Regelschmerzen so schlimm wie ein Herzinfarkt

Von Erdbeerwoche

Regelschmerzen auf einer Stufe mit einer Herzattacke? Der Professor John Guillebaud vom University College London hat mit dieser Aussage in den letzten Tagen einiges an medialer Aufmerksamkeit erregt.

Besonders interessant ist seine Erklärung für den Hintergrund dieser These: Er ist der Meinung, dass aufgrund der Tabuisierung des Menstruationsthemas auch die Auswirkungen von Regelschmerzen in der Medizin völlig unterrepräsentiert sind. Regelschmerzen sollten seiner Meinung nach genau wie jede andere Krankheit auch im Fokus der Wissenschaft stehen, was aktuell nicht der Fall ist.

“Men don’t get it and it hasn’t been given the centrality it should have. I do believe it’s something that should be taken care of, like anything else in medicine.”

Frauen sind keine Mimosen

Beschwerden vor, am Beginn oder während der Regel sind keine Seltenheit, wenn man sich diese Zahlen vor Augen führt:

  • 75% aller Frauen haben zeitweise leichte bis mäßig starke Beschwerden bei ihrer Regelblutung
  • Über 10 Prozent aller Frauen leiden unter extrem starken Regelschmerzen auch genannt Dysmenorrhoe und können ihrem beruflichen Alltag in dieser Zeit nicht nachkommen (Quelle: Der Standard)
  • 15% aller Frauen sind in Österreich von Endometriose betroffen (Endometriose bezeichnet eine gutartige chronische Erkrankung, bei der sich die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) außerhalb der Gebärmutter festsetzt.). Zur Info: In den nächsten Wochen werden wir einen zusätzlichen Schwerpunkt über Endometriose setzen.

Auch eine Umfrage der erdbeerwoche aus dem Jahr 2014 zeigt, dass knapp 40% der Frauen durch Monatsbeschwerden in ihrem Alltag beeinträchtigt sind:

Aber wie entstehen Regelschmerzen überhaupt?

  • Aufgrund der Kontraktionen, die durch das Gewebshormon “Prostaglandin” verursacht werden und das Abstoßen der Gebärmutterschleimhaut bezwecken, kommt es zu meist krampfartigen Schmerzen
  • Bei der primären Dysmenorrhoe treten die Schmerzen im Zusammenhang mit dem Abstoßen der Gebärmutterschleimhaut auf, da hier zu viele dieser Gewebshormone gebildet werden
  • Die sekundäre Dysmenorrhoe tritt aufgrund von Erkrankungen wie Infektionen, Endometriose oder Myomen auf
  • Als mögliche Ursache gilt eine Kombination aus Hormonstatus, Vitaminmangel, Veranlagung sowie Mangel am Glückshormon „Serotonin“

Wir haben Frauenärztin Dr. Eva Lehner-Rothe zur Entstehung und den Behandlungsmethoden von Regelbeschwerden befragt:

Bewegung, Ernährung, Tabletten & Co. Was du tun kannst, wenn dich der Schmerz packt, haben wir auf unserer Webseite für dich zusammengefasst.

Und nicht vergessen: Es ist dein Körper, deine Regel und dein Planet!

Deine erdbeerwoche-Botschafterinnen

Annemarie & Bettina