Ich gebe zu, ich bin kein Herbstfan! Viele meiner Bloggerkollegen lieben ihn ja und mit so mancher “Why I like” Liste (wie z.B. von Katharina HIER) konnte ich mich auch fast von den Vorzügen überreden lassen, aber nur fast.
Zu sehr liebe ich laue Sommerabende, leichte Neon- und Pastellkleidung und buntes Obst. Das triste Grau und so gar kein Sonnenstrahl hier in München macht das “Herbst Lieben lernen” nicht leichter.
Aber es hilft nichts, ich kann mich nicht wehren! Es wird nicht wärmer werden, sondern nur kälter und deswegen muss ich wenigstens eine tolle Sache des Herbstes auskosten – die Vielfalt auf den Märkten. Äpfel und Birnen sind reif, Zwetschgen wollen zu Datschi verwandelt werden, frische Pilze geben tolle Beilagen und Wild den Hauptakteur.
Passend dazu hat Burda mit dem aktuellen “Lust auf Genuss” Magazin genau meinen Nerv getroffen. Eines Abends stand ich an der Supermarktkasse und schaute etwas verträumt als mein Blick auf den Zeitschriftenhalten fiel. “Was? Schon wieder ein Monat rum? Wow, dieses Cover, toll!”
Und schwup di wupp landete das Heft auch noch auf dem Band und schon beim ersten Anblick war ich verliebt in das Titelrezept. Das Bild und die Kombination der Zutaten waren perfekt! Genau für mich gemacht!
Am nächsten Samstag machte ich mich früh auf zum geliebten Viktualienmarkt und erstand einen tollen Rehrücken beim Wildmetzger, als auch delikate Steinpilze und tiefrote Brombeeren an den Ständen drum herum.
Einen Tag musste ich mich zwar noch gedulden, weil Samstagabend schon verplant war, aber der frühere Heimgang vom Wiesnnachmittag am Sonntag lohnte sich vollkommen.
Ich kann euch nur sagen: dieses Gericht ist ein GEDICHT! Das zarte Rehfleisch mit den edlen Steinpilzen getoppt von dieser abgerundeten Schokoladen/Brombeersoße… Ich bin so sehr verliebt!
Es hat auf jeden Fall Weihnachts/Festtagsessen Potenzial. Und zudem recht schnell und easy gemacht.
So mag sogar ich Herbst!!
Rehmedaillons mit Brombeeren in Brandy Schokoladen Sauce
Zutaten für 4 Portionen
500 g mehlige Kartoffeln
300 g Knollensellerie
800 g Rehrücken
250 g Brombeeren
2-3 Scharlotten
500-700 g Steinpilze
1 EL Koriandersamen
100 ml Milch
100 g Butter
50 g Sahne
70-100 ml Brandy
200 ml Portwein
150-200 ml Wildfond
1-2 EL Brombeergelee
30-50 g Zartbitterschokolade
50-80 g Butterschmalz
Rosmarinzweige
Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Pflanzenöl
Zubereitung:
(1) Kartoffeln und Sellerie schälen, in grobe Würfel schneiden und in einem Topf mit Salzwasser weich kochen. Danach das Wasser abgießen und ausdampfen lassen.
(2) Backofen auf 120 Grad (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Rehrücken abbrausen, trocken tupfen, falls vorhanden, Sehnen mit einem scharfen Messer wegschneiden und beiseite stellen.
(3) Thymianblättchen abzupfen, Brombeeren waschen und putzen. Scharlotten abziehen und fein würfeln. Steinpilze putzen und Koriandersamen leicht andrücken.
(4) Rehrücken von allen Seiten mit Salz und Pfeffer würzen. Öl in einer Pfanne erhitzen, Rehrücken darin rundherum scharf anbraten. Anschließend mit den Thymianblättern bestreuen und in Alufolie gewickelt auf ein Backblech geben und im vorgeheizten Ofen ca 15 Minuten garen.
(5) Zwischenzeitlich Milch, Butter und Schlagsahne zu der Kartoffel/Sellerie Masse geben und gut vermengen. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken und warm stellen.
(6) Für die Soße Sehnenabschnitte mit den Koriandersamen und Scharlottenwürfel in der noch heißen Pfanne anbraten. Mit Brandy ablöschen und die Flüssigkeit um die Hälfte reduzieren lassen. Portwein, Wildfond und Brombeergelee dazugeben und ca. 5 Minuten sanft einkochen lassen, sodass die Flüssigkeit eine sämige Konsitenz hat. Schokolade hinzugeben und schmelzen lassen. Soße durch ein feines Sieb passieren, Brombeeren dazugeben und mit Salz und Pfeffer würzen. Dann warmstellen.
(7) Butterschmalz in einer weiteren Pfanne erhitzen und Steinpilze bei mittlerer Hitze ca. 5 Minuten goldbraun anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen.
(7) Derweil Fleisch aus dem Ofen nehmen und kurz ruhen lassen und anschließend aus der Folie nehmen und in fingerdicke Scheiben schneiden.
(8) Fleisch mit Beilagen und Soße auf einem vorgewärmten, großen Teller anrichten.
Zum roten Wildfleisch passt hervorragend ein Lagrein aus Südtirol oder ein kräftiger Rotwein aus Frankreich. Wir hatten den Torilan 2007 von der Cantina Terlan.
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