Reiseapotheke IV | Homöopathie bei Verletzungen

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In der Homöopathischen Behandlung unterscheidet man verschiedene Verletzungen: Weichteilverletzung, Schlagverletzung, Knochenbrüche, Verletzungen an besonderen Stellen: wie Drüsen (zB. Brüsten) Nerven (zB. Steißbein, Fingerkuppen) Lesen Sie hier, welche homöopathischen Arzneien in welchen Fällen angezeigt sind....

Homöopathie bei Prellungen und Schlagverletzungen

Arnica ist das bekannteste Verletzungsmittel der Homöopathie. Besonders wirksam allerdings für Schlagverletzungen und Prellungen der Muskeln und Weichteile.

Hauptsymptom für Arnica-Verletzungen ist die Abneigung gegen Berührung des verletzten Teiles. Wenn also die Situation vorliegt, dass der/die Verletzte panisch oder ängstlich darauf reagiert, sobald man sich der verletzten Stelle nur nähert, ist das eine sichere Indikation für den Einsatz von Arnica-Kügelchen. In dem Fall kann die Einnahme von Arnica C200 oder C1000 hilfreich sein, um ein tieferes Trauma zu verhindern, eine Untersuchung möglich zu machen und die Heilung zu verbessern. 

In der Behandlung von Verletzungen haben sich in der Homöopathie und Phytotherapie vor allem Arzneien aus der Familie der Kobblüter bewährt. Zu denen zählen, neben dem erwähnten Arnica, auch Bellis perennis (Gänseblümchen) und Calendula (Ringelblume). Gemeinsam besitzen diese Heilpflanzen eine große Wundheilkraft und werden auch substanziell in Salben und Cremes verwendet.

Der Unterschied zwischen Arnica und Bellis perennis besteht darin, dass das Gänseblümchen besonders dann wirkt, wenn der/die Betroffene einen Unfall erleidet, bei dem der aufgewärmte Körper plötzlich abgekühlt ist. (Sturz ins Wasser, Schnee oder bei Verletzungen nachdem kaltes Wasser getrunken wurde)

Bellis perennis wird außerdem bei Verletzungen von Weichteilen angewendet, wenn diese Körperteile stärker von Nervenbahnen durchzogen sind (Brust, Hinterteil etc.)  und/oder sich in Folge der Verletzung, Verhärtungen und Geschwulste bilden.

Bellis perennis gilt als Hauptmittel nach Mammographie, wenn das Gewebe der weiblichen Brust (Mammae) für die Untersuchung stark gedrückt und gepresst wurde und nach der Untersuchung Schmerzen und Berührungsempfindlichkeit auftreten.

Arnica ist eher bei Hämatomen und Einblutungen angezeigt. 

Calendula, die Ringelblume wirkt als homöopathische Arznei oder als Urtintur Vernarbungen, Infektionen, Eiterungen und Wundheilungsstörungen entgegen und wird oft vor allem bei Blutungen innerlich und äußerlich angewendet. (Z.Bsp. bei Blutungen nach Zahnextraktionen) 

Bei alten Verletzungen können Ledum, Sulphuricum acidum oder Hamamelis Linderung bringen, wenn Arnica oder andere homöopathische angezeigte Medikamente nicht helfen konnten. In diesen Fällen kann ein homöopathischer Therapeut die passende Arznei heraussuchen und verordnen.

Hier finden Sie einen weiteren interessanten Artikel zum Thema Bellis perennis.

Und hier lesen Sie einen weiteren Artikel über Arnica.

Verletzung von Sehnen, Bänder und Muskeln

Für Verletzungen und Überreizung von Sehnen, Bändern und Muskeln sowie Zerrungen von Gelenken und Knöcheln eignet sich vor allem Rhus toxicodendron. Hauptindikation dieser homöopathischen Arznei: die Beschwerden verschlimmern sich in Ruhe, gehen mit Unbeweglichkeit und Schmerzen in der Anfangsbewegung einher und bessern sich bei fortgesetzter Bewegung. Warme Anwendungen werden bevorzugt. Verschlechterung gibt es durch Kälte. Rhus toxicodendron zählt als Hauptmittel für die Behandlung des "Tennisarm"-Syndroms (Epikondylitis).

Auch bei Zerrungen kann Ledum helfen, allerdings nur, wenn die Schmerzen in Bewegung schlechter werden und kalte Anwendungen bessern. (Gegenteilig Rhus-t.)

Verletzungen von Knochen, Knochenhaut, Grünholzfraktur

Bei Verletzungen der Knochenhaut (Periost), Knochenbrüchen, Sehnen- Bänder und Knorpelverletzungen kann Ruta helfen. Ähnlich wie Rhus toxicodendron verschlechtern sich die Beschwerden bei der homöopathischen Arznei Ruta, durch Kälte und Ruhe, verbessern sich aber nicht bei Bewegung (so wie bei Rhus-t.). Ruta ist das Hauptmittel für Grünholzfraktur bei Kindern.

Symphytum (Beinwell) ist eine homöopathische Arznei zur unterstützenden Behandlung von Knochenbrüchen. Es verbessert die Heilung von Frakturen und beugt nachfolgender Schwäche des erkrankten Teils vor. (1x täglich C30). Symphytum kann auch äußerlich als Salbenumschlag aufgebracht werden (zB. Kyttasalbe)

Bei Knochenbrüchen und anderen schweren Verletzungen ist eine konstitutionelle homöopathische Behandlung nach der Erstversorgung sinnvoll, um die Folgen des Traumas und die Heilungschancen optimal beeinflussen zu können.

Verletzung von Nerven

Nervenverletzungen verursachen die schwersten, auszuhaltenden Schmerzen. Eingequetschte Fingerkuppen, geprelltes Steißbein oder Wirbelsäule.... Selbst wenn diese Verletzungen ordnungsgemäß schulmedizinisch versorgt wurden, helfen Schmerzmittel oft nicht ausreichend. Hier kann Hypericum Linderung verschaffen. Das homöopathisch aufbereitete Johanniskraut hat sich bei dieser Art der Verletzung als segensreiches Heilmittel bewährt. So kann es zum Beispiel angewendet werden, wenn die Zahnwurzel nach einem Unfall mit Zahnabbruch schmerzt, oder die Schmerzen einer Steißbeinnervenprellung, noch Wochen später, die Nacht zur Hölle machen. 

Homöopathie für Trauma, Schock

Die Hauptmittel für Schock und Panik nach einem Unfall sind Arnica und Aconit.


Arnica wird verwendet, wenn die betroffenen Personen Hilfe eher ablehnen und jede Berührung va. des verletzten Teiles vehement verweigern. Die Kranken geraten in Panik, wenn man das erkrankte Teil berühren oder bewegen möchte, aus Angst vor weiteren Schmerzen.

Kranke, denen Aconit helfen könnte, reagieren panisch vor Angst, schreien, kreischen und laufen ruhelos umher. Die Betroffenen meinen, dass nun ihr letztes Stündlein geschlagen hätte.

Zusammenfassung homöopathische Verletzungsarzneien

Arznei mögliche Indikation Besonderheiten

Arnica va. Schlagverletzungen mit Hämatomen, zur Resobtion von Blutungen Angst und Panik vor Berührung

Bellis perennis

tiefe Weichteilverletzung,

va. nervendurchzogene Gewebe

 Verhärtungen nach Verletzung

Calendula

Wunddesinfektion, Narbenwidrig Blutungsmittel

Rhus-t.

Bänder-, Sehnen-, Muskelzerrungen und Verletzungen

fortgesetzte Bewegung und Wärme bessert die Beschwerden

Ledum

ältere Verletzungen und Hämotome va. wenn sich die Verletzungen kalt anfühlen, sich aber durch Kälte bessern

Ruta Knochenhautbeteiligung (zB. Grünholzfraktur) zum Teil Gefühl von Schwäche im erkrankten Teil

Bryonia

Schmerzen allgemein geringste Bewegung verschlechtert

Symphytum

Knochenbrüche regt die Heilung/Produktion von Knochengewebe an

Hypericum

Verletzung von Nerven, oder Schleudertrauma Schmerzen nach Quetschung der Fingerspitzen, Steißbeinprellung, Wirbelsäulenstauchung- Verletzung

 Aconit

Traumatische Unruhe zum Teil mit Todesangst  Ruhelosigkeit, Panik

In allen fraglichen Fällen und fortbestehenden Beschwerden muss ein Arzt, Notarzt oder geeigneter Therapeut zu Rate gezogen werden.

©Heike Dahl



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