Red Sparrow

Red-Sparrow-(c)-2018-Twentieth-Century-Fox(3)

Red Sparrow

2Thriller

Anstatt sich als erste Jane Bond zu versuchen, wird Jennifer Lawrence lieber zum Red Sparrow und überzeugt eher mit ihrem Körper, als mit schauspielerischem Talent.

Die Ballerina Dominika Egorova (Jennifer Lawrence) wird vom russischen Geheimdienst rekrutiert. Sie sieht darin eine Chance ihrer Mutter und sich selbst ein besseres Leben zu ermöglichen, aber auch, weil ein Verweigern nicht gerade gern gesehen würde. In der Ausbildung lernt sie ihren Körper einzusetzen, wie sie mit Sex und Ausstrahlung Männer in die Falle lockt, und es dauert nicht lange, da erkennen ihre Vorgesetzten, allen voran General Korchnoi (Jeremy Irons) und Vanya Egorov (Matthias Schoenaerts) ihr Potenzial und schicken sie auf ihre erste Mission. Sie soll das Vertrauen des amerikanischen Spions Nate Nash (Joel Edgerton) gewinnen und ihn ausspionieren.

Red-Sparrow-(c)-2018-Twentieth-Century-Fox(4) Red-Sparrow-(c)-2018-Twentieth-Century-Fox(2) Red-Sparrow-(c)-2018-Twentieth-Century-Fox(7) Red-Sparrow-(c)-2018-Twentieth-Century-Fox(5) Red-Sparrow-(c)-2018-Twentieth-Century-Fox(6) Red-Sparrow-(c)-2018-Twentieth-Century-Fox(1)

Was wie ein sich langsam steigerndes Spionage-Drama beginnt, bietet leider im weiteren Verlauf kaum eine Spannungskurve nach oben. Francis Lawrence scheint abseits von größeren Actionfilmen wenig Gespür für eine sich verdichtende Handlung zu haben, da schwelgt er lieber über die schönen Körper seiner weiblichen und männlichen Hauptdarsteller. Sex und das Ausnutzen des weiblichen Körpers scheint überhaupt die größte Geheimwaffe zu sein, die es gibt. Denn vielmehr außer ihre Reize einzusetzen, lernt Egorova in ihrer Ausbildung kaum. Es mag schon sein, dass der Hintergrund der Geschichte gut recherchiert ist (oder auch nicht?), aber wenn die Umsetzung derart plump und banal ist, spielt das keine Rolle mehr.

Obwohl Red Sparrow hochkarätig besetzt ist, weiß keiner der Schauspieler so recht zu überzeugen. Russen werden nach wie vor als stoisch emotionslose Roboter dargestellt, deren Gefühle höchstens minimal an die Oberfläche dringen. Das hat wenig mit schauspielerischem Talent zu tun, sondern wirkt viel eher so, als würden Jennifer Lawrence, Matthias Schoenaerts, Charlotte Rampling und Jeremy Irons eher schlafwandelnd durch die Geschichte stolpern. Auch die einzig prominent Vertretene amerikanische Figur im gestählten Körper von Joel Edgerton scheint kein so rechtes Interesse an dem im besten Fall lauwarmen Drehbuch zu haben.

Da sind die übertriebenen Kapriolen einer Charlize Theron als Atomic Blonde oder die nüchtern bürokratische Betrachtung des Spionagedaseins in A Most Wanted Man oder Dame, König, As, Spion allemal sehenswerter. Sie ringen dem Genre zumindest neue und interessante Ansätze ab. Red Sparrow hat nicht einmal das. Ansätze, die im entferntesten auf originelle Ideen hindeuten würden, sucht man vergebens. Als Zuschauer ist man bei Red Sparrow wohl genauso stoisch, emotionslos und ungerührt wie die fiktiven Russen, es lässt einem einfach komplett kalt, denn außer der ansehnlichen Körper hat der Film nicht viel zu bieten. Aber hey, immerhin ist Jennifer Lawrence ein paar Sekunden in Wien … wow.

Regie: Francis Lawrence, Drehbuch: Justin Haythe, basierend auf dem Roman von Jason Matthews, Darsteller: Jennifer Lawrence, Joel Edgerton, Matthias Schoenaerts, Charlotte Rampling, Mary-Louise Parker, Ciarán Hinds, Filmlänge: 140 Minuten, Kinostart: 02.03.2018, DVD/Blu-Ray Release: 19.07.2018


avatar

Autor

Marco Rauch

Aufgabenbereich selbst definiert als: Kinoplatzbesetzer. Findet den Ausspruch „So long and take it easy, because if you start taking things seriously, it is the end of you” (Kerouac) sehr ernst zu nehmend.


 

wallpaper-1019588
altraverse stellt Shojo-Titel für Herbst 2024 vor
wallpaper-1019588
Ninja to Koroshiya no Futarigurashi: Manga erhält eine Anime-Adaption
wallpaper-1019588
[Manga] H.P. Lovecrafts Der leuchtende Trapezoeder
wallpaper-1019588
Gemüsebeet in Mai: Diese 10 Gemüse kannst du jetzt pflanzen