Reisen im Minihaus aus recycelten Materialien

Von Lilligreen @lilligreen

Im Minihaus zurück zur Natur, diesen Wunsch teilen mehr und mehr Stadtbewohner. Jacob Witzling hat sich diesen Traum erfüllt: Seine Minihäuser sind verträumte, märchenhafte Kreationen und stehen mitten in den Wäldern des US-Bundesstaat Washington. Witzling nutzt sie als Rückzugsort für sich und seine Freunde. Alle Häuser bestehen aus recycelten Materialien und sind komplett autark.

Mit seinem neusten Minihaus war Witzling gemeinsam mit seiner Partnerin Sara Underwood gerade quer durch die USA unterwegs. Dazu hat er das Holzhäuschen einfach auf der Ladefläche eines Pickup-Trucks gebaut.

Schon als Teenager lebte Witzling in einem Minihaus im Wald

Schon in seiner Jugend zog es den heute 35jährigen Mathematiklehrer in die Natur. Damals lebte er in einer Waldhütte in der Nähe seines Elternhauses. Viel mehr als einen Holzofen und seine Freiheit brauchte er nicht, und das ist bis heute so geblieben. Sein erstes eigenes Minihaus bastelte Witzling für nur 800 Dollar aus wiederverwerteten Materialien wie Holz, Nägeln und Schrauben zusammen, die von Baustellen und Müllhalden stammten. Anschließend lebte er drei Jahre lang in der zweistöckigen Hütte auf knapp 16 Quadratmetern mitten im Wald.

Die Designs sind von Märchen inspiriert

Inzwischen hat Jacob Witzling weitere fünf Minihäuser aus recycelten Materialien gebaut. Alle bis auf eins stehen im Wald, auf Grundstücken, die Freunden oder Bekannten gehören. Witzling hat die Erlaubnis, jederzeit dort zu wohnen. Und wer würde das nicht gern: Die phantasievollen und einzigartigen Hütten könnten in jedem verwunschenen Märchenwald stehen. Manche Dächer sind spitz und moosbedeckt, eins ist gedreht wie ein Zwergenhut, und eine der Hütten erinnert an eine Kapelle. Das beeindruckendste Haus ist eine achteckige Konstruktion mit einem pyramidenförmigen Dach mit acht Dachgauben. „Ich wollte immer in einem cool aussehenden Märchenhaus wohnen, wie ein Hobbit“, sagt Witzling. Witzlings nachhaltige Kreationen sind autark. Sie können unabhängig vom Stromnetz von einem 12-Volt-Gleichstrom-System und Batteriespeichern versorgt werden. Fließend Wasser gibt es nicht, alles Wasser kommt aus Brunnen. Dazu gibt es eine Komposttoilette in einem separaten Klohäuschen.

Witzling plant sein eigenes „Cabinland“

Und bald kann vielleicht jeder einmal in einer Märchenhütte im Wald übernachten: Das Paar hat in den Wäldern des Pazifischen Nordwestens der USA Land erworben um dort ein „Cabinland“ errichten. Sechs kleine Witzling-Hütten sollen dort bald stehen, die durch einen Wanderweg verbunden sind und gemietet werden können. „Es ist ironisch, dass Hütten gerade durch die Technologie so populär geworden sind“, sagt Witzling. „Durch die sozialen Medien und Smartphones sehnen sich jetzt Millionen Menschen – die vorher nichts von solchen Häusern wussten oder dass so ein Lebensstil möglich ist – nach einem entschleunigten Leben umgeben von einfachen, schönen Dingen.“

Übrigens: Auf Patron kann mann das Cabinland-Projekt der beiden unterützen und viele Tiny House Making Videos schauen.