Das seit dem November diesen Jahres vorgeschriebene Reifenlabel wird laut einer von der Zeitschrift auto motor und sport und der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) durchgeführten Verbrauchsbefragung Autofahrer-Barometer von deutschen Autofahrern positiv angenommen.
Jedoch wird die Effizienz-Kennzeichnungs-Verordnung für Neuwagen deutlich kritischer angesehen.
Im Gesamten haben 2.025 Teilnehmer einen standardisierten Fragebogen zwischen dem 1. August und dem 23. September 2012 ausgefüllt.
Die neue Reifen-Kennzeichnungs-Verordnung halten hiernach 43 Prozent der durchschnittlichen Autofahrer für sehr sinnvoll. 40 Prozent der Befragten finden diese nur bedingt sinnvoll und 17 Prozent halten das Reifenlabel für gar nicht sinnvoll. Gegenüber dem durchschnittlichen Autofahrer zeigen die Auto-Affinen eine etwas höhere Ablehnung und nur 31 Prozent sehen sie als sehr sinnvoll an.
Da die Umfrage jedoch vor der Einführung des Labels und der begleitenden Informationsarbeit von Reifenherstellern durchgeführt wurde, könnte somit das Ergebnis heute etwas anders aussehen. Deutlicher sind nun mit rund 6 Wochen Erfahrung die Stimmen, die Kritik an den von den Reifenhersteller selbst ermittelten Werten für das Reifenlabel. Die Angaben bei den Kriterien Rollwiederstand, Nasshaftung und Geräuschentwicklung machen die jeweiligen Hersteller, ohne dass sie umfassend von neutralen Institutionen überprüft werden.
So sind manche Premiumhersteller wie Hankook, Goodyear oder Conti verwundert, dass so manche Billig-Importe bessere Reifenlabelwerte aufweisen, als ihre aufwendig entwickelten Reifen. Kontrollen über die tatsächlich erzielten Leistungen, werden nur zu einem sehr niedrigen Prozentsatz stichprobenartig durchgeführt. Insider bezweifeln, dass tatsächlich alle Hersteller wie gefordert jedes Reifenmodell in jeder Größe testen können oder getestet haben. Hinzu kommt das alle bedeutenden Reifenhersteller und auch unabhängige Institutionen wie der ADAC darauf hinweisen, dass die 3 Kriterien des Reifenlabels nur einen Bruchteil der wesentlichen Reifeneigenschaften widerspiegeln. So wird zum Beispiel über die Tauglichkeit auf winterlichen Straßen keinerlei Aussagen getätigt. Eine längere Erfahrung als mit dem Reifenlabel haben die Endverbraucher mit den Angaben über die Effizienz von neuen Autos.
Die Umfrage zeigt, dass nur 23 Prozent der durchschnittlichen Autofahrer diese für sehr sinnvoll halten, besonder Auto-Interessierte bewerten die Effizienz-Kennzeichnung nur zu 16 Prozent als besonders sinnvoll. So zeigt sich ja immer wieder, dass die Normverbräuche in vielen Fällen ganz erheblich von der Praxis abweichen. Mehr als ein Drittel, 35 Prozent der Auto-Begeisterten, meint dazu auch, dass die Kennzeichnung gar nicht sinnvoll sei. Bei den durschnittlichen Autofahrern sehen es nur 28 Prozent so kritisch. Nur rund 50 Prozent der Befragten beurteilen die Neuwagen-Kennzeichnung als bedingt sinnvoll.
Die Initiatoren der Befragung kommen zu dem Schluss, dass die Ergebnisse zeigen, dass die Autofahrer Orientierungshilfen in einem immer komplexer werdenden Markt durchaus zu schätzen wissen. Für eine wirkliche Beachtung bei den End-Verbrauchern müssten sich aber die Empfehlungen zwingend auf klar definierte und besonders nachvollziehbaren Kriterien stützen, so der Leiter des Fachbereichs Research & Services bei der Motor Presse Stuttgart.
Hier findet ihr alle Informationen zum Reifenwechsel.
Quelle: Auto-Presse