Bei einer Großrazzia gegen das Filmportal Kino.to am Mittwochmorgen, wurden 13 Betreiber festgenommen, Computer beschlagnahmt und über 20 Wohnungen durchsucht. Für das größte illegale deutsche Filmportal ist es das Aus. Nachdem anfangs noch ein Hinweis der Kripo zu sehen war, ist die Seite mittlerweile nicht mehr zu erreichen.
Am frühen Morgen schlug die Staatsanwaltschaft zu. Eine Sonderermittlungseinheit bestehend aus Computerexperten, Staatsanwälten und Polizeibeamten stürmte zeitgleich in verschiedenen Städten 20 Wohnungen. Auch im benachbarten Ausland soll es Durchsuchungen gegeben haben. Sämtliche Computer, Unterlagen und Hardware wurden als Beweismaterial beschlagnahmt. An der Großrazzia waren über 250 Personen beteiligt.
Ob die rund vier Millionen Nutzer von Kino.to mit Konsequenzen zu rechnen haben, wird sich erst noch zeigen. In der Kölner Medienrechtskanzlei „Wilde Beuger Solmecke“ hält man es für eher unwahrscheinlich, dass man auch gegen die Nutzer des Portals vorgehen wird. Beim reinen Streaming derFilme werden keine Kopien auf dem eigenen Rechner angelegt, wodurch sich die Nutzer auch nicht rechtswidrig verhalten haben.
Die Betreiber von Kino.to sollen durch Werbeeinnahmen Millionen verdient haben. Weltweit hatte man Kunden, die ihre Werbung für Computerspiele und Pornos auf dem Portal einblendeten. Das Ende für die illegalen Geschäfte hatte die GVU bereits am 28. April 2011 mit einem Strafantrag gegen Kino.to eingeleitet. Seit dem liefen Untersuchungen gegen die Betreiber und schließlich wurde insgeheim eine Razzia vorbereitet.