In der letzten Ferienwoche hatten wir mit dem Wetter etwas Pech. Viel Regen hat die Ostschweiz heimgesucht. Doch Regentage sind perfekt für Besuche im Museum. Schon lange wollte ich einmal ins Fotomuseum nach Winterthur. So sind wir dann losgedüst. Nach 45 Minuten waren wir da und haben uns die Ausstellung von Ai Weiwei und Hans Steiner angesehen. 
Ai Weiwei ist ein sehr gesellschaftskritischer Künstler aus China. Er ist als Architekt, Konzeptkünstler, Bildhauer, Fotograf, Blogger, Twitterer, Interviewkünstler und politischer Aktivist ein Seismograph für aktuelle Themen und gesellschaftliche Probleme. Die städtebaulichen und gesellschaftlichen Realitäten in China sind wirklich sehr beeindruckend. Leider konnte Ai Weiwei an der Eröffnung der Ausstellung selbst nicht teilnehmen. So viel ich in der Presse gelesen habe, durfte er wieder einmal das Land nicht verlassen.
Hans Steiner ist ein schweizer Fotograf, der vor allem durch Fotografien aus der Nachkriegszeit und seinen Bildern von der Erstbesteigung der Eigernordwand bekannt ist. Ebenfalls eine sehr eindrückliche Ausstellung. Es ist heute kaum vorstellbar, mit welch einfacher Ausrüstung die mutigen Männer die Eigernordwand hoch sind. Hans Steiner hat 1936 das Drama um die verunglückte Vierer-Seilschaft live miterlebt und dokumentiert. Ebenfalls war er bei der Erstbesteigung mit dabei. Die Erstbesteigung gelang erstmals einer Seilschaft aus Österreich 1938. Damals ein Dorn im Auge der Schweizer. Hatte sich doch Österreich kurz zuvor dem nationalsozialistischen Deutschland angeschlossen. Sozusagen wurde eines der bekanntesten Wahrzeichen der Schweiz durch den „Feind“ eingenommen.
Leider hatte ich die Fotokamera nicht dabei. Denn ich liebe die alten Backsteinhäuser in Winterthur. Die strahlen so viel Charme aus. Auch das Fotomuseum ist in einem solch schönen Gebäude beheimatet. Bilder zur aktuellen Ausstellung findet ihr unter www.fotomuseum.ch.
