Rauchfrei – Motivation und Demotivation

Von Sponsili

Rauchfrei – Motivation und Demotivation

Für mich persönlich ist Motivation wichtig um standhaft zu bleiben und nicht am nächsten Kippenautomaten zu hängen und mir welche zu ziehen. Die ersten Tage kann ich mich eigentlich sehr gut selbst motivieren und durchhalten. Auch wenn der böse Tag 3 das mit einschließt.

Irgendwann fängt man aber an sein Ziel vor Augen zu verlieren. Die Gewohnheit kommt wieder durch. Und es wird etwas schwieriger standhaft zu bleiben. Woher kriegt man nun also die fehlende Motivation zurück?

Was mich motivierte!
Als ich es das erste Mal schaffte, für längeren Zeitraum das Rauchen zu lassen, hatte ich einen entscheidenden Punkt hinter mir: Die Leute standen hinter mir und meinen Entschluss. Ich wurde von ihnen gepushed. Und das tat verdammt nochmal gut. Es fällt einen leichter, wenn es so ist. Wenn keine dummen Sprüche kommen, sondern die Frage „Wie viele Tage schon rauchfrei?“ und nach der Antwort ein „Das ist toll!“

Wenn die Leute, die man kennt, hinter einem stehen und es respektieren. Vielleicht sich auch dessen bewusst sind, wie schwer es ist von der Nikotinsucht loszukommen. Dann hilft es, ungemein.

Was mich demotiverte!
Ich griff aber wieder zur Zigarette. Und versuchte auch wieder aufzuhören. Meinen Bekannten- und Freundeskreis versuchte ich dazu zu motivieren, mich zu motivieren. Das ging aber zu meist nach hinten los. Statt es einfach einzusehen, dass ich süchtig bin und ein Problem mit Nikotin habe, kamen Sprüche wie „Schon wieder?“
Ja, schon wieder!

Wenn ich mir etwas Gutes zuschreiben kann, dann das ich es immer und immer wieder versuche. Sei die Wand noch so dick aus Beton gegossen. Ich renn so oft dagegen, bis ich durch bin.

Es gibt aber an der Sache noch etwas Fieseres. Ich wurde also von meinen Freunden und Bekannten milde belächelt. Und deswegen würde auch jede Situation genutzt mich auf mein inneres Verlangen hinzuweisen. Kommt man an einen Kippenautomaten vorbei, folgt der Spruch „Na, wie wärs?“, wenn sich jemand eine Fluppe anzündete „Na, willst auch eine?“ Anstatt es einfach zu akzeptieren und mich in Ruhe zu lassen.

Bei meinen letzten Versuchen konnte ich also nicht auf die Unterstützung meiner Freunde hoffen. Und deswegen habe ich bei meinen aktuellen Versuch es so gehandhabt: Ich habe einfach nichts gesagt. Um mich nicht demotivieren zu lassen von denen, gab ich ihnen nicht die Chance dazu. Weil ich sie nicht dadrauf aufmerksam machte, dass ich es schon wieder versuchte.

Schlussendlich
Man sollte sich also bewusst sein, bevor man ausposaunt, dass man aufhören will, wie sehr der eigene Freundeskreis hinter einen steht. Ist man gesegnet mit Leuten, die das Positive sehen, auch nach den 10ten Versuch, kann das sehr hilfreich sein, sie einzuweihen. Ist es eben nicht so, fährt man bestimmt besser, es ihnen nicht zu erzählen – so wie ich es tat.

Und für Leute, die einen kennen, der versucht aufzuhören: Seid nicht so gemein. Die Nikotinsucht wird milde belächelt und von vielen nicht ernstgenommen, das es eine Sucht ist – aber derjenige, der gerade versucht sie hinter sich zu lassen, kann bestimmt ein paar nette Worte gebrauchen.

  • 4. Dezember 2013
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  • Veröffentlicht in: Egozentrale
  • Schlagwörter: Rauchfrei