Montag – 05.06.2017
Die Nacht war kurz. Sehr kurz. Von etwa 04.00 bis 06.00 Uhr hing ein Gewitter über uns fest und mich plagte nach wie vor mein Sonnenbrand. Irgendwann schlummerte ich aber wieder ein. Selbst nachdem um 08.00 Uhr der Wecker klingelte, war ich sofort wieder weg.
Dabei war doch gar keine Zeit, den Tag zu verschlafen. Ich musste noch die Koffer packen und um 11.55 Uhr sollten wir abgeholt werden. Als ich mich eine Dreiviertelstunde später aus dem Bett hievte, fiel mir ein, dass ich die Handtücher über das Balkongeländer zum Trocknen aufgehangen hatte. Das ist perfekt bei Dauerregen, oder? Ich holte die Handtücher rein, aber trocken werden die wohl nicht mehr rechtzeitig.
Als alle fertig waren, gingen wir erst einmal zu unserem letzten Frühstück. Ein letztes Mal Mohnbrötchen mit Käse und Tomate, ein letztes Mal frische Ananas.
Jetzt aber schnell aufs Zimmer und packen. Aber das ist doch kein Problem, oder? Doch. Mit zwei wütenden, schreienden Kindern schon. Am Ende waren alle nur noch genervt. Und die Zeit rannte. Und die Koffer waren voll. Viel zu voll. Ich musste einige Sachen einfach dort lassen. Getränke, Sonnencreme und solche Dinge.
Und auch das Sandfahrzeug meines Sohnes. Ich hoffte ja, er würde es nicht bemerken. Aber vorgestern fragte er doch tatsächlich danach. War aber zum Glück kein Weltuntergang.
Als endlich alles verstaut war, ging es flott raus aus dem Zimmer. Pusteblume schob ich im Buggy vor mir her und gleichzeitig noch einen Koffer. Der Wildfang schob ebenfalls einen Koffer und Papa die restlichen beiden. Um viertel vor 12 waren wir in der Eingangshalle und als mein Mann auschecken wollte, wurde ihm gesagt, dass der Tresorschlüssel noch fehlt, ohne den wir die Kaution nicht zurück bekommen. Also rannte er den ganzen Weg noch einmal zurück, hat es aber schließlich noch rechtzeitig geschafft.
Der Bustransfer dauerte ewig und wir gurkten über irgendwelche Schleichwege um den Flughafen herum, kamen aber scheinbar nie ans Ziel. Als wir dann endlich doch noch am Terminal ankamen, mussten wir wieder raus in den strömenden Regen, denn es hörte einfach nicht auf. Regen, Regen, Regen!
Schnell ins Terminal gerettet, wurden wir gleich von einem Spielplatz empfangen und lösten sofort den nächsten Wutsturm aus, als wir dem Wildfang erklärten, dass wir jetzt erst einchecken müssen. Und das dauerte ewig. Spaß ist was anderes. Wir versprachen ihm dann, dass wir nach dem Check-in ein paar Minuten auf den Spielplatz gehen, was wir natürlich auch einlösten.
Schließlich ging es durch die Sicherheitskontrolle und während ich danach mit dem Großen zur Toilette ging, suchte Papa mit der Kleinen den Wickelraum auf. Weiter ging es zwangsläufig durch den Duty Free, als mir auffiel, dass der Schnuller der Kleinen fehlte. Also rannte mein Mann noch einmal zum Wickelraum, während ich mitten im Duty Free mit den beiden Kindern stand und ein Verkäufer dem Wildfang sämtliche Spielzeuge erklärte. Trotz aller Bemühungen seinerseits, kauften wir natürlich nichts, worüber es schon wieder Unmut gab.
Egal. Wir mussten jetzt erst einmal unser Gate suchen. Als wir schließlich dort ankamen und feststellten, dass es von dort aus nicht allzu weit zum McDonalds ist, entschieden wir, dort zu essen. Tausend andere jedoch auch. Keine Chance. Wir gingen wieder zurück zu unserem Gate und kauften dort an einer Bude ein paar Baguettes.
In der Zwischenzeit wurde unser Gate geändert. Also rannten wir wieder ewig weit. Ständig wird unser Gate geändert. So oft ist uns das nun schon passiert. Als wir dort ankamen und einen Sitzplatz fanden, verzehrten wir unsere Baguettes. Staubtrocken. Ich konnte es nicht aufessen.
Als wir schließlich im Flugzeug saßen, schaute ich dort in die Karte und ärgerte mich, nicht gewartet zu haben. Das Essen dort sah (zumindest auf dem Foto) wesentlich leckerer aus. Der Wildfang war ungeduldig und motzte die ganze Zeit und die Leute vor uns drehten sich schon ständig um und rollten mit den Augen. Mir war das irgendwie unangenehm. Aber eigentlich kann es mir egal sein, was andere denken. Schließlich kennt niemand uns und unseren Weg. Sollen sie doch denken, was sie wollen.
Schließlich ging es endlich los und aufgrund des schlechten Wetters kam es zu Turbulenzen und wir sollten daher angeschnallt bleiben. Der Wildfang musste aber dringend zum Klo. Er hielt schon eine halbe Stunde auf und die Anschnallzeichen leuchteten immer noch. Ich zog ihm kurzerhand eine Windeln an, die ich für den Notfall dabei hatte. Erst weigerte er sich, aber dann zog er sie doch an. Kurze Zeit später schlief er dann ein.
Auf Pusteblume war müde. Sehr müde. Aber sie war doch noch mit ihrem Stickeralbum beschäftigt. Weil sie aber so müde war, klebte sie sich ihre Augen mit einem Sticker zu. Und schlief dann so ein.
Wir hätten am liebsten so laut gelacht. Stattdessen genossen wir einfach die Ruhe.
Und ganz heimlich aßen wir dann eine Dose Chips und die Kinder haben nichts davon mitbekommen.
Schon bald ging es wieder abwärts, die Kinder wurden wach und wir waren froh, als wir das Flugzeug endlich verlassen konnten. Wir warteten auf unsere Koffer, die nach einer ganzen Weile alle kamen. Nur der Buggy mal wieder nicht. Und dann ging das Band aus. Nichts mehr. Und wo ist jetzt unser Buggy?
Wir fragten jemandem vom Flughafenpersonal und der schickte uns zu Band 1. Und da lag er dann auch.
Auf ging es zum Parkhaus, alles ins Auto rein und auf die Bahn Richtung Heimat. Nach Hause zu kommen ist schön und gleichzeitig kommt einem doch alles so ungewohnt vor. Zumindest in den ersten Minuten. Die Kinder jedoch rannten gleich raus in den Garten und freuten sich darüber, ihre Spielsachen wiederzuhaben.
Wir holten noch Pizza und aßen gemütlich und dann ging es für die Kinder ins Bett. Die Einschlafbegleitung dauerte nach so einem aufregenden Tag jedoch ziemlich lange und obwohl ich mich so aufs Sofa und meine Serie freute, fiel ich danach auch einfach nur noch ins Bett.
So endete unser anstrengend schöner Urlaub mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Und am liebsten würde ich sofort wieder los…