man kann auch hinauf gehen, wir haben das aber generell aus gelassen, es gab so auch genug zu sehen.
Nach ein paar Stunden im Zoo haben wir in unserem Hotel eingecheckt. Wir durften im Ibis Old Town übernachten, mitten im Zentrum. Das Zimmer war genau wie man es von einem Ibis erwarten würde, die sehen ja alle irgendwie gleich aus ;-) Wir hatten genug Platz zu dritt und auch keine Probleme mit Kind: Hochstühle waren im Frühstücksraum vorhanden, er hat auch gleich ein Kuscheltier an der Rezeption bekommen und alle waren sehr freundlich. (Bonus für die Mama: Gratis WLAN)
Lange waren wir aber nicht im Hotel, wir hatten Hunger und sind gleich mal zum Wenzelsplatz spaziert. Dort gibt es nämlich ein ganz besonders Lokal für Kinder (und/oder Triebfahrzeugführer, wie meinen Max ;-)):
Vytopna – das Eisenbahnlokal
Durch das ganze Lokal führen Schienen einer Modelleisenbahn und darauf fahren die unterschiedlichsten Züge herum. Ihre Fracht: die Getränke der Gäste! Die Idee ist echt sehr witzig und Oliver war fasziniert von den vielen Zügen.
Die Auswahl ist ok und das Essen war gut und auch preislich in Ordnung für die zentrale Lage. (Es handelt sich anscheinend um eine Kette und gibt 3 Standorte in Prag, einer sogar noch näher bei unserem Hotel, aber es war auch so nicht weit zu gehen – wie gesagt das Hotel liegt super zentral und man kann eigentlich überall gut zu Fuß hingehen.).
Am nächsten Tag wollte ich mit meinen Männern an einen besonders tollen Ort. In der Moldau gibt es ja einige Inseln, auf denen Museen, Parks etc. untergebracht sind. Und eine dieser Inseln sollte eine Kinderinsel sein.
Kinderinsel (Dětský ostrov)
„Sollte sein“ ist hier das Stichwort, die dürfte nämlich zugesperrt haben. Ich war sehr enttäuscht – nachdem ich aber online absolut keine Info dazu finde, dachte ich ich muss es auf jeden Fall erwähnen – quasi ein Anti-Tipp. Vielleicht erspar ich so jemandem die Anreise.
Laut Internet sollte es auf der Insel einen tollen Spielplatz geben, bzw. mehrere für unterschiedliche Altersgruppen. Ich hab auch jetzt im Nachhinein nichts über eine Schließung online gefunden, aber offen ist dort definitiv nichts mehr und auch keine Spielgeräte zu sehen (nur das Schild am Foto, da wären schon coole Spielgeräte eingezeichnet, war sicher mal toll!!).
Wir sind also einfach ein paar Brücken weiter spaziert, ich hatte nämlich noch einen anderen Spielplatz im Kopf. Unter der Karlsbrücke sollte einer sein, und siehe da, diesmal hatten wir Glück. (Und kamen auch noch an den grusligen Babies ohne Gesicht vorbei, die 2010 schon da waren – komische Kunst.)
Spielplatz unter der Karlsbrücke
Spaziert man aus der Innenstadt über die Brücke befindet sich unterhalb vom Ende ein kleiner Spielplatz direkt am Wasser, mit schöner Aussicht. Es gibt sowohl für Kleinkinder Spielgeräte, als auch für etwas ältere.
Was mir noch positiv aufgefallen ist: der Trinkbrunnen! Gibts ja nicht überall und ist sehr praktisch (nicht nur zum Trinken, ich denke da auch an schmutzige Hände, sandiges Spielzeug etc. ;-))
Direkt neben dem Spielplatz gibt es ein nobles Lokal, in dem man sich danach stärken kann. Oder man macht es wie wir und geht noch einmal unter der Brücke durch, dort gibt es ein paar nette, kleinere Lokale, die nicht ganz so nobel sind. Für unsere Ansprüche waren sie allerdings mehr als ausreichend, wir saßen direkt am Wasser auf einer schönen Holzterasse, wurden nett bedient und haben gut gegessen. (Das Lokal in dem wir waren hieß U Jezulatka, und ist anscheinend auch ein Hotel.)
Am Nachmittag waren wir dann noch zu einer Schifffahrt mit Kaffee und Kuchen eingeladen. 2h am Schiff „eingesperrt“ mit Kleinkind hätte auch in die Hose gehen können, hat aber super geklappt!! Er war fasziniert von den anderen Schiffen, den Schwänen und Enten überall und hat sich das Eis mit uns schmecken lassen (Kuchen gab es nicht). Ich selbst war ehrlich gesagt ein bisschen enttäuscht, es wurde nichts erklärt, gab keine Infos zu Prag an sich etc. – das hätte ich mir schon erwartet. Wer aber einfach nur eine nette Rundfahrt machen möchte ist hiermit gut beraten!
Der nächste Tag war dann schon unser Abreisetag, wir haben also mal ausgecheckt nach dem Frühstück, das Auto noch in der Garage stehen lassen und uns nochmal auf den Weg gemacht. Zuerst waren wir in einem Sportgeschäft auf der Suche nach Eishockeyausrüstung und meine beiden Männer waren im Hockey-Himmel ;-) In Tschechien ist der Sport weit populärer als in Österreich (man findet auch überall Fernseher und Public Viewings mit den „Hockimänners“ wie Oliver sie nennt :-D) und es gibt daher viel mehr Auswahl.
Danach haben wir uns auf den Weg zu einem weiteren Spielplatz gemacht und unterwegs noch eine Jause eingekauft.
Spielplatz im Franziskanergarten
Der ehemalige Klostergarten direkt neben dem Wenzelsplatz wurde erst kürzlich renoviert und im Zuge dessen auch der Spielplatz. Es gibt 2 Seiten: eine für eher kleinere Kinder (siehe Bild), eine für die Größeren. Als wir ankamen war unglaublich viel los, wir haben aber trotzdem eine gemütliche Bank ergattert und Oliver hatte viel Spaß. Was wir dort gelernt haben: Vögeln nachlaufen ist international, das machen die Kinder überall ;-)
Als wir dann alle müde waren haben wir uns auf den Heimweg gemacht. Der Opel wollte gegen unseren Kombi getauscht werden – platztechnisch auf jeden Fall kein schlechter Tausch, der Opel ist eben kein Kombi (obwohl wir alles gut untergebracht haben, was wir für das Wochenende mit hatten!). Fahrtechnisch war uns aber der Opel sympathischer, total leichtgängig und mit vielen technischen Finessen (z.B. leuchtet im Seitenspiegel etwas auf, wenn Fahrzeuge in den Toten Winkel fahren – wer mehr zum Auto wissen möchte klickt einfach hier rüber).
Die paar Tage waren wirklich sehr schön und erholsam – perfekt noch einmal unser Leben zu dritt auszunutzen, bevor wir bald zu viert sind! (den Hund nicht eingerechnet – die durfte das Wochenende bei Oma verbringen und sich nach Strich und Faden verwöhnen lassen ;-)) Wart ihr schon mal in Prag? Mit oder ohne Kind? Tipps?
*In Kooperation mit Accor und Opel, vielen Dank. Und auch danke für den netten Kontakt, Jasmine!