Nachdem wir am ersten Tag 18 Löcher in Pula Golf gespielt haben, ich hatte bereits einen kurzen Bericht dazu geschrieben, war heute der königliche Platz westlich von Palma an der Reihe. Dort angekommen, ca eine Stunde von Colonia Sant Jordi entfernt, mussten wir feststellen, das nur Members Schattenplätze für Ihre Autos erhalten
Bevor ich ein wenig vom Platz erzähle eine Warnung: Ohne Cart ist dieser Platz nicht zu bespielen. Für den Flachlandgolfer ist dann wohl schon nach 3 Löchern Schluß. Aber jetzt zu den wichtigen Sachen. An dem Abschlag der 1 begrüßt einem ein 344 Meter langes Par 4 was vom Abschlag in ein kleines Tal führt. Auf dem Golfplatz darf man nur die Wege mit dem Cart befahren, was ich persönlich auch sehr toll fand. Achtet beim Start drauf, das der Akku des Carts voll ist, denn ansonsten könnte es zu einer bösen Überraschung kommen. Die erste Spielbahn ist links durch Häuser und rechts durch Bäume abgegrenzt. Abschläge, Fairway und Grüns waren auf allen Löchern in einem sehr guten Zustand und waren nicht ganz so schnell wie in Pula Golf. An der 2, einem Par 3 über 158 Meter, ich gebe Euch immer die Meterangaben vom gelben Abschlag an, ging es dann noch weiter runter und dort wartete vor dem Grün bereits das erste Wasserhindernis. Aber nicht nur das wartete auf uns, auch eine Entenfamilie, ca 20 Tiere warteten auf uns und während ich schon mal meinen Bogey an diesem Loch spielte, fütterte Martina die Tiere im Schatten. Auf was hatte ich mich da bloß eingelassen. Nach gefühlten 10 Minuten ging es weiter zur 3 und da machte sich schon der Luxus eines Carts bezahlt. Es ging über 18 Löcher nur noch hoch und runter und zum Teil standen an den Wegen Straßenschilder, die den Fahrer oder die Fahrerin um sehr langsame Fahrt bitten. Das hat auch seinen Grund, denn zum Teil waren die Wege sehr steil und sehr eng. Also dieser Platz sollte nicht für die Premiere einer Cartfahrt genutzt werden. Es sei denn man hat einen Helm auf. Ich gehe jetzt mal nicht auf alle Bahnen ein, denn es wird in den nächten Wochen noch ein umfangreiches Video folgen, was den Eindruck dieses bisher schönsten Golfplatzes wiederspiegelt. Aber einige Eindrücke muss ich Euch noch schreiben. Rough gibt es nicht, man hat eher das Gefühl, die Bahnen wurden in die Berge “gesprengt”. Entweder sind die Berge die natürliche Begrenzung der Spielbahn oder die zahlreichen Bäume, die wunderschön angeordnert immer wieder Schatten spenden. Leider mussen wir an der 6 einen Unfall hinnehmen. Martina spielte dort in einem der zahlreichen Bunker und als Sie den Bunker wieder verlassen wollte rutschte Sie aus und verletzte sich wieder Ihre rechte Schulter. Grund dafür war die dünne Sandschicht unter der sich eine Gummiplane befand. Also seit vorsichtig, an den Rändern der Bunker ist nicht viel Sand. Aber damit war für Martina dieser traumhafte Platz “Geschichte” und ich und Ihr habt dafür den Vorteil, dass Sie ab dort viele Videos gedreht hat. Sie fuhrt mich jetzt zu jedem Loch und filmte mich beim Golfspiel. Somit könnt ihr dort das erste mal mehr von meinen nicht vorhanden Golfkünsten sehen
Zeitweise waren wir uns nicht sicher ob wir noch auf dem Golfplatz waren, oder bereits in einem Zoo. Im Real Golf de Bendinat gibt es 4-beinige Greenkeeper. Auf vielen Bahnen grasen Ziegenfamilien, die sich überhaupt nicht von mir beirren ließen. Auch Möwen, Enten und andere schöne Vögel dienten als natürliches Ziel vom Abschlag. Aber keine Angst, ich habe es nicht geschafft für ein Abendbrot zu sorgen. Die Tiere zuckten nicht einmal, egal ob man auf dem Fairway ein halben Meter daneben zum Schwung ausholte, oder ein toller Schlag mitten in der Ziegenfamilie landete. An einem Loch lag mein Ball nur 10 Meter vom Chef de Ziege entfernt und ich machte mir weniger um die gute Annäherung auf Grün Sorgen, als mehr um mein leibliches Wohl, denn ich musste beim Schlag dem Chef den Rücken zukehren. Aber auch das interessierte die Tiere nicht. Interessant war in diesem Zusammenhang, das keines der grasenden Vierbeiner auf dem Grün war. An jedem Abschlag, egal ob Par 3, 4 oder an den beiden Par 5 Löcher standen wir erst einmal ein paar Minuten. Nicht etwa, weil wir KO waren, sondern eher weil wir von dem Ausblick nicht genug bekommen konnten. Eines der Highlights ist das Loch 14, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Dort dürfen wir Männer über eine Schlucht schlagen. Sie ist nicht breit aber dafür schön tief und natürlich landete mein erster Ball in der Schlucht. Der zweite flog über den Damenabschlag auf der anderen Seite und rollte danach noch viele Meter. Denn vom Herrenabschlag sah man nicht wo die Fahne ist. In einer halsbrecherischen Abfahrt ging es dann weiter zum Fairway und man musste dazu durch die kleine Schlucht. Auch meinen ersten Ball hatte ich dort wieder gefunden und Martina meine, den kannst Du doch spielen. Das Problem war nur, das es auf der anderen Seite ja wieder 10-15 Meter steil hoch ging. Ich entschied mich den zweiten Ball weiter zu spielen und als wir über die Kuppe fuhren stellten wir fest, dass es wieder steil runter ging. Also alleine diese Bahn zu laufen oder mit einem Trolley zu bewältigen, ist schon eine sportliche Leistung. Aber zum Glück hatte ich ja meine fahrende Kamerafrau
Euer Stephan