[Re-Read] J.K. Rowling – Harry Potter und der Stein der Weisen

Von Amhranai @dieHarfenjule

Inhalt: “Eigentlich hatte Harry geglaubt, er sei ein ganz normaler Junge. Zumindest bis zu seinem elften Geburtstag. Da erfährt er, dass er sich an der Schule für Hexerei und Zauberei einfinden soll. Und warum? Weil Harry ein Zauberer ist. Und so wird für Harry das erste Jahr in der Schule das spannendste, aufregendste und lustigste in seinem Leben. Er stürzt von einem Abenteuer in die nächste ungeheuerliche Geschichte, muss gegen Bestien, Mitschüler und Fabelwesen kämpfen. Da ist es gut, dass er schon Freunde gefunden hat, die ihm im Kampf gegen die dunklen Mächte zur Seite stehen.” (Rowling, J.K.: Harry Potter und der Stein der Weisen. Carlsen Verlag: 1998.)

Amhranai meint: Der Auftakt der Harry Potter Reihe war das zweite Buch, das ich im Rahmen der Lieblingsbücher Challenge der Bücherphilosophin gelesen habe. Die Entscheidung dazu fiel mir unwahrscheinlich leicht, da ich schon ewig ein Fan von Harry, Ron und Hermine bin.

Die Geschichte wurde zuerst publik, als ich noch ein relatives junges Kind war – mit sieben erfuhr ich zum ersten Mal von Harry und seinen Freunden, die sich in der Welt der Magie bewegten und dabei so viele aufregende Abenteuer erlebten, dass ich nur zu gerne dabei gewesen wäre. Dass der Hype so lange anhalten würde, hätte zu diesem Zeitpunkt wohl kaum jemand gedacht, doch als sich nachts die Kinder mit ihren mäßig begeisterten Kindern vor den Buchhandlungen aufreihten, um als erstes den Folgeband in der Hand zu halten, wurde schon langsam klar, was die liebe Frau Rowling da angerichtet hatte. Noch heute lieben die Kinder Harry, Ron, Hermine und alle anderen, die ihren Weg teilen – gerade vor ein paar Tagen durfte ich mich davon im Rahmen eines Leseprojektes an einer Grundschule davon überzeugen, als fast alle Kinder meines Kurses (Dritt- und Viertklässler) die HP-Bücher als ihre Lieblingsbücher betitelten. Aber genug der Faszination über die Auswirkungen, die die Bücher hatten – hier geht es um den ersten Teil.

Harry ist eigentlich ein ganz normaler Junge, ja. Wäre da nicht diese seltsame Narbe auf der Stirn und seine scheinbar völlig durchgeknallten Verwandten, bei denen er aufwachsen muss. Der Junge im Schrank unter der Treppe hat es nicht leicht, seine Identität zu entdecken und sich gegen seine dominanten Vormunde aufzulehnen. Von seinem tyrannischen Cousin ganz zu schweigen, der ihm das Leben jeden Tag wieder zur Hölle macht. Da kommt mit einem Mal der Brief, der sein ganzes Leben verändert – er darf auf die berühmte Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei gehen, denn Harry ist nicht wie andere. Er ist ein Zauberer. Das wünscht sich wohl jeder zu erfahren, doch während unsere Briefe wohl alle kollektiv auf dem Weg verloren gegangen sind, ist es für Harry bald Alltag, einen Zauberstab in die Hand zu nehmen und allerlei Abenteuer zu bestehen. Und so folgen wir Harry nach Hogwarts, wo er schnell neue Freunde findet, aber sich auch mit ersten Antipathien konfrontiert sieht.

Das Leben in der Welt der Magie bietet keineswegs nur Annehmlichkeiten, im Gegenteil: es ist auch verdammt gefährlich, denn der Bereich des Möglichen hört nicht an der Grenze zum Unvorstellbaren auf. Es gibt nichts Unvorstellbares, es gibt nichts, was es nicht geben kann .Und auch wenn man mit Zauberei vielerlei Möglichkeiten hat, sich zu wehren, so kann auch die Gegenseite zaubern, wie in einem späteren Band der Zaubereiminister, Cornelius Fudge, noch traurig bemerken wird. Harry muss also sein Bestes geben, um zu überleben, und mit der Hilfe seiner treuen Freunde schafft er es tatsächlich, den gefürchteten Zauberer, dessen Name nicht genannt werden darf, in seine Schranken zu weisen und vorerst zu besiegen. Dieser Sieg ist wohl nichts im Vergleich zu der enormen Entwicklung, die Harry mit nur 11 Jahren durchläuft – beladen mit so viel Verantwortung wird er schon früh zum jungen Erwachsenen und ist wohl kaum vergleichbar mit regulären Elfjährigen.

Mit nur etwas mehr als 300 Seiten ist der erste Teil von Harry Potter absolut leichte Lektüre, da kommt später ja bekanntermaßen deutlich mehr auf den Leser zu. Als Einführung in die zauberhafte Welt der Magie reichen sie jedoch vollkommen aus, und so verlässt man Hogwarts nach dem ersten Schuljahr mit der Lust auf mehr, und dem Drang, doch noch einmal im Briefkasten nachzuschauen, ob der eigene Brief nun vielleicht eingetrudelt ist. Eine Eule kann sich immer mal verfliegen. Passiert uns doch auch andauernd (mir im Speziellen).