Abfahrt
Nach sorgfältiger Recherche machten wir uns auf, den Busbahnhof Nord zu finden. Einen kleinen Hinweis hatten wir ja schon. Nord. Angeblich sollte er eine eigene Metro Station haben. Und so war es dann auch. Die Station heißt Autobusses del Norte und die gelbe Linie 5 fährt dort vorbei. Ich mag diese Metro Linie sehr gern, da sie viel überirdisch fährt und Einblicke auf die Stadt zuläßt.
Im Busbahnhof mussten wir uns erst einmal entscheiden, welche der vielen Terminals Fahrten nach Real de Cartorce anbieten und wie die Preise sind. Genauer gesagt, man fragt nach Matehuala und steigt dort in einen Bus nach Real 14 um. Es gibt also keine direkte Verbindung von Mexico City aus. Nach ein paar mal nachfragen haben wir heraus gefunden, dass viele Busse in die Richtung fahren und das der Preis im Komfort der Busse liegt. Extra Beinfreiheit und Service am Platz war uns nicht so wichtig, daher nahmen wir den günstigsten. Die Busgesellschaft Transporte del Norte erschien uns vertrauenerweckend und hatte dazu auch noch die netteste Verbindung. Hierzu sei nur noch kurz erwähnt, falls man meint, wenn das spanisch nicht reicht mal schnell auf englisch umzusteigen, der sei gewarnt. Die angeblich größte Stadt der Welt mit ihren wieviel tausenden von Touristen spricht kaum englisch.
Da die Fahrt nach Matehuala ca. 7 Stunden dauert, wollten wir in der Nacht fahren, so daß wir am Morgen in Real sein konnten und der ganze Tag zum Entdecken offen ist.
Am nächsten Morgen ging es los.
Zum Hundespaziergang und Kaffee trinken…
Das ist genau das, wieso ich gerne erst am Abend auf Reisen geh. Den ganzen Tag über kann ich so tun, als wäre nichts und gegen Abend kommt dann die Aufregung: Wir fahren los. Juchhu! Abenteuer! Das ist mir doch zu Tagesanfang viel zu anstrengend. Da will ich meine Ruhe haben und Kaffee trinken. Wir waren natürlich viel zu früh
Gerade als ich das Land der Träume erforschen wollte kamen wir in San Luis Portesi an. Diese Stadt, so wurde uns mehrfach erzählt, soll überaus schön sein. Tagsüber, denke ich, Nachts sind alle Mäuse grau. Hier ein l i n k für alle weiteren Interessierten.
Nach ca. einer dreiviertel Stunde fuhren wir nun endlich in Richtung Berge. Vorher wurden unzähligen Touren durch den Ort gefahren und schwups hielten wir schon wieder
So fuhren wir immer weiter die sich windende Strasse hinauf, um nach einer halben Stunde wieder Halt zu machen. Vor einem Tunnel. Dieser Tunnel führt nach Real de Catorce und er ist der einzige befahrbare Zugang. Er wurde per Hand in den Berg gemeiselt. Damals zu den Hochzeiten des Silberabbaus, als in Real 10 000 Menschen gelebt haben sollen und im gesamten Gebiet über 40 000. Dann verschwanden alle, bis auf wenige. Heute zählt der Ort um die tausend Einwohner. So mussten wir den Bus verlassen und uns in einen viel kleineren nur mit Plastiksitzen bestückten Bus quetschen. Und dann ging es los, in das schwarze Loch hinein…
Für den Fall, dass sich mal jemand gefragt haben sollte, wie sich Flüssigkeit in einer Flasche fühlt, die kräftig durchgeschüttelt wird, ich könnte da jetzt Auskunft geben. Schließlich bestehen wir ja fast hauptsächlich aus Wasser, oder? Zu dem Schütteln, das Dröhnen des Buses und der schlechten Luft im Bus kamen die Wände des Tunnels, oder besser gesagt, die Ecken. Eigentlich war ich mir ein paar mal sehr sicher, das wir gleich anecken werden und duckte mich schon mal vorsichtshalber. Unser Busfahrer schien aber zu wissen was er tat und so war nach einigen Minuten später Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Und schwupp fuhren wir auf einen großen Parkplatz, wo der Bus parkte und wir mit Sack und Pack ausstiegen.
Ankunft Real de Catorce – So hatte ich mir das allerdings nicht vorgestellt und verspürte den Drang, gleich wieder mit dem Bus zurück zu fahren…
Ende Teil 1 oder Fortsetzung folgt