Ihr Lieben,heute Nachmittag möchte ich Euch eine Geschichte von Patrick Arnold erzählen:
„Der Dreck an den Stiefeln“
„Peter wanderte gerne, vor allem mit seinem Vater, der ihm viele Dinge in der Natur so verständlich erklären konnte.
Nun waren sie wieder einmal unterwegs, doch der Weg war voller Schlamm
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und Matsch, wohin sie auch traten, denn es hatte kurz zuvor geregnet.Nur gut, dass die beiden Gummistiefel angezogen hatten!
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Doch je weiter sie durch den Dreck stapften, desto mehr Lehm blieb an den Stiefeln kleben und nach kurzer Zeit sahen diese aus wie zwei riesige Lehmklumpen.Plötzlich blieb Peter stehen.
„Ich kann nicht mehr“, klagte er, „meine Füße sind so schwer, ich komme kaum noch vorwärts!“
„Kein Wunder“, bemerkte der Vater, „an Deinen Stiefeln hat sich so viel Dreck angesammelt, der Dich beim Gehen hindert. Wir müssen unsere Stiefel immer wieder vom Schlamm befreien, damit wir besser vorwärts kommen. Wenn wir das nicht tun, kommen wir nie an unser Ziel.“
Das leuchtete Peter ein und nach dem sie die Lehmklumpen an einem Bach angespült hatten, ging es wirklich viel leichter voran.“
Ihr Lieben,
auf unserer Wanderung durch unser Leben können wir gar nicht vermeiden,
auch mit dem Lehm, dem Dreck in unseremLeben in Berührung zu kommen.
Da sind die Entmutigungen, die uns oft begegnet sind, mit deren Hilfe man uns von unserem Wege abbringen wollte.
Da sind Bestrafungen, Missbrauch, Gewalt, Beleidigungen, unberechtigte Verdächtigungen, Lieblosigkeit zu nennen.
Aber auch Leid, Not und große Schwierigkeiten haben tiefe Spuren in unserem Leben hinterlassen.
Es gibt so vieles in unserem Leben, das uns in unserer Vergangenheit belastet hat.
Wenn wir uns nicht ab und zu die Zeit nehmen, zur Ruhe zu kommen und zu uns selbst zu finden und den Dreck des Lebens von unseren Lebensstiefeln zu kratzen, dann werden unsere Lebensstiefel immer schwerer, dann ist es kein Wunder, wenn wir wie der Peter in unserer Geschichte irgendwann sagen: „Ich kann nicht mehr! Mir wird alles zu schwer! Ich bin einfach nur noch müde!“
Deshalb ist es so wichtig, ab und zu zur Ruhe zu kommen, um über die Lasten der Vergangenheit nachzudenken, und dann einen Schlussstrich zu ziehen wie unter einen Rechnung und zu sagen:
„Ich will nicht, dass mich dieses oder jenes weiter belastet, ich lege es ganz bewusst ab, ich schreibe es auf, ich verbrenne anschließend den Zettel, es darf mein Leben nicht mehr verdunkeln.“
Je öfter wir uns eine Zeit gönnen, in der wir uns bewusst von den Lasten der Vergangenheit trennen, desto leichter können wir die Gegenwart bewältigen und desto leichter können wir auf unserem Weg voranschreiten.
Ich wünsche Euch einen zuversichtlichen und hoffnungsvollen Nachmittag und grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner vom Weserstrand
Quelle: Karin Heringsháusen