Reise in die Vergangenheit: Wie mein Mann und ich uns kennen lernten

Reise in die Vergangenheit: Wie mein Mann und ich uns kennen lernten

Gestern war unser dritter Hochzeitstag. Auf Facebook habe ich ein Foto gezeigt und dabei kurz angedeutet, dass niemand damit gerechnet hätte, dass wir so lange zusammen bleiben, weil unser Kennenlernen doch etwas, sagen wir „außergewöhnlich" war. Natürlich sind da einige neugierig geworden und heute erzähle ich dir darum, wie Finn und ich uns kennen gelernt haben 🙂

2012 - Winter/Frühjahr
Im Frühjahr 2012 kam ich gerade aus einer längere Beziehung, in der aber fast ebenso lange schon der Wurm drin war. Kennst du das? Wenn du eigentlich weißt, dass es mit euch nicht funktioniert, du aber einfach nicht loslassen kannst? Wir hatten so eine typische On-Off-Beziehung, bei der andere nur den Kopf schütteln und man selber ständig zwischen absolut verliebt und total unglücklich schwankt.

Eigentlich war diese Beziehung schon lange zum Scheitern verurteilt, aber manchmal hält man an Sachen fest - einfach weil man Angst hat loszulassen. So ging es mir und als diese Beziehung schlussendlich in die Brüche ging, war es gleichzeitig sehr befreiend, beängstigend und auch niederschmetternd. All das, was man vorher zusammen durchgestanden hat, all die Male, die man zusammen wieder aufgestanden ist, schienen nun so sinnlos und vergebens. Heute weiß ich, dass dieser Teil des Weges für mich sehr wichtig war. Aber damals ging es mir sehr schlecht.

Ich hatte jedoch Glück, denn ich hatte Freundinnen, auf die ich immer zählen konnte. Wir Mädels waren damals sehr viel unterwegs und haben wahrscheinlich nicht viel mehr geschlafen als ich heute mit Baby (wobei ich das damals deutlich besser wegstecken konnte 😀 ).

Warum ich so weit aushole? Weil das der Beginn unserer Geschichte ist.

2012 - Frühjahr
Immer mal wieder waren wir Mädels auch in Hamburg feiern. So auch in dieser Nacht. Ich weiß noch, dass wir in einem spanischen Club (oder einem Club, in dem spanische Musik lief) waren. Die Männer dort waren für meinen Geschmack einen Tick zu alt und ich hatte zwar Spaß, war aber gerne bereit nach Hause zu fahren, als meine Freundin darum bat. Wir machten uns also auf den Weg zu unserem Auto, das auf der anderen Seite vom Kiez stand.

Wer Samstag Nacht schon mal in Hamburg auf dem Kiez war, der weiß, wie es da aussieht. Es ist brechend voll. Die Feierwütigen sind zum größten Teil betrunken, leicht bekleidet und hemmungslos. Es wird gegrölt, gesungen, gelacht. Vor den Clubs werden Frauen mit Gratis-Getränken und freiem Eintritt angelockt, denn die Frauen locken wiederum die Männer an.

Wir befinden uns also auf dem Weg zum Auto (und an dieser Stelle muss ich wohl darauf hinweisen, dass ich nicht mehr ganz nüchtern war), als plötzlich ein junger Mann von vorne kommt, vor mir stehen bleibt und mir so den Weg versperrt. Er beginnt auf mich einzureden. Um ehrlich zu sein habe ich heute keine Ahnung mehr, was er erzählt hat. Aber ich weiß noch, dass seine Ausstrahlung mich einfach gefesselt hat. Mitten auf der Straße bin ich stehen geblieben und habe angefangen mich mit ihm zu unterhalten. Meine Freundinnen sind zunächst weitergelaufen, bis sie gemerkt haben, dass ich nicht mehr da bin und zurück kamen.

Sie ließen mir meine Spaß, setzten sich auf eine Bank und beobachteten uns wohl (so genau habe ich das alles nicht mitbekommen). Nach fast einer halben Stunde meinten sie jedoch, dass wir nun endlich weiter wollen. Ich hatte während dessen erfahren, dass der Typ Finn heißt (ich fand den Namen damals so toll!) und wir tauschten noch schnell Nummern aus. Noch auf der Rückfahrt nach Hause haben wir begonnen miteinander zu schreiben.

Darauf folgten einige Treffen, ein bisschen hin und her weil ich eigentlich noch keine neue Beziehung wollte (und er auch nicht) aber letztendlich mussten wir einsehen, dass wir einfach perfekt füreinander sind. 3 Monate später waren wir ein Paar. Weitere 3 Monate später zogen wir zusammen in das 400 km entfernte Reckendorf (in Franken) in eine 1-Zimmer-Wohnung. Entgegen der Prognose, dass das die Beziehung killen würde, sind wir dort richtig zusammen gewachsen. 2014 folgte unsere Hochzeit, 2016 wurde unser Sohn geboren.

In all den Jahren haben auch wir uns gestritten. Aber nicht ein einziges Mal haben wir diese Beziehung in Frage gestellt oder dem Anderen mit einer Trennung gedroht. Auch in dieser Beziehung gibt es Höhen und Tiefen, aber egal wie sauer man gerade ist, es gibt eine Grenze, die wir beide nicht überschreiten. In meiner Vergangenheit musste ich lerne, dass diese Grenze wichtig ist. Denn wenn man sie einmal überschritten hat, dann gibt es kein zurück mehr. Egal wie sehr man sich das wünscht.


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