Raum von Emma Donoghue

Raum von Emma Donoghue

Für den kleinen Jack ist Raum die ganze Welt. Alles, was wichtig ist, befindet sich hier: Ma, Teppich und Fernseher zum Beispiel. Die Welt hinter der Mattscheibe ist für ihn nicht real - bis Ma ihm eines Tages erzählt, dass es mehr gibt als Raum, eine ganze Welt voller Abenteuer. Und dass sie aus Raum fliehen müssen bevor es zu spät ist...

Raum von Emma Donoghue

Raum von Emma Donoghue


Kennt ihr Platons Höhlengleichnis? Darin geht es um Menschen, die in einer Höhle festgebunden auf eine Wand starren und die Schatten, die durch die Sonne erzeugt werden für die Realität halten. Sie ahnen nichts von der Welt. Ähnlich verhält es sich mit Jack und Raum, schließlich ist Jack in Raum geboren und hat nie etwas anderes gesehen und erlebt als diese vier Wände und die Dinge, die darin sind. Emma Donoghue erschafft ein einzigartiges Szenario und einen Roman voller Wunder und essenziellen Fragen, der durch die kindliche Unschuld und Naivität des jungen Protagonisten eine ganz besondere Atmosphäre beherbergt und den Leser dazu bringt, innezuhalten und sich die Welt wieder einmal genauer anzusehen.

Ist Raum ein Roman? Ein Thriller? Eine Lebensgeschichte? Irgendwie ist es von allem ein bisschen, ein gelungener Mix aus nervenaufreibender Spannung und den verschiedensten Wahrnehmungen. Die Geschichte beginnt sehr befremdlich - und wenn ich sage sehr (!) befremdlich, dann meine ich das auch genauso. Jack ist ein außergewöhnlicher Junge mit einer einzigartigen, unbefleckten Sicht auf die Dinge und die wird auch genauso ungeschönt wiedergegeben. Aus seiner Perspektive erzählt, ist die Geschichte auch in seiner Art geschildert - eben aus der Sicht eines fünfjährigen Jungen. Artikel fehlen, die Grammatik stimmt nicht immer und manches klingt holprig. Genau hier liegt aber auch der Charme des Buches und hat mich zu keinem Zeitpunkt gestört - im Gegenteil, diese erfrischende Perspektive hat mich manches Mal erstaunt und voller Wärme zurückgelassen.

Raum von Emma Donoghue

Raum von Emma Donoghue

Die Geschichte um Jack ist mit unzähligen Gefühlen und Eindrücken verbunden und nimmt den Leser auf diese Reise mit. Teils erkundet man gemeinsam mit ihm die Welt, teils möchte man ihn schütteln, damit er doch endlich versteht, wie die Dinge funktionieren - eine faszinierende Mischung, die dazu führt, dass man immer im Geschehen ist, immer mittendrin und intensiv. Hinzu kommt die eindrucksvolle Beziehung zwischen Mutter und Kind, die mich tief berühren konnte und vor allen Dingen, wenn auch nebensächlich, die Stärke und Kraft einer Mutter zeigt, die alles tut, um ihr Kind zu schützen. Emma Donoghues "Raum" ist ein sensibles und vielschichtiges Stück Literatur, das auf eindringliche Weise naiv und kindlich zugleich einen ganz besonderen, neuen Blick auf die Welt wirft und in jeder Hinsicht faszinierend und beeindruckend ist. Auf jeden Fall lesen!


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