Ich bin wieder zurück im kalten Deutschland und muss mich an den Erinnerungen der letzten Woche wärmen – Surfen in Agadir bei traumhaftem Sommerwetter! In meinen ersten Tagen beim Waveriding Camp im Robinson Club in Agadir habe ich meine ersten Surfversuche unternommen – wie meine Woche weiterging, verrate ich euch heute in diesem Post.
Es ist schon Samstag, der vierte Tag unseres Surf-Camps, und das Surfen an unserem „hauseigenen“ Strand macht Spaß – so langsam komme ich in den „Flow“ und gewöhne mich an die Wellen und auch an die unvermeidlichen Tauchgänge, welche die ein oder andere Welle mit sich bringt.
Ausflug zu Marokkos besten Surf-Spots
Damit wir jedoch auch mal einen fremden Strand erkunden und lernen, auf was wir achten müssen, wenn wir mal auf eigene Faust im Urlaub surfen gehen möchten, machen wir in der Mitte unseres Surf-Camps einen Tagesausflug an einen anderen Strand. Mit dem Bus geht es wie auf einer Klassenfahrt zunächst zum Anza Beach, wo sich Sonni, Janni und Surflehrer Rachid Zeit nehmen, die Wellen zu beobachten. „Hier wäre für Anfänger und für die Fortgeschrittenen was dabei“, sagt Janni, „aber wir fahren trotzdem nochmal zum anderen Strand nach Terasut um zu schauen, ob die Bedindungen da noch besser sind.“ Ich freue mich, denn die Autofahrt entlang der Küste bietet ein herrliches Meerespanorama und so gewinnen wir viele neue Eindrücke von Marokko!
In Therasut angekommen, sehen wir zunächst einen extrem vollen Strand – hier scheinen sich sämtliche Surfschulen zu tummeln! Simone von der Surfschule Taddange, die uns während der ganzen Woche ausstattet und begleitet, lächelt:”Das ist der Lemmingeffekt. Kommt eine Surfschule, dauert es nicht lange, bis alle anderen auch da sind.”
Die Surfbedingungen sind nicht nur wegen der leichten Überfülling nur so semi-ideal; die Wellen sind klein und daher eher nur für die drei Anfänger unter uns (mich eingeschlossen) geeignet. Also beschließen wir, wieder zum Anza Beach zurückzukehren und uns dort in die Wellen zu stürzen!
Die Strömung hier ist enorm, so dass wir im Schaum ganz schön zu kämpfen haben. Immer wieder werden wir in Richtung Felsen gespült und Aufstehen ist hier beruhigenderweise nicht nur für mich absolut nicht drin. Die Fortgeschrittenen dagegen haben weiter draußen auf dem Meer perfekte Wellen, und als wir „Anfänger“ uns gegen das Weitersurfen und für eine Runde beachen entscheiden, macht es richtig Spaß, den Profis beim Bezwingen der Wellen zuzuschauen.
Als nach und nach alle mit ihren Brettern aus dem Wasser kommen, zaubert Simon vom ROBINSON Team ein paar Lunchpakete hervor, die wir uns in der strahlenden Sonne Marokkos schmecken lassen. Die Atmosphäre ist herrlich – Sand unter den Füßen, Surfer auf den Wellen und Sonne auf der Haut! Damit an diesem Tag alle auf ihre Kosten kommen, geht es nachmittags zurück zum Hotel, wo wir die Möglichkeit bekommen, an unserem “Hausstrand” in Agadir noch einmal zu surfen.
Nach diesem langen, sportlichen Tag habe ich mir definitiv einen Nikolaussekt verdient – den gibt es im Club am Abend zu ein paar süüfigen Crepes Sussette und in Schokolade getauchten Früchten. Den Sonnenuntergang verfolgen wir mal wieder am Pool, in einer gemütlichen kleinen Cabana. Es könnte schlimmer sein, oder?
An Tag fünf des Surfcamps macht sich so langsam wehmütige Stimmung breit. Nur noch ein Mal surfen, dann geht es wieder zurück nach Hause! Janni und Sonni beobachten weiter unsere Technik und ich bin froh, dass es in dem “bekannten Gewässer” nun wieder viel besser klappt als am vorherigen Tag am Anza Beach. Ich muss zugeben, nach einem gewissen Frust, der sich am ersten Tag versucht breit zu machen, weil das Aufstehen auf dem Brett viel schwieriger war als es aussah, fühle ich mich nun tatsächlich relativ sicher auf dem Wasser. Ich surfe zwar nicht gerade wie ein Vollprofi, aber immerhin schaffe ich es heute wieder ein paar Mal aufzustehen und das erhabene Gefühl zu genießen, wenn man auf dem Board in Richtung Strand zudüst. Wie Superwomen, nur mit nassen Füßen.
Am Abend hat die Surfgruppe ein Barbecue am Strand geplant, bei dem es frischen Hummer vom Markt gibt. Gleichzeitig findet im Hotelrestaurant der marrokanische Abend statt, was ein beeindruckendes Büffet mit einheimischen Spezialitäten bedeutet. Da ich mich ein wenig erkältet habe, ziehe ich das warme Restaurant dem kühlen, windigen Strand vor und probiere mich durch die bunte Auswahl an Reis, Fleisch, Salaten und marokkanischem Gepäck und Kuchen.
Am nächsten Tag steht die letzte Surfeinheit an, die ich leider wegen schlimmer Halsschmerzen und endloser Müdigkeit verpasse. Ich bin traurig, dass die Woche in Agadir schon vorüber ist, allerdings auch froh über das, was ich in dieser Zeit gelernt habe. Ich werde wohl in meinem nächsten Urlaub noch keine reißenden Wellen bezwingen, aber immerhin kenne ich nun die Basics, die man fürs Surfen benötigt und die ich bei meinem nächsten Strandurlaub abrufen kann. Dann brauche ich nicht einmal mehr einen Surflehrer, denn Janni und Sonni haben tolle Arbeit geleistet und uns die Grundtechniken vorgemacht, Details zu Wellen und dem Verhalten auf dem Wasser erklärt und unsere Haltung korrigiert. Dabei haben sie uns prima unterstützt, so dass ich mir wirklich zutraue, beim nächsten Surfurlaub die Wellen auf eigene Faust zu erkunden!
Das ROBINSON Waveriding Camp war ein fantastisches Erlebnis, bei dem ich nicht nur mit der Sportart Wellenreiten auf Schnupperkurs gegangen bin, sondern auch viele tolle Menschen kennengelernt habe. Wenn ihr das Surfen ebenso wie ich irgendwie faszinierend findet, aber noch zögert: Versucht es! Es macht wirklich viel Spaß und selbst wenn man hin und wieder vom Board fällt, ist das völlig egal! Problematisch wird es eh erst, wenn man steht wie eine Eins – denn dann macht das Glücksgefühl beim Surfen süchtig!