Unsere Seele wurde gestohlen und nun müssen wir versuchen sie wieder zurückzuholen.
Auch wenn die Ausgangslage leicht an Dragon´s Dogma erinnert ist das Spiel seinen Wurzeln treu. Die Charaktererstellung fühlt sich an wie eh und je, auch wenn wir dieses Mal uns für eine Fraktion entscheiden müssen, die von unserer Rassenwahl abhängt. Die Fraktionen sind:
Aldmeri Dominion: Khajit (Katzenmenschen), Hoch- und Waldelfen.
Dolchsturz Bündnis: Bretonen, Rothwardonen und Orks.
Ebenherz-Pakt: Nord, Dunkelelfen und Argonier
Die in der Imperial Edition enthaltenen Kaiserlichen können sich jeder Fraktion anschließen. Zusätzlich gibt es in der Imperial Edition noch weitere Vorteile, wie die Möglichkeit kaiserlichen Stil zu schmieden, ein Pferd und zwei Ringe von Mara, einer Art Ehering.
Nach der Wahl unserer Fraktion und unserer Rasse kommt nun die Wahl unserer Klasse. Zur Wahl stehen hierbei Drachenritter, Nachtklinge, Templer und Zauberer. Anders als in anderen MMOs ist in ESO die Wahl der Klasse und der Rasse nicht ganz so wichtig. So kann man auch einen Nachtklingen-Tank spielen, oder auch einen Zauberer-Heiler. Weitere Möglichkeiten der Individualisierung bilden passive Skills von Rüstungen, aktive Skills von Waffen, Vampir- und Werwolffertigkeiten und die Entscheidung ob ihr der Magier- oder der Kämpfergilde angehören möchtet. Wie auch in anderen Elder Scrolls-Teilen gibt es das typische Levelsystem. Ihr wählt was ihr steigern möchtet; Leben, Stamina oder Magicka und danach erhaltet ihr noch einen Skillpunkt für eure verschiedenen Fertigkeiten. Diese Skillpunkte gibt es aber auch für die Entdeckung von Himmelsscherben, die in der Spielwelt verteilt sind.
Auch das Craftingsystem ist sehr ähnlich zu den anderen Elder Scrolls Teilen. Ihr könnt schmieden, Alchemie betreiben, Ausrüstung verzaubern, Leder verarbeiten, brauen und kochen. Mit jeder Nutzung dieser Fertigkeit erhaltet ihr Erfahrung in diesem Gebiet und könnt weitere Crafting-Level aufsteigen. Dabei konnte in den ersten Stunden selbstgeschmiedete Ausrüstung durchaus mit gefundenem Equipment mithalten. Alles was ihr braucht sind die Ressourcen und bei manchen Berufen auch noch Rezepte nach denen ihr verfahrt. Leider könnt ihr beim Kochen&Brauen nicht experimentieren, sondern müsst euch streng an eure Rezepte halten. Dennoch scheinen alle Berufe nützlich im Spiel verankert zu sein.
Nervig ist einzig die Inventarverwaltung. Diese erinnert sehr an ein Konsolenspiel und man scrollt zum Teil ewig, bis man den Gegenstand gefunden hat, den man sucht. Zusätzlich benötigen Alchemie, kochen und brauen alle merklich mehr Inventarplätze als ein Schmied. Vielleicht ändert sich das im Spielverlauf noch, wer aber Alchemist und Koch spielen möchte, der wird immer an der Grenze seiner Belastbarkeit stehen. Dadurch kann es auch dazu kommen, dass wir Quests nicht abschließen können, da unser Inventar voll ist. Also wird das Gespräch beendet, der Rucksack geöffnet und eine Blüte aus dem Inventar entfernt. Nochmal kurz mit dem Questgeber gesprochen und wir haben die Quest abgeschlossen und sind im Besitz einer neuen Streitaxt, die wir entweder zu Gold machen oder ausrüsten.
Das Gold haben wir auch dringend nötig, denn wer nicht die Imperial Edition besitzt, der wird sehr lange brauchen, bis er das Geld für sein erstes Pferd hat. Das billigste Mount kostet hierbei 17.200 Gold und ist den anderen Mounts für 42.700 deutlich unterlegen. Also heißt es zu Fuß die schöne Welt erkunden. Doch in den ersten Stunden macht das wirklich nichts, denn die Grafik ist wunderschön und so ziemlich das beste was wir bisher im Bereich MMO gesehen haben. Hin und wieder muss zwar eine Textur nachladen, aber das fällt im Getümmel selten auf. Das einzige Problem stellt das Phasing dar. Umso mehr Quests ihr abgeschlossen habt, desto mehr Bewohner seht ihr auf den Straßen und umso mehr reden diese über euch. Dies ist aber auch gleichzeitig ein Problem des Spiels, denn es kann vorkommen, dass ihr mit euren Freunden nicht spielen könnt. Wer nicht auf demselben Queststand ist, der kann beispielsweise keine Bosskämpfe gemeinsam bestehen und es kann vorkommen, dass man sich in einigen Gebieten nicht sehen kann. Leider kommt es durch das Phasing aber auch noch zu weiteren Bugs. So können manche Quests nicht beendet werden oder Questgeber nicht aufgefunden werden, da sie schlicht und einfach nicht da sind. Da hilft leider auch kein neuladen des Gebietes, nein wir müssen uns wieder einloggen… Und das geschah mehrere Male während des Tests!
Insgesamt kann man sagen, dass The Elder Scrolls Online viel bietet, was einen Spieler glücklich machen müsste. Voll vertonte und interessante Quests mit Entscheidungen wohin man auch schaut. Ein freies Skillsystem und ein interessantes Kampfsystem, ein durchdachtes Craftingsystem und eine riesige und interessante Welt, all das bietet Elder Scrolls Online dem Spieler, wenn er damit auskommt ein Spiel zu spielen, dass von Bugs nur so wimmelt. Ich gebe zu, dass ich das Spiel noch nicht durchgespielt habe, darum kann es sich gegen Ende noch ändern, aber bis hierhin tauchen immer wieder Bugs auf, die es dem Spieler schwer machen weiterzuspielen. Zwar fixt Zenimax immer wieder Bugs, es gibt aber nach wie vor viele von ihnen. Vor allem Böden, durch die man hindurch fällt oder Wände, die einen herein aber nicht mehr herauslassen. Auch Items in Bankfächern sind bereits verschwunden und und und. Insgesamt fühlt sich The Elder Scrolls Online momentan eher nach einer Beta an, als nach einem fertigen Spiel. Wer vermutet, dass aus diesem Grund die Konsolenversionen um ein halbes (!) Jahr verschoben wurde, wird wohl nicht ganz falsch liegen. Aber kommen wir zum Fazit. Sollte man sich das Spiel jetzt holen oder warten oder besser ganz auslassen? Nun, wer es kaum aushalten kann das Spiel zu holen, der wird es schon haben und viel Spaß damit haben. Wer kein super Hardcore-Fan ist, dem würde ich empfehlen zu warten bis die Bugs gepatcht wurden. Außerdem kommt in nächster Zeit auch noch Wildstar Online heraus. Wer wartet verliert also nichts. Der vollständige Text wird in den nächsten Wochen herauskommen, sobald die neuen Inhalte mit den nächsten Patches kommen. Bis dahin wünschen wir euch viel Spaß in Tamriel.