Reisen: Eileen in Shanghai
Von Ezvb
Mit Shanghai ist das so eine Sache. Ich fand die Stadt echt aufregend, Toko hingegen trauerte Hongkong nach. Und er hatte recht. In Shanghai haben wir zwei Airbnb gebucht und bei einem Pärchen gewohnt in einem eigenen Zimmer mit Bad. Leider war das Internet, was vorher online angekündigt wurde, einfach nicht vorhanden. Die Verbindung war so mies, dass nichts seinen Weg ins Internet fand. Also irgendwie mies, da wir auch nichts planen oder nachschauen konnten. Tja, Shanghai ist eben nicht Hongkong, wo alles reibungslos funktionierte und du sogar WLAN in der Ubahn hast. WLAN in Shanghai? No Way. Nur für die Einheimischen gibt es an öffentlichen Plätzen Netz. Biste Touri aus Sonstwo, haste verschissen. Macht ja auch total Sinn, den ganzen Touristen aus anderen Länden den Zutritt zum Netz nicht zu gewähren. Nicht. Selbst bei Apple oder Starbucks musste man sich mit einer chinesischen Telefonnummer einloggen. Urghs.
Deswegen liefen Toko und ich ein bisschen planlos durch die Gegend - was ich eigentlich ziemlich super fand. So ein bisschen Touri sein kann auch nicht schaden. Wir haben für etwa drei Euro eine Bustour gemacht (einfach sau billig alles in China), die ich wirklich empfehlen kann. Wie z.B. in Berlin kann man an allen Haltepunkten aussteigen und immer wieder einsteigen. Aber Vorsicht: Wann der nächste Bus kommt, steht nur auf Chinesisch dran und drauf verlassen kann man sich definitiv nicht. Deswegen haben wir erst einmal eine ganze Runde mit dem Bus gedreht und so schon einiges gesehen, was die Stadt zu bieten hat.
Geteilt vom Huangpu-Fluss lässt sich Shanghai etwa in zwei Bereiche einteilen. Am westlichen (linken) Ufer des Huangpu liegt die Uferpromenade, die den Namen Bund trägt. Am östlichen (rechten) Ufer erstreckt sich die Wirtschaftszone Pudong. Man kann mit einem Schiff rüber, oder -so wie wir - einfach mit der Metro. Am Bund erstreckt sich eine riesige Shopping-Straße, die aber selbst mir etwas too much war. Überall Straßenverkäufer, die dir den letzten Schrott andrehen wollten. Und zu H&M oder Forever 21 kann ich schließlich auch hier in Berlin gehen. Blick vom Bund auf die andere Fluss-Seite
Wer traditionelle alte chinesische Häuser sehen mag, den trifft erst einmal der Schlag. Alles ist irgendwie touristisch ausgeschlachtet und es wird versucht, so viel Geld wie möglich zu machen. Altes ist nicht wirklich alt, sondern neu und auf alt gemacht. Das fällt natürlich auf und man muss verdammt suchen, um ein traditionelles Fleckchen China in Shanghai zu entdecken. Vor allem durch die Expo 2010 in der Stadt. Bis dahin wurde das Ubahn-Netz ausgebaut und die Hochhäuser und Bauten in Pudong erweckten zum Leben. Muss man mal gesehen haben, hat aber halt wenig mit Tradition zu tun. Toko und ich haben Abende am Bund mit Blick auf die Skyline in Pudong verbracht - und andersrum. Denn die hohen Bauten in Pudong bieten Aussichtsplattformen mit einem schicken Blick über Shanghai an. Wer mutig ist, geht auf den Oriental Pearl Tower (das Dreifuß-Gebilde mit den Kugeln) - denn der Boden ist aus Glas und man sieht unter sich die Stadt. Etwas weniger krass ist es auf dem World Financial Tower, auf dem auch wir waren. Beim "Sky Walk" im 100. Stock sieht man stellenweise die Stadt unter sich.