Dieses Mal gibt es ein Lob von Reich-Ranicki.Für das Nachrichtenmagazin "Focus" hat er kurz vor der Frankfurter Buchmesse ein Interview gegeben, in dem er über die Gegenwartsliteratur spricht. Jetzt sagt er, dass seit dem Ende des Krieges Literatur oft ein Problem damit hatte, ein ausreichendes Identifikationsangebot zu schaffen. Mit seinen 90-Jahren und seiner Erfahrung als Literaturkritiker weiß er wohl wovon er spricht.
"Erst in den letzten Jahren ist das wieder besser geworden." Zu der Frage, warum in Zeiten von Fernsehen und Internet überhaupt noch Bücher gebraucht würden, sagte Reich-Ranicki: "Diese Frage wird nicht erst gestellt, seitdem es Fernsehen und Internet gibt, sondern seit Jahrhunderten. Die Antwort ist immer die gleiche. Der Mensch will wissen, in was für einer Welt er lebt. Er will wissen, wer er ist und wie er mit anderen Menschen zusammenleben kann."
Aber defacto ist es doch so, dass Literatur gefällt oder nicht. Natürlich hat jede Zeit/Epoche ihre eigenen Vorlieben und Maßstäbe, was gute Literatur ist, aber letztlich hat uns auch die Zeit gezeigt, dass manchmal erst nach Jahren der Wert eines Werkes erkannt wird.
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