Eine Windeltasche für Windeln und Feuchttücher ist wohl das wichtigste Accessoire überhaupt, wenn man mit Baby und Kleinkind unterwegs ist. Über Jahre hinweg war ich der Annahme, ich wäre alleine mit einer Windeltasche - auch ohne dieser von allen Seiten als essentiell angepriesene Grundausstattung- bestens bedient. Als sich das Frühlingskind zu uns gesellte, und mit ihm auch eine zweite Ladung an Windeln, vergrößerte sich nicht nur der Inhalt unseres Gepäcks, sondern unsere Unternehmungen waren stets begleitet von dem Motto: "gut geplant ist halb gewonnen" . Und so mutierten wir zu routinierten Organisatoren von To-Do Listen jeglicher Art, die sich von nun an als treue Begleiter unserer Unternehmungen erwiesen.
Unterwegs mit titantina
Zugegeben, ich bin zwar nicht der Ordnungsfreak par excellence, und es herrschen trotz all meinen ernst gemeinten Bemühungen und meinen unersättlichen Bestrebungen nach einem ausgeklügelten "Ordnungssystem" immer wieder chaotische Zustände, und so passiert es gelegentlich, dass sich während eines Ausfluges herausstellt, dass ich die obligatorische Trage für unterwegs, die sich immer wieder als "Retter in der Not" neben dem Kinderwagen erwiesen hat, welcher nicht allzu oft einen gewichtigen Zweck erfüllt, nämlich den des Packesels zum Verstauen sämtlicher Bekleidung für 5 Menschen, schlichtweg vergessen hatte. Zum Leidwesen aller Beteiligten, allen voran der Kinder, die sich in diesem Moment des Bedauerns nichts sehnlicher gewünscht hätten, als bereits in der Hitze des Gefechts an der Ausflugsdestination angekommen zu sein. Und zwar unabhängig davon, ob diese eine halbe Stunde oder 2 Stunden von uns entfernt lag. Menschen, die mit Kindern aller Altersstufen unterwegs sind, sind mit der Tragik, die diesen Situationen zugrunde liegt, bestens vertraut. Geduld ist nicht unbedingt die Stärke eines Kleinkindes, von unsereiner ganz zu schweigen, und eine Fahrt endet mitunter in einem lautstarken Protest von Seiten eines oder aller 3 Kinder, abhängig von entscheidenden die Fahrt bestimmenden Faktoren wie aktueller Müdigkeitspegel, der Tagesverfassung und der individuellen Frustrationstoleranz. Meistens ist es jedoch eine Kombination von mehreren Faktoren. Also allesamt Bedingungen, die einer reibungslosen, entspannten Fahrt diametral entgegenstehen und die stark an dem Nervenkonstrukt von uns, dem Fahrer der Familienkutsche einerseits, als auch der Mitfahrerin und freilich dem der Kinder rütteln. So eine Autofahrt ist eine ganz schöne Herausforderung, wenn man den Befindlichkeiten und Ansprüchen aller Kindern gerecht werden mag, was sich mitunter als ein Ding der Unmöglichkeit herausstellt. Ginge es nach dem Frühlingskind mit seinen 8 Monaten, so könnte die Fahrt bereits nach dem Anschnallen im Autokindersitz enden.
Zusammen
Um diese "wir sind unterwegs und freuen uns auf das Ziel, und vergessen dabei die Hälfte"-Situation zu entschärfen, setzen wir bereits im Vorfeld an. In Punkto Organisation heißt es zusammenhalten, und rational vorzugehen, und so haben wir eine neue Idee ins Leben gerufen, gemäß der jeder Mitfahrende für einen Part zuständig ist, je nach Alter, eigenen Wunschvorstellungen und Ressourcen. Und wie genau sieht so eine Aufgabenteilung im Hause titantina in der Praxis aus?
