Auf einem Flohmarkt in Aachen habe ich vor einigen Jahren eine Kiste mit lauter Reclam-Heftchen entdeckt. Während ich mich schweren Herzens auf eine kleine Auswahl beschränken wollte, kam der freundliche Verkäufer auf mich zu. Er hatte mein Entscheidungsproblem erkannt und bot mir ALLE Hefte für 5€ an. Dieses großartige Schnäppchen mit lauter literarischen Kostbarkeiten war ein echter Glücksgriff!
Für ein kommendes Seminar habe ich heute die Novelle "Die Judenbuche" von Annette von Droste-Hülsroff gelesen. Auch dieses Buch habe ich in meinem Bestand, leider fehlte der Einband. Den habe ich mir kurzer Hand selbst gebastelt. Einfach in Papier eingeschlagen, den Titel drauf geschrieben und dann habe ich angefangen zu lesen...
Meine Erwartungen waren nicht gerade positiv. Ich hatte mit einem schwer verständlichem Sprachstil & einer undurchsichtigen Handlung gerechnet. Das absolute Gegenteil war der Fall! Die Handlung hat mich schnell in seinen Bann gezogen, denn die Judenbuche entpuppte sich als kurzweilige Kriminalgeschichte.
Im Nachhinein habe ich hinterfragt, warum ich so voreingenommen an das Buch herangetreten bin. Ich schätze, dass die Ursache einfach in den Vorerfahrungen mit Schullektüren begründet ist. ABER was ein Buch immer schon von Beginn an interessant macht, ist ein ansprechendes Cover. Deshalb habe ich im Anschluss ans Lesen meinen Einband illustriert, so wirkt es doch gleich lesenswerter, oder?