Reform der Muslime und nicht des Islams!

„Der Islam braucht eine Reform!“ Diese Forderung wird seitens einiger Wortführer in der Islam-Debatte stets Muslimen entgegengebracht. Der Islam stehe für Rückständigkeit, Frauendiskriminierung, Intoleranz und Gewalt. Der Grund dafür sei, dass der Islam ja auch keine Aufklärung durchgemacht habe. Die Lösung für all die Probleme soll darin liegen, die Quellen des Islams abzuändern oder neu zu interpretieren. Macht man sich das nicht etwas zu einfach? So dumm und vergesslich sind nun die Extremisten auch wieder nicht, sodass urplötzlich ihre Ideologie aus den Köpfen verschwinden würde.Meiner Meinung wird die Lehre des Islams für politische Motive missbraucht, für andere Praktiken spielen auch kulturelle Traditionen eine führende Rolle, bei denen der Islam bloß als Marke dient. Die Cola schmeckt doch einfach besser, wenn sie „Coca-Cola“ heißt! Grundsätzlich muss die Frage gestellt werden: Welchen Islam meinen wir, wenn wir über seine Praxis sprechen? Tatsache ist, dass von Marokko bis Indonesien verschiedenste Arten von Islam gelebt werden. Es wäre nur gerecht nicht von Emotionen geleitet zu resümieren. Gerechtigkeit, die zu den Grundlagen des Humanismus zählt sollte auch in dieser Hinsicht Priorität haben. Muss man den Islam von Grund auf umgestalten, nur weil es Menschen gibt, die diese Lehre für eigene Zwecke missbrauchen? Es sollte hierbei nicht vergessen werden, dass für eine unscheinbare Mehrheit der Muslime, der Islam Liebe und Friedfertigkeit bedeutet. Vielleicht erscheint die Tablette für Außenstehende als ungenießbar. Solange es jedoch Menschen gibt, die aufgrund der Heilungskraft dieser Tablette Gesundheit erlangen, darf nicht ihre allgemeine Absetzung beschlossen werden.Warum erheben sich überhaupt Stimmen für die Forderung nach Reformen des Islam? Warum gerade der Islam und nicht das Judentum, der Hinduismus oder der Buddhismus? Warum gerade in Deutschland? Muslime können doch ihre Religion in diesem Land ohne jegliche Hindernisse leben. Der Islam fordert zudem die Muslime auf entweder nach den Regeln des jeweiligen Landes zu leben oder bei Einschränkungen in der Religionsausübung aus dem Land auszuwandern. Letzteres ist in Deutschland nicht der Fall. Daher ist jeder Muslim dazu verpflichtet ausnahmslos die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland zu beachten und zu befolgen.  Solange Muslime hier friedlich leben, sich nicht unrechtmäßig in die staatlichen Belange einmischen oder durch ihre Überzeugungen an ihren staatsbürgerlichen Pflichten gehindert werden kann kein Vorbehalt gegen ihre Religionszugehörigkeit und die Forderung einer Reform ihrer Religion bestehen. Was bestehen sollte ist die Forderung einer Reform einzelner sich zum Islam bekennender Individuen, die falsch handeln.  

Reform der Muslime und nicht des Islams!

"Heute habe Ich eure Glaubenslehre für euch vollendet und 
Meine Gnade an euch erfüllt und euch den Islam 
zum Bekenntnis erwählt." (Koran, 5:4)

Selbstverständnis – Der Islam ist die Reform!Gott (Allah) schuf die Welt, in sechs Zeiten. Er sorgte für das körperliche Wohlergehen des Menschen und  gleichzeitig auch für das geistige, indem er Leitung in Form von Propheten niedersandte. Der Islam sieht sich in der Linie der Religionen als letzter und vollkommener Weg zu Gott. Im Koran heißt es:  „Und es gibt kein Volk, bei dem nicht früher schon ein Warner erschienen wäre.“ (35:25). Auch Jesus, Moses oder Abraham werden gemäß der Lehren des Islams als Propheten angesehen, die für eine bestimmte Zeit und zu einem bestimmten Volk geschickt wurden. Der Mensch sollte stufenweise, gemäß seines Intellekts und Fassungsvermögens an die vollkommene Lehre des Islams herangeführt werden. Daher hat der Islam die Wahrheiten und Weisheiten der vorangegangenen Lehren in sich aufgenommen und bildet somit die vollendete Richtschnur für den Gläubigen. Er monopolisiert jedoch nicht den Weg zu Gott, indem er sagt: „Wahrlich, die Gläubigen und die Juden und die Christen und die Sabäer – wer immer (unter diesen) wahrhaft an Allah glaubt und an den Jüngsten Tag und gute Werke tut –, sie sollen ihren Lohn empfangen von ihrem Herrn, und keine Furcht soll über sie kommen, noch sollen sie trauern.“ (2:63). Es ist jedoch durch die Verfälschungen der heiligen Schriften schwierig geworden den Weg zu Gott sicher zu beschreiten. Der Koran ist die einzige heilige Schrift, die bis zum heutigen Tage unverfälscht geblieben ist. Denn für keine andere Offenbarungsschrift wurde solch ein großer Aufwand betrieben, um den Text vor Verfälschungen zu schützen. Daher soll der Islam einen Weg für alle Völker und all Zeiten sein, der ständig durch Gottes Rechtleitung gewartet wird.Die heutige Situation der Muslime, wurde vom Propheten Muhammad [saw] vor 1400 Jahren prophezeit: „Eine Zeit wird kommen, wenn vom Islam nichts mehr übrig sein wird außer seinem bloßen Namen. Nichts wird vom Koran übrig sein als seine Worte. Die Moscheen werden voll sein von Betenden, aber sie werden der göttlichen Leitung beraubt sein. Die religiösen Gelehrten dieser Zeit werden die schlimmsten Kreaturen (auf der Erde) unter dem Himmel sein. Verderbnis wird von ihnen ausgehen; und zu ihnen zurückkehren.“ (Mishkat, Kitabul Ilm)Es sind also die Gelehrten (Mullahs, Ayatollahs…) des Islams, die die Köpfe der Muslime kontrollieren. Und diese Köpfe kann man lediglich durch Bildung und Aufklärung für neue Gedanken öffnen. Solange die Muslime nicht ihre Taten hinterfragen und neuüberdenken, werden sie nicht für ihre eigene Reform aufnahmefähig sein. Fest steht, dass die Muslime innerhalb ihrer eigenen Reihen eine Reform vorantreiben müssen. Dies wird nicht durch äußeren Druck möglich sein.

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