Wir beginnen bereits einige Tag vor Abreise mit den Vorbereitungen, indem zuallererst die Wettervorhersage genauestens unter die Lupe genommen wird. Denn nichts wäre ärgerlicher, als nicht für eine Schlechtwetterfront ausgerüstet zu sein. Das Fräulein entscheidet bereits selbst, welche Utensilien in ihrem Rucksack landen. Der Goldjunge inspiziert noch einmal seine Tasche mit lieb gewonnenen Fahrzeugen und Büchern, die ihm die Autofahrt versüßen sollen, während Herr W -meist mit dem schwersten aller Gepäcke gesegnet- die Organisation des Lunch-Vorrats übernimmt.
Neben bekleidungstechnischer Austattung obliegt es mir, den Inhalt meiner Wickeltasche oder meines Rucksackes, am besten jedoch aller beider, strategisch klug und vor allem durchdacht, zu organisieren.
Grundausstattung
Zu den Windeln in der Windeltasche gesellen sich natürlich auch die Lillydoo Feuchttücher. Da ich, wie ihr bereits wisst, großen Wert auf die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe von Produkten zur Babypflege lege, und diese frei nach dem Motto "weniger ist mehr" auswähle, kommen mir die Lillydoo Feuchttücher sehr entgegen.
In den ersten Monaten hatten wir lediglich natürliche Watte und warmes Wasser im Einsatz, gerne auch in Kombination mit einem selbst angesetzten Kamillen/Calendula-Extrakt, um Hautrötungen in diesem sensiblen Bereich vorzubeugen. Mein Hintergedanke war es, zur Gänze auf chemische Zusatzstoffe bei den Feuchttüchern zu verzichten. In Folge der frühen Mobilität des Frühlingskindes stiegen wir auf Feuchttücher um, da es mittlerweile ein Ding der Unmöglichkeit war, das Baby auf der Wickelkommode zu platzieren, ohne dass Gegenstände, mitunter auch das Wasser in der dafür vorgesehenen Schüssel, und sämtliche andere Utensilien, die sich auf der Kommode tummelten, uns um die Ohren flogen oder gar auf dem Boden landeten oder mit großer Experimentierfreude inspiziert wurden.
Auch für Unterwegs haben sich die Feuchttücher bestens bewährt. Sie finden Platz in der Windeltasche, die ihr in nur wenigen Schritten anhand des Näh-Tutorials, das ich für euch vorbereitet habe, nähen könnt.
Wir haben uns für die Feuchttücher mit 99% Wasser entschieden, komplett geruchlos, da sie ganz ohne Parfum auskommen. Ich bin ohnehin der Meinung, dass Parfum und Duftstoffe jeglicher Art in Pflegeprodukten für das Babys verzichtbar sind, denn durch ihren Einsatz wird der "natürliche" Duft eines Babys überdeckt.
Bei uns sind die Feuchttücher darüberhinaus als reinigende Tücher für unser Beikostbaby im Einsatz, und eignen sich nebenbei- so wie ich die Erfahrung in unserem 3-Kinder-Haushalt gemacht habe - für alle Altersstufen, da sie gut und zugleich mild reinigen.
Ein weiteres Kriterium für unsere Wahl der Feuchttücher war die geringe Anzahl der sehr gut hautverträglichen Inhaltsstoffe, deren Reißfestigkeit und deren angenehmer Griff. Die Feuchttücher sind sogar biologisch abbaubar, alles in allem ausschlaggebende Gründe, dass ich sie zu meinen absoluten Lieblingsprodukten von Lillydoo erkoren habe.
Damit wir unser Gepäck für Unterwegs besser strukturieren können, empfiehlt es sich, dass die Windeltasche in jeder noch so herausfordernden Situation, nämlich genau dann, wenn es extraschnell gehen muss, griffbereit oben aufliegend in die Wickeltasche gepackt, oder in einem separaten Fach im Inneren verstaut wurde. Ich wette, über dieses Dilemma könnt ihr ein Lied singen, stimmt's ?
Die Größe der Tasche ist bewusst so konzipiert, damit auch mehrere Windeln und Windelgrößen darin Platz finden, und diese dank des außen liegenden Gummibandes nicht herauspurzeln. Somit kann es je nach Anzahl der Kinder auch vorkommen, dass die Tasche sehr voluminös ausfällt. Aber immerhin besser, als sich auf die Suche nach den verstreuten Windeln im Innenleben der Tasche zu begeben.
Tutorial
Material
Maßangaben inkl. Nahtzugabe
1.) 2x Stoff Innenfächer für innen (hier: robuster Canvas in Naturfarben wegen guter Stabilität)
2 Teile:
-) Feuchttuchfach 17 x 27cm-) Windelfach 16 x 27cm
2.) 2x Stoff Innenfächer aussen blau (gegebenenfalls laminiert)
2 Teile:
-) Feuchttuchfach 17 x 27cm-) Windelfach 16 x 27cm
3.) 1x Tasche Aussenstoff und in derselben Größe 1x Innenstoff (hier: Weiss, auf dem Fotos unter dem Aussenstoff liegend)
37 x 27cm
4.) 1x Aussenstoff für die Lasche17 x 7cm
5. ) optional Label (hier: Lederrest) in Wunschgröße6.) elastisches Band/Gummiband in 30 cm Länge
optional: aufbügelbare Vlieseline bei dünneren Stoffen/leicht transparenten Stoffen
So habe ich es gemacht:
Zuerst alle Teile bügeln und zuschneiden.
Windelfach : Die 2 Teile für das innen liegende Windelfach rechts auf rechts legen und zusammennähen. Versäubern, an der Naht falten, sodass die rechten Seiten außen liegen. Neben der Naht von rechts bügeln. Knappkantig von rechts absteppen. Teil beiseite legen.
Feuchttuchfach: den ovalen Ausschnitt (ca. 9cm lang und 5cm breit) auf den Stoff zeichnen (siehe unten), und dabei darauf achten, dass der Ausschnitt leicht nach links versetzt aufgezeichnet wird wegen der hinzukommenden Nähte. Sprich, das Loch muss auch nach dem Zusammennähen der Tasche mittig sein.Die 2 Stoffe für das Fach rechts auf rechts legen und auf der gezeichneten Linie für das Loch mit möglichst kleiner Stichlänge zusammennähen. Mit einer Schere vorsichtig den Innenteil des Loches herausschneiden und bis knapp zu der Naht einschneiden. Wenden, indem man den Innenstoff durch das Loch zieht.Bügeln.
Die offenen langen Kanten einer Seite nach innen klappen und bügeln. Von rechts knappkantig absteppen (siehe unten). Nun das Label mittig an dem Aussenstoff anbringen. Dabei auf den Anstand zur Kante achten, damit es nicht zu nah an der Kante platziert wird, da diese später zusammengenäht wird.
Die Lasche nähen indem beide langen Kanten nach innen geklappt werden. Bügeln. In der Mitte falten und an der langen Kante von rechts absteppen.
Alle Teile der Windeltasche sind nun fertig.
Sie müssen nur noch der richtigen Reihenfolge nach zusammengenäht werden.
Ihr legt die Teile wie folgt vor euch auf (von unten liegend beginnend):
Innenstoff weiss (rechte Seite schaut zu euch) Windeltasche und Feuchttuchtasche (rechte Seite schaut zu euch)Lasche in der Mitte falten und mittig (abmessen!) platzieren, zeigt nach innenGummiband auf der Feuchttuchtasche fixieren
Zum Schluss der Aussenstoff mit der linken Seite zu euch schauend (rechte Seite zeigt nach unten)
Rundherum feststecken und zusammennähen. Achtet darauf, eine Wendeöffnung frei zu lassen, die nicht zu klein sein sollte. Ich empfehle mindestens 10cm an einer Kante. nach WahlEcken abschneiden. Versäumen.
Durch die Wendeöffnung wenden und bügeln.
Fertig!
Ich wünsche euch viel Freude beim Nähen!
Wie organisiert ihr euch am besten, wenn ihr mit Kindern unterwegs seid? Auf was achtet ihr und was ist euer liebster Begleiter, den ihr nicht missen wollt? Habt ihr auch immer eine Windeltasche mit im Gepäck oder findet ihr sie unnötig?
Eure Tina