Amhranai meint: Der Auftakt der Shopaholic-Reihe von Sophie Kinsella ist ein Buch voll von komischen Geschichten und herrlich überzogenen Klischees, die das Lesevergnügen bis zum letzten Moment anhalten lassen. Zwar fasst man sich gelegentlich an den Kopf und fragt sich, wie naiv und blind jemand eigentlich sein kann, doch letztlich überwiegt die Unterhaltung doch stark. Diverse kleine Szenen in Beckys Alltag, die perfekt aufeinander abgestimmt sind und zusammen ein chaotisches Leben einer noch chaotischeren Frau ergeben, reihen sich aneinander, unterbrochen von halbwegs ernsten Episoden, die jedoch schnell auch ins Lächerliche geraten. Highlights sind Auszüge aus ihrer schriftlichen Korrespondenz mit diversen Banken oder Läden, bei denen sie ausnahmslos in der Kreide steht.
Beckys Charakter ist so, wie man sich einen Shopaholic vorstellen würde. Jung, dynamisch, erfolglos, mit dem Drang, immer ein Schnäppchen zu finden. Was kümmert schon eine schriftliche Abmahnung, wenn sie doch gerade ein stark heruntergesetztes Seidentuch erstehen konnte – für das sie sich das Geld mit einer faustdicken (nichtdestotrotz amüsanten) Lüge zusammenschnorren musste- und damit einfach umwerfend aussieht? Wen stört es, wenn ungelesene Briefe ihrer Bank “versehentlich” auf dem Müll pressen, wenn der Laden um die Ecke ab einem Einkaufswert von 200 Dollar eine Schminktasche im Wert von ~4 Dollar verschenkt? Richtig, solche Dinge sind völlig nebensächlich. Ohne sich der Konsequenzen für ihr Leben wirklich bewusst zu werden, treibt Becky durch das Leben und die (Einkaufs-)Straßen von London. Die Begegnung mit dem bekannten Wirtschaftsspezialist Luke Brandon scheint ihr Leben endlich Stück für Stück umzukrempeln. Wird Becky durch einen Mann von einer verantwortungslosen Shoppingqueen zur Erwachsenen oder hängt ihre finanzielle Zukunft weiter am seidenen Faden? Mein Tipp: Lesen, lachen, abschalten, genießen. Die Shopaholic-Reihe ist nichts für tiefergehende Gespräche bei Kerzenschein und Wein, da sie in erster Linie für pure Unterhaltung sorgen. Der erste Band der Reihe ist -neben dem sechsten – der Beste, zudem sollte man ihn auch lesen, wenn man vorhat, sich auch den Fortsetzungen zu widmen. Zwar kommt man auch so in die Geschichte, aber es ist schöner, wenn man die von Klischees erfüllten Personen von Anfang an erlebt und weiß, wie alles begann.