Reihe: Der erste “Halloween” (1978) von John Carpenter

Halloween Screenshot

Noch bevor wir in Halloween von John Carpenter irgendetwas zu sehen bekommen, beginnt diese markante Musik, die heute noch von jedem erkannt wird, selbst wenn er den Film oder die Filmreihe nie zu Gesicht bekommen hat. Diese gruselige Pianomelodie im eintönigen 5/4-Takt von John Carpenter selbst eingespielt. Vielleicht eine der bekanntesten Melodien zusammen mit der drohenden Gefahr von Der weiße Hai oder dem verspielt-imposanten Thema eines Indiana Jones.

Der Film selbst vereint gleich mehrere Thematiken in sich, die heute noch in vielen verschiedenen Filmen immer und immer wieder aufgegriffen werden: Wir bekommen den umherziehenden Massenmörder, der hier jedoch nichts ins Übernatürliche gezogen wird (wie etwa in Freitag, der 13. oder wie es vor allem durch Freddy Krueger in der Nightmare on Elm Street-Reihe geschehen ist), sondern sich schlicht als psychisch gestörter Massenmörder seit Kindheitstagen entpuppt. Hier ist also auch das kleine Kind, das schon mordend mit dem Messer auf die eigene Schwester einsticht, allerdings nicht besessen von einem Dämon, sondern von der puren Boshaftigkeit. Und Jahre später, wenn der Film einen Tag vor Halloween des Jahres 1978 einsetzt, gilt das Haus des kleinen Kindes als Haunted House, womit ein weiteres typisches Horrorfilmmotiv eingebettet wird.

Der Film verfolgt aber nicht nur Michael Myers, sondern öffnet drei Erzählstränge. Wir werden sowohl in die Verfolger/Beobachterperspektive des Mörders versetzt, als auch in die Sicht seines Verfolgers Dr. Sam Loomis (Donald Pleasence) und der späteren Scream-Queen Jamie Lee Curtis in der Rolle der Laurie Strode. Zwischen Myers und Loomis entwickelt sich die klassische Dracula/Van Helsing-Beziehung, das Monster und der Jäger, während Curtis als Hauptopfer herhalten soll, die sich in diesem Fall aber durchaus zur Wehr zu setzen weiß.

Halloween begründet mit vielen klassischen Horrorfilm-Stereotypen die Regeln des Genres, später amüsant durch die von Wes Craven geschaffene Scream-Reihe referiert: Jungfrauen leben sichtlich länger als sexuell aktive Teenager, überhaupt wird lasterhaftes Verhalten, Zigaretten und Alkohol, mit dem Tod gestraft. Und wenn jemand die Worte „Ich bin gleich wieder da“ von sich gibt, dann wird man vergeblich auf dessen Rückkehr warten.

Halloween ist ein Klassiker auf vielen Ebenen. Der klassische Killer, der klassische Jäger, das klassische Opfer, wunderbare, einprägsam-eingängige Musik, aus heutiger Sicht sicherlich einige banale Schockmoment, die John Carpenter allerdings atmosphärisch zusammengefügt hat. Michael Myers ist gerade so bedrohlich, weil wir als Zuschauer lange Zeit durch seine Perspektive die Opfer beobachten. Er ist immer präsent, tritt aber erst sehr spät gegenüber seinen Opfern in Erscheinung. Das ist schlicht stark. Auch heute noch.

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