Auch Tiefstpreise können derzeit keine Urlaubermassen an die Küste Tunesiens locken. Das Gespenst des Terrorismus schreckt ab. So manches All inklusive-Hotel wirkt wie verwaist.
Den Reiseweltmeistern zwischen Sylt und Zugspitze ist wohl der Schreck in die Glieder gefahren: Sie wollen weniger reisen! Das hat eine Befragung von Hamburger Zukunftsforschern ergeben. Vor allem ältere Menschen schwören der Reiselust ab. Die vor wenigen Tagen vorgelegte Tourismusanalyse der Hamburger BAT-Stiftung dokumentiert, dass 21 Prozent der Befragten (19 Prozent im Vorjahr) in diesem Jahr keine mindestens fünftägige Urlaubsreise planen. Bisher haben nur 42 Prozent der Befragten konkrete Urlaubspläne. Immerhin 37 Prozent waren noch unsicher.Dem Motor der Tourismusindustrie – der Generation 60 plus – scheint der Schrecken in die Glieder gefahren zu sein! Den Rückgang der Reiselust bei der älteren Generation erklärt die Studie mit Verunsicherung und Zukunftsangst. Reisen wird zunehmend eine Sache der in der Regel berufstätigen mittleren Generation. 2015 stieg gegenüber dem Vorjahr die Zahl der Reisenden unter den 35- bis 54-Jährigen um zwei Prozentpunkte. Bei Jüngeren zwischen 14 und 34 Jahren sank der Wert um vier Prozent, bei den Älteren ab 55 Jahre sogar um sechs Prozentpunkte.
Die Gewinner des Fernreisemarkts 2015 waren Reisedestinationen in Asien (von 2,3 auf 2,6 Prozent innerhalb eines Jahres) und Mittelamerika bzw. der Karibik (von 1,6 auf 2,0 Prozent).
Noch immer ist deutschen Urlaubern die schönste Zeit des Jahres etwas wert. Durchschnittlich gaben sie im vergangenen Jahr 1.109 Euro für ihren Haupturlaub aus, das sind pro Tag und Person 88 Euro. Wenig verwunderlich: Drei von vier Beziehern eines Nettoeinkommens von mehr als 3.500 Euro monatlich verreisten mehrmals im Jahr.Immerhin 24 Prozent der Befragten verbrachten ihren Urlaub im eigenen Lande. Spanien baute bei den Auslands-Zielen seien Spitzenposition kräftig aus, auch Italien und die Türkei legten 2015 (noch) zu.
Download der Tourismusanalyse.