Wie ich Euch schon öfter erzählt habe, sind Urlaubsfotos mein wichtigstes und wertvollstes Mitbringsel von jeder Reise. Vor einigen Monaten habe ich meine Tipps für bessere Urlaubsbilder mit Euch geteilt. Heute verrate ich Euch, wie ich die Fotos von unseren Reisen im Nachhinein bearbeite, um das Bestmögliche aus den Erinnerungsstücken herauszuholen.
Auch diesmal warne ich Euch im Voraus, dass diese Tipps nicht von einem gelernten Profi kommen. Vielmehr möchte ich Euch zeigen, wie ich als Laie meine Bilder auf sehr einfache Art und Weise verbessere. Die Bearbeitung unserer Fotos beschränkt sich auf die Basics: Ich schneide sie lediglich zu, begradige sie, und passe die Farbe, Helligkeit und andere Parameter an, um zum in meinen Augen idealen Ergebnis zu kommen. Gelegentlich entferne ich auch kleine Flecken oder winzige, störende Elemente. Von aufwendiger Retusche und anderen kreativen Experimenten halte ich mich fern, weil man hier für ein zufriedenstellendes Ergebnis meiner Meinung nach sehr viel Übung und Ausdauer braucht.
Anhand eines Vorher-nachher-Vergleichs werde ich Euch in diesem Artikel zeigen, wie ich unsere Reisefotos bearbeite. Dazu erkläre ich Schritt für Schritt, wie ich vom Ausgangsfoto zum Endergebnis gekommen bin. Ich selbst habe für die folgenden Fotos das gängige Bildbearbeitungsprogramm, das auf allen Mac-Computern vorinstalliert ist, verwendet („Fotos“, früher „iPhoto“). Ebenso habe ich in der Vergangenheit häufig GIMP (kostenlos) und Adobe Photoshop Lightroom verwendet. Aus Bequemlichkeit benutze ich in den letzten Monaten ausschließlich das sehr einfach gestaltete und wirklich nur für Basis-Bearbeitungen geeignete Mac-Programm. Die Verbesserungen, die ich vorgenommen habe, sind alle auf Anfänger-Level, und können mit nahezu allen Bildbearbeitungsprogrammen vorgenommen werden. Im Folgenden seht Ihr oben das Originalbild, und unten das bearbeitete Endergebnis.
Bild 1
Strandfotos leben von brillanten Farben. Oft kann die Kamera die Originalfarben nicht hundertprozentig einfangen – so auch hier – aber dafür gibt es die Nachbearbeitung. Wie bei praktisch allen Fotos habe ich hier den Horizont minimal korrigiert, weil man – gerade bei Strandfotos, bei denen meiner Meinung nach ein gerader Horizont sehr wichtig ist – meistens nicht hundertprozentig gerade fotografiert. Das Begradigen funktioniert ganz schnell und einfach, wenn man die Rasterhilfe nutzt. Viele Programme können den Horizont auch von alleine korrigieren. Das kleine Kind im Wasser am linken Bildrand habe ich mit der Pflasterfunktion auf dem MacBook entfernt. Solche einfachen Korrekturtools haben alle gängigen Bildbearbeitungsprogramme. Dieser Korrekturschritt ist zwar weit von einer professionellen Retusche entfernt, aber für meine Zwecke reicht diese einfache Form in der Regel völlig aus. Um die Farben zu verstärken, habe ich den Sättigungsregler nach oben geschoben, und die Belichtung auch leicht erhöht. Probiert am Regler einfach aus, bei welcher Höhe Ihr das Eurer Meinung nach schönste Ergebnis erzielt.
Bild 2
Bei diesem Bild habe ich lediglich die Sättigung und den Kontrast erhöht. Ersteres intensiviert die Farben, und durch die Erhöhung des Kontrasts kommen die Pflanzen sowie die Körperkonturen besser zur Geltung.
Bild 3
Das Bild zeigt ein typisches Urlaubsmotiv (einen Sonnenaufgang), auch wenn der Aufnahmeort über den Wolken vielleicht etwas ungewöhnlich ist. Übrigens: Für das Auge erscheint der Moment beim Sonnenauf- oder Untergang, in dem die Sonne nur zur Hälfte am Horizont zu sehen ist, am schönsten. Die schöneren Bilder gelingen aber, wenn die Sonne schon bzw. noch vollständig zu sehen ist, und zwischen Horizont und Sonne ein kleiner Streifen Himmel zu sehen ist. Hier habe ich den Horizont begradigt, die Sättigung deutlich erhöht, und den Farbton etwas wärmer gemacht (auch das funktioniert an einem einfachen Regler). Der wärmere Farbton bringt die Stimmung des Sonnenaufgangs besser zur Geltung
Bild 4
Da mir ein gerader Horizont sehr wichtig ist, habe ich ihn auch hier korrigiert. Durch die Begradigung ist auch die braune Frucht am rechten Bildrand verschwunden, die ich ansonsten entfernt hätte. Anschließend habe ich die Sättigung erhöht. Das tue ich bei fast allen Urlaubsfotos, da ich kräftige Farben sehr mag. Weil dem Bild bei der Aufnahme etwas Helligkeit gefehlt hat, habe ich die Belichtung ebenfalls erhöht.
Bild 5
Hier habe ich zunächst das Bild zugeschnitten, sodass nur der weiße Hintergrund zu sehen ist, und nicht die dunklen Ränder. Danach habe ich die Sättigung sowie die Helligkeit deutlich erhöht, um die Früchte noch schöner und saftiger zu machen.
Bild 6
Das Foto ist kurz nach Sonnenuntergang entstanden. Nachdem ich den Horizont korrigiert habe, habe ich den Sättigungsregler leicht nach oben geschoben, um die Farben des Sonnenuntergangs zu intensivieren. Außerdem habe ich die Belichtung erhöht, und die Helligkeit ebenso leicht, und habe zuletzt den Kontrast stark reduziert, der aufgrund der Aufnahmesituation viel zu hoch war.
Bild 7
Bei diesem Bild habe ich den Horizont etwas korrigiert, und die Sättigung deutlich erhöht. Dadurch habe ich trotz diesigen Wetters bei der Aufnahme im Nachhinein ein Bild mit strahlenden Farben erhalten.
Bild 8
Der von Schildkröten übersäte Strand auf Maui war eines meiner Highlights der Reise, und selbstverständlich haben wir unzählige Bilder von den Tieren geschossen. Das Foto habe ich zuerst begradigt, damit die Schildkröte schön gerade und mittig im Bild liegt. Anschließend habe ich die Sättigung und Belichtung minimal erhöht, und den Kontrast etwas mehr, um die Konturen und Unregelmäßigkeiten des Schildkrötenkörpers zu betonen.
Bild 9
Bei diesem Sonnenuntergang habe ich zunächst den Horizont begradigt. Danach habe ich den Strommast mithilfe des Pflasters entfernt (ich bin mehrmals über die Stelle gegangen, bis mir das Ergebnis gefallen hat). Zuletzt habe ich die Sättigung stark erhöht, und die Belichtung und Helligkeit leicht reduziert.
Bild 10
Der einsame, versteckte Strand war für mich auch ohne Bearbeitung schon perfekt. Um noch etwas mehr aus dem Foto herauszuholen, habe ich die Sättigung, die Belichtung, sowie die Schatten erhöht, und auch die Helligkeit und den Kontrast minimal nach oben geschoben.
Bild 11
Dieses Foto wurde in der Dämmerung aufgenommen, weshalb ihm Helligkeit fehlt. Zunächst habe ich den Horizont begradigt, und anschließend die Sättigung leicht erhöht, und die Belichtung etwas stärker. Ebenso habe ich die Regler für Schatten und Kontrast leicht nach oben geschoben.
Bild 12
Nachdem ich den Horizont des Fotos begradigt habe, habe ich das Stückchen Geländer am linken unteren Bildrand entfernt, indem ich das Bild an dieser Stelle etwas zugeschnitten habe. Daraufhin habe ich die Sättigung erhöht, sowie die Belichtung ebenfalls leicht.
Bild 13
Auch dieses Bild habe ich – ausgehend vom Balkongeländer – leicht begradigt. Ebenso habe ich – wie nahezu immer – die Sättigung erhöht. Am Regler für die Schatten bin ich etwas heruntergegangen, und habe gleichzeitig den Kontrast sowie die Schwarzpunkte etwas nach oben geschoben.
Alle Fotos in diesem Artikel wurden mit der Canon EOS 100D aufgenommen, die uns freundlicherweise von Canon Deutschland zum Testen zur Verfügung gestellt wurde.