Reingehört: I like Trains – “The Shallows”

Erstellt am 4. Juni 2012 von Stereopol

I like Trains : “The Shallows”
VÖ: 11.05.2012 – I like Records (Cargo Records)

Zugegeben, mindestens eine Stereopol-Redakteurin ist wahnsinnig versunken in den Wahnsinn von “The Shallows” und betrachtet dieses Meisterwerk des post Postrock als bestes Album, das sie dieses Jahr in ihren mit kaffeebeklecksten Händen hielt.

Spätestens, wenn die Wolken – wie am heutigen Tage – sich tief in unser Blickfeld drängen und die grauen Städte dieses Landes wie Schatten umschmiegen, dann sollte sich “The Shallows” in den Gehörgängen der Freundinnen und Freunde tragender Gitarrenlinien breit machen.

“The Shallows” ist ein in allen Zügen gelungenes Werk, welches sich perfektioniert mit dem Themenkomplex des modernen Menschen im Zusammenspiel mit der Technik bzw. Technisierung auseinandersetzt. Rein optisch ist dies bereits an dem minimalistisch gestalteten Artwork zu erkennen, welches prägnant auf möglich Unnötiges verzichtet, lediglich ein schwarzes, an Pacman erinnerndes Etwas – eine Gestalt irgendwo zwischen Tier und Mechanik – pragt auf dem Cover von “The Shallows”. Minimalisierend ist vielleicht auch die Veränderung der Schreibweise von iLiKETRAiNS zu simpel I like Trains.

Musikalisch betrachtet präsentiert sich “The Shallows” als 9-Track-langes Gesamtkonzept, welches dominiert wird von breiten, wuchtigen Instrumentalwänden, Synthi-Flächen – die wiederum das Thema Technisierung aufgreifen – und dem Gänsehaut erregenden Bariton von David Martin. I like Trains präsentieren hier einen Themenkomplex, welcher lediglich als Gesamtheit seine volle Stärke entfaltet. Vom Opener “Beacons” bis zum letzten Track “In Tongues” begibt sich der Hörer oder die Hörerin auf eine Sinnesreise durch Gedankenvariationen rund um die Frage: “Wie verhält sich der Mensch in einer Gesellschaft voll von Informationsüberfluss und digitaler Technologie?”

I like Trains begaben sich selbst auf die Reise nach neuen Inspirationen, herausgekommen ist dabei ein Stilwechsel, der den vier Herren aus Leeds unfassbar gut steht und ihren Fans eines der beeindruckendsten Alben 2012 beschert.

Tracklist:

1. Beacons
2. MNEMOSYNE
3. The Shallows
4. Water / Sand
5. The Hive
6. The Turning of The Bones
7. Reykjavik
8. We used to talk
9. In Tongues

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