Da ich zur Zeit ja irgendwie kein so glückliches Händchen für gute Bücher hatte, habe ich kurzerhand meinen Plan, die Cassia-und-Ky-Trilogie komplett durchzulesen, vorgezogen.
Also griff ich gestern zu Die Auswahl und las es –mal wieder- an einem Tag, in einem Rutsch durch.
Gerade eben habe ich mir dann noch einmal meine Rezension dazu durchgelesen, die ich vor einigen Monaten verfasst hatte. Ich war gespannt darauf, ob sich meine Meinung zu dem Buch geändert hat.
Damals habe ich das Buch mit vollen 5 Eulen bewertet. Heute würde ich es wieder tun. Vor allem die ersten 100 Seiten habe ich diesmal viel bewusster genossen.
Ich schätze es sehr, dass Ally Condie sich zu Beginn sehr viel Mühe gibt, die Welt von Cassia zu beschreiben. So geht die Geschichte zwar erst langsam voran, aber der Leser kann sich komplett in diese Welt einfühlen und so nachempfinden, was Cassia denkt und tut. Der Leser ist nämlich immer genauso schlau wie Cassia. Das beruht natürlich auf der Ich-Perspektive aus der die Geschichte erzählt wird. Aber so kann man Cassias Entwicklung wunderbar miterleben.
Anders als zum Beispiel in der Panem-Trilogie missfällt der Protagonistin ihre Welt, ihre Regierung zunächst nicht. Cassia ist systemtreu und versucht bestmöglich dem System zu dienen. Erst nach und nach beginnt sie Fragen zu stellen und sich zu widersetzen. Aber selbst das tut sie zunächst mit einer großen Unsicherheit, bis sie ihre Wahl getroffen hat. Solch eine Entwicklung habe ich bei Katniss immer vermisst. Denn letztendlich war diese immer nur Mitläuferin einer Rebellion. Am Ende ist sie –in meinen Augen- die Gleiche wie zu Beginn der Geschichte. Das wird bei Cassia nicht so sein.
Selbstverständlich hinterfragt der Leser früher als Cassia das System und misstraut allem, was passiert. Allerdings –und hierbei ist das Ende des Romans entscheidend- wird man schließlich genauso verunsichert wie Cassia. Letztendlich weiß man eben nicht genau, was passiert ist, was geplant und was ein Fehler war.
Das erzeugt eine ganz subtile, kribbelnde Spannung und macht Lust auf den zweiten Teil! Ich bin vor allem gespannt darauf, mehr von Ky und den anderen zu erfahren. Und freue mich zu sehen, wie sich Cassia weiterentwickeln wird.
FAZIT Nach wie vor erfüllt Ally Condie schon mit dem ersten Teil ihrer Trilogie alles, was ich mir von einer Dystopie wünsche: Tiefgang im Hinblick auf die Ausgestaltung der neuen Welt, interessante Charaktere, Spannung und Drama. Ich gebe daher wieder
Habt ihr schon einmal ein Buch ein zweites Mal gelesen? Hat sich eure Haltung zu dem Buch dann verändert?