die sonne scheint. endlich. nicht zu fassen. wie wunderbar. hier oben an der nordseeküste ging 1 woche lang die welt unter. jetzt scheint sie wieder, die sonne, pünktlich zum wochenende, brave sonne
hier war was los in den letzten 2 tagen
mein speisesaal-tisch hat mit heidrun einen willkommenen neuzugang zu melden. heidrun ist mitte 60 und platzt vor guter laune und schalk. herrlich. zitat am frühstückstisch, nachdem ich sie diskret darauf hingewiesen habe, dass ihr hosenstall offensteht: „na sowas. allzeit bereit und keiner weit und breit.“
apropos. wir sind jetzt in dem stadium, in dem wir die paar wenigen reha-männer, die hier auffällig verängstigt herumlaufen, nach allen mitteln der weiblichen kunst vernichtend durchgetratscht haben. kein kurschatten weit und breit. ich such keinen, aber die eine oder andere sucht schon. es gibt hier nur kleine knubbelige, große hungerspargelige, und allerlei sonstiges unschmackhaftes. und wenn dann mal einer ansatzweise nach was aussieht, glänzt er im small-talk mit einer detaillierten schilderung seiner lungenoperation und anderer, fehlender körperorgane. ne ne, nicht sehr antörnend. ein neuzugang (jung, knackig) wurde sogleich abgecheckt, fiel jedoch leider aufgrund seines hardcore-sächsischen akzents durch.
aber, was uns nicht schmeckt, schmeckt vielleicht der nachbarin. so zum beispiel unserer reha-walküre. gemein, ich weiß. aber sie wäre wirklich die idealbesetzung in einer wagner-inszenierung. singen kann sie übrigens auch, sie ist nämlich gesangslehrerin. jedenfalls ist sie nicht so wählerisch. und gibt gerne private gesangsstunden in ihrem zimmer *flüster*
die wenigen männer hier tauchen in den verschiedenen programmen, sorry anwendungen, jeweils als quotenmann auf. beim bogenschießen und nordic walking mag das nicht so auffallen, im step-aerobic dagegen schon. heute hatte ich das vergnügen, beim step-aerobic einen ellenlangen, dünnen quotenmann als direkten nachbar zu haben. ich habe noch nie einen solchen bewegungs-spast gesehen. noch nie. er hatte gefühlt mindestens 5 arme und 10 beine und doppelt so viele füße, die alle in verschiedene richtungen rotierten. und machte alle bewegungen gegenläufig zu denen der trainerin. unglaublich. ich habe mich die ganze zeit gezwungen, nicht zu ihm rüberzuschielen. zum einen, weil ich keinen lachkrampf bekommen wollte, zum andern, weil ich selbst einige not mit der arm-bein-koordinierung hatte. nachdem ich bei einer, zugegebenermaßen sehr komplizierten, übung einige zeit *hrumpf uffta zisch* geräusche neben mir hörte, linste ich doch mal rüber zu ihm. und sah: eine aerobic-elfe. mit ausgebreiteten armen stand er in fliegerhaltung wie biene maja mit einem bein auf dem stepper. das andere bein schwang in pendelbewegungen hin und her. beide arme kreisten gegenläufig um ihn herum wie 2 satteliten. in seinem gesicht stand pure glückseligkeit.
wie bei loriot. 100 %. danke dafür. das leben ist so schön
ansonsten bin ich guter dinge und genieße die reha in vollen zügen. habe gestern einen ersten entwurf meines elefanten-seidenschals angefertigt. ein glück war es ein entwurf. ich muss noch sehr viel üben. derzeit habe ich sogar große probleme, einen elefanten abzupausen, wenn ihr versteht. die gruppenleiterin schaut mich komisch an. ich merke das sehr wohl *beleidigt guck*
ich wünsche euch ein wunderbares, hoffentlich sonniges wochenende, eure rehawolf
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