Raus aus meinem Zimmer!

Von Bettinchen

Geschwisterliebe! Sie können nicht miteinander aber auch nicht ohne den anderen. Unsere beiden großen Jungs – 8 und fast 5 Jahre alt – haben seit kurzer Zeit ein eigenes Kinderzimmer. Bisher hatten die beiden das größte Zimmer im Haus besetzt und auch eine schöne Raumaufteilung: Der Große hatte seinen Schreibtisch, das Bett und seine Spielzeugkommode auf der rechten Seiten und der Kleine sein Bett und die ganzen Spielsachen auf der linken Seite des Kinderzimmers. In der Mitte gab es genügend Platz zum Spielen, Bauen und Toben. Außerdem gab es einen Spieleteppich mit Straßen, der kleine Jungenherzen höher schlagen ließ. Doch in den letzten Monaten und Wochen wurde es immer unerträglicher, denn die Jungs haben teilweise schon vor 6 Uhr morgens mit streiten angefangen. Kein schöner Start in den Tag, wenn man im Dunkeln schon die Kinder sich nebenan anschreien hört

Ich will mein eigenes Zimmer!

Diese Forderung stellte letztendlich der Große an uns: “Mama, ich halte es mit DEM nicht mehr aus! Ich will endlich mein eigenes Zimmer!!!” Ich konnte seinen Wunsch gut nachvollziehen, denn der Kleine ging ständig an seine Lego-Raumschiffe und machte sie ausversehen kaputt. Auch der abschließbare Schrank hat da leider nicht weiter geholfen, den wir unserem großen Sohn gebaut hatten (mit Kette und Vorhängeschloss hat der Papa seine alte Kommode gepimpt!). Einfach mal in Ruhe CD hören und dabei etwas malen oder mit Lego bauen ist mit dem 4-jährigen Bruder, der ständig dazwischen quatscht, einfach schwierig. Also beschlossen wir einen internen Hausumzug. Das Büro wurde kurzerhand in den Keller verlegt, dort gibt es jetzt übrigens kein Gästezimmer mehr. Die Kinder haben jeweils ein eigenes Zimmer bekommen und die Eltern sind seitdem im großen Schlafzimmer angekommen So hatte der Umzug für jeden was Gutes!

Ich will kein eigenes Zimmer!

Das war die erste Reaktion des 4-Jährigen. Für ihn war der Umzug eher eine Strafe und sein eigenes Zimmer hat sich für ihn in den ersten Woche wie eine Einzelzelle im Knast angefühlt. Aber nach circa zwei Monaten begann auch der Kleine sich ab und zu in sein Zimmer zurückzuziehen und CD zu hören oder ein Buch durchzublättern. Als er dann auch noch seine erste eigene Legokiste geschenkt bekommen hatte, war sein Zimmer richtig cool. Natürlich gibt es immer noch Streit und meistens hört man irgendwann den Großen schreien “Raus aus meinem Zimmer!”. Denn eigentlich spielen sie trotz der eigenen Zimmer immer noch die meiste Zeit zusammen entweder in dem einen oder dem anderen Kinderzimmer. Und auch nachts schleicht sich immer einer zum anderen ins Bett Aber wenn der Große jetzt mal seine Ruhe möchte oder alleine mit dem besten Kumpel spielen möchte, dann kann er den kleinen Bruder einfach rausschmeißen und ich glaube, dass ist auch wirklich wichtig für ihn. Privatssphäre braucht doch schließlich jeder Mal!

Wie ist das bei Euren Kindern? Knallt es da auch manchmal im Kinderzimmer